Die Apollo 11 Mission steht für eine der größten Errungenschaften in der Geschichte der Menschheit. Damals war es ein unfassbares Spektakel, bei dem die Leute vor ihren TV-Geräten zusehen konnten, wie Neil Armstrong, Edwin Aldrin und Michael Collins den Mond betraten. Nun, knapp 48 Jahre später, ist es möglich, eine virtuelle Nachbildung dieser Mission dank PlayStation VR hautnah zu erleben. Ob die Umsetzung dem Spektakel würdig ist, wollen wir euch nun verraten.

Der Film zur Landung

Zuerst muss man sich bewusst sein, was für ein Stück Software „Apollo 11 VR“ eigentlich ist. Es handelt sich nämlich eigentlich um einen Film, weshalb es auch einen Modus gibt, in dem man den Controller zu keiner Zeit braucht. Wahlweise steht jedoch auch der interaktive Modus zur Verfügung, bei dem man allerdings nur in drei Abschnitten wirklich etwas selber machen kann. Also handelt es sich wirklich eher um etwas zum Anschauen und man erhält noch weniger Spiel als bei vielen Experiences, doch das muss nichts schlechtes sein.

Anfangs sitzt man gemütlich in seinem Wohnzimmer der 60er Jahre und schaut sich eine der bewegendsten Reden von John F. Kennedy an. Doch schon bald wird man durch Kamerafahrten um das berühmte Raumschiff selber herum geflogen und kann in einigen Szenen sogar den Platz eines Astronauten einnehmen. Anschließend erlebt man den Start, das Docking, die Landung auf dem Mond, sowie die Rückkehr zur Erde.

Atmosphärisch, aber unschön

Gleich vorweg merkt man leider, dass die Grafik nicht die beste ist. Im Vergleich zu anderen VR-Titeln, die die Erde verlassen, wirken die Objekte unscharf und es kommt wenig Atmosphäre auf, wenn man in zu langen Szenen beobachtet, wie ein Teil im Weltraum schwebt. In der Rolle des Astronauten darf man hingegen das Innenleben bestaunen, das wirklich ansehnlich ist. Man merkt also, dass die Macher viel Liebe zum Detail beweisen wollten.

Die Atmosphäre kommt dennoch zustande, da man während des rund 30 Minuten langen Filmes die Originalaufnahmen der Crew bei all den verschiedenen Aktionen hört. Somit entsteht ein unglaublich authentisches Werk, bei dem man sich für einige Momente wirklich so fühlt, als sei man mittendrin. Jedoch ist das Pacing mit oft zu langen Szenen, in denen zu wenig geschieht, sowie die magere Optik der Grund dafür, wieso die Immersion nicht so funktioniert, wie man sie am liebsten erleben würde.

Echtes Gameplay

Wer den interaktiven Modus auswählt, erhält insgesamt drei Mini-Spiele. Beim ersten muss man die Raumstation andocken, was zwar etwas umständlich erklärt wird, jedoch im Endeffekt keine Probleme bereiten sollte. Das zweite ist schon schwieriger, denn hier muss man auf dem Mond landen. Abschließend darf man herumlaufen, springen und einige weitere Informationen zur Mission nachlesen, während man die Leere des Mondes genießt.

Diese kleinen Momente dienen wirklich nur der Auflockerung und sind keine allzu großen Highlights. Schade ist, dass man keine Move-Controller nutzen kann und somit ist man fest daran gebunden, Anweisungen zu folgen. Wer Probleme mit einer Stelle haben sollte, darf diese aber auch überspringen, was wohl viele bei der Lande-Mission tun werden, da diese viel Geduld verlangt.

Technik

Optisch ist „Apollo 11 VR“ enttäuschend. Einige Umgebungen sehen aus wie von Google Earth entnommen, während die Modelle sogar ansehnlich sind. Der Weltraum ist zwar solide, aber in anderen Titeln deutlich atmosphärischer gestaltet. Besonders bleiben die Originalaufnahmen, die man durch einschaltbare Untertitel noch besser verstehen kann, wenn auch alles nur in englischer Sprache verfügbar ist. Der Soundtrack könnte kaum epischer sein, was allerdings nicht unbedingt gut ist. Zu häufig ist die Musik zu aufregend, sodass sie sich gegen Ende abnutzt. Immerhin werden die stillen Pausen gut genutzt und erzeugen dann auch wieder eine gute Atmosphäre.