„RiME” war schon ursprünglich im Jahre 2014 als exklusiver PS4-Titel angekündigt. Doch dann wurde es lange still um das Action-Adventure, bis plötzlich im letzten Jahr die Exklusivität aufgehoben wurde, das spanische Studio die Lizenz von Sony zurückgekauft hat und dann das Spiel der Welt als Multiplattform-Titel präsentierte. Jetzt endlich erschien „RiME” vor wenigen Wochen und wir konnten es uns nicht nehmen, in das Abenteuer des kleinen Jungen abzutauchen.

Eine emotionale Geschichte

Man möchte eigentlich nicht zu viel zur Geschichte erzählen, da diese den Hauptaspekt des Spiels ausmacht und man so wenig wie möglich, wissen sollte, wenn man „RiME” startet. Als groben Überblick startet man als kleiner Junge auf einer Insel und nur ein großer Turm erstreckt sich vor einem. Relativ offen muss man nun diese Insel erkunden und trifft nach den ersten Rätseln auf einen kleinen Fuchs, der von nun an ein treuer Begleiter ist. Viel mehr möchte ich nicht zur Geschichte sagen, aber „RiME” bietet eine wundervolle, emotional geladene Story, die vor allem zum Ende hin für feuchte Augen sorgen wird. Natürlich ist vieles davon sehr manipulativ durch den Soundtrack und die gezeigten Szenen aber, wenn man sich auf solche emotionale Sachen einstellen kann, dann wird man durchaus von dem Spiel überzeugt.

Schlauchige Rätsel

Im Kontrast steht da ein wenig das Gameplay, das doch etwas konventioneller daherkommt. Im Grunde hat man es mit einem schlauchigen Rätsel-Abenteuer zu tun, wobei die Rätsel meist sehr ähnlich sind aber sich immerhin im Detail leicht unterscheiden. Dabei bedient sich Tequila Works typischen Elementen, wie Schiebe, Schalter und Licht-Rätseln, die man so schon überall gesehen hat. Aber das stört überhaupt nicht, da man trotz der gewohnten Kost immer Spaß dabei hat, da sich das Spiel an sich gut genug steuert, auch wenn es etwas flotter hätte sein dürfen, aber die Spielgeschwindigkeit ist voll in Ordnung, wenn man bedenkt, dass man ein Kind spielt.

Atemberaubend

Viel mehr als ein Rätsel nach dem anderen zu lösen, macht man nicht, aber das hat schon bei anderen Spielen nicht gestört, die ganz klar als Vorbild dienten. Gerade bei der teilweise atemberaubenden Architektur und den Umgebungen glänzt das Spiel aber. Die gesamte Insel mit ihrem Öl-Gemälde-Look sieht einfach wunderschön aus und muss sich auch vor Design-Meistern, wie Team Ico oder thatgamecompany, nicht verstecken. Die Welt wirkt einfach von Anfang bis Ende sehr stimmig, auch wenn sie vielleicht nicht ganz zusammenhängend ist, was aber auch seine Gründe hat.

Sammelbares mit Sinn

Ein wenig Wiederspielwert ist bei „RiME” auch geboten, wenn dieser sich auch in Grenzen hält. Denn auch wenn das Spiel schlauchig ist, gibt es mehrere Dutzend Sammelgegenstände, die von Emblemen über Musik-Muscheln bis hin zu Spielzeug reichen. Tatsächlich haben diese Gegenstände alle auf ihre ganz eigene Art und Weise eine Bewandtnis, die wir nicht verraten wollen. Aber dadurch bekommt man einen Drang zu wissen, was die verschiedenen sammelbaren Items am Ende bewirken. Mich konnte es nicht motivieren alles noch einmal zu machen, dafür war das Spiel mit seinen Rätseln etwas zu eintönig, aber ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich erlebt hab. Wer aber wirklich alles sehen möchte, der darf sich auf noch mehr Rätsel und noch weitläufigere Level freuen, die darauf warten erkundet zu werden.

Hübsch, rucklig und melancholisch

Wie bereits erwähnt sieht „RiME” sehr schön aus und kann durch den Grafikstil auch die meiste Zeit überzeugen. Leider kommt die PS4 aber nicht so ganz hinterher, weshalb es ständig zu Rucklern, Screen-Tearing und anderen Performance-Problemen kommt. Das zieht natürlich den Gesamteindruck ein wenig herunter, aber durch die langsame Natur des Spiels unterbrechen die Ruckler nicht den Spielfluss.

Emotionalität ist ein großer Teil von „RiME”, weshalb gerade über den Soundtrack eben jene wohl am meisten auf den Spieler übertragen wird. Mit orchestralen aber auch mediterranen Klängen schaffen es die Komponisten immer wieder Emotionen beim Spieler auszulösen, die einen in eine melancholische Stimmung versetzen. Diese Melancholie findet in einigen Songs vor allem zum Ende hin ihren Höhepunkt und bringt einen auch gerne mal dazu eine Träne zu verdrücken.