Über das Surfen selber als Sportart kann ich nicht viel sagen. Und dennoch hat mich die Vorstellung in einem Videospiel Wellen reiten zu können von Anfang an angesprochen. Vielleicht liegt es an der Nähe zum Snowboarden, dem ich näher bin als dem Wassersport. Climax Studios nahmen sich jedenfalls dem Genre an und schicken „Surf World Series“ auf PlayStation 4 ins Rennen. Wellenbrecher oder abgesoffen, das ist hier die Frage.

Ein längst vergessenes Genre

„Surf World Series“ ist tatsächlich das erste Videospiel, das Surfen zum Thema hat, seit gut 15 Jahren. Damals waren auch Spiele wie „Tony Hawk’s“ ganz groß und „Kelly Slater's Pro Surfer“ von Treyarch kämpfte um die Gunst der Extremsportler.

Das aktuelle „Surf“ schickt euch zu Beginn in ein Becken mit künstlichen Wellen, in dem ihr die Basics der Steuerung erlernen dürft. Vom Aufstehen auf das Brett bis hin zu komplexen Stunts, wird hier einem alles an die Hand gegeben, was man auf dem Wasser braucht. Ein wenig frustrierend sind hier jedoch die stetigen Ladezeiten, wird eine Aufgabe nicht bestanden. In jedem Fall sind die ersten Minuten auf dem Board ungewohnt, nach einigen Drops aber durchweg in Fleisch und Blut übergegangen. Insgesamt ist die Steuerung sauber umgesetzt – ein Muss bei solch einem Spiel.

Auf dem Brett um die Welt

Insgesamt bieten sich dem geneigten Wellenreiter 45 Einzelspielerlevel, die sich über die ganze Welt verteilen. Egal ob Australien, Brasilien, Portugal oder Süd Afrika – die schönsten Strände und Buchten stehen bereit. Ziel ist es stets eine Welle ohne Sturz zu reiten, den Highscore in einer bestimmten Zeit zu knacken oder eine vorgegebene Mindestpunktzahl zu erreichen. Anfangs ist dieses Prozedere durchaus motivierend, im späteren Verlauf geht es hier aber dann zu repetitiv zu. Dennoch ist es beachtlich wie viele verschiedene Wellen die Entwickler auf die virtuellen Ozeane gezaubert haben. Hier gleicht keiner der anderen und die Variationen reichen von schnell einbrechenden bis hin zu Meter hohen Exemplaren. Jede für sich ist einzigartig.
Abseits des Singleplayers gesellen sich ein paar Onlinemodi hinzu, in denen man mit Freunden oder Fremden antreten kann. Zu unseren Testzeiten gab es jedoch keine Mitspieler – Nischenspiel eben. Darüber hinaus wird auch der modische Aspekt der Sportart in Form von neuen Boards und Kleidung bedient.

Der Nachtmodus ist besonders hübsch.

Wenn die Welle das Licht bricht

„Surf World Series“ ist wahrlich schick anzusehen. Den Entwicklern ist es gelungen eine hübsche Szenerie an den besagten Stränden aufzubauen, die gerade im Nachtmodus schön in Szene gesetzt sind. Die Charaktermodell sind hingegen ein wenig puppenhaft und hätten mehr Feinschliff verdient. In Sachen Soundtrack hinkt das Spiel im Vergleich zu anderen Sportspielen ebenfalls hinterher - oder Surfer haben einen seltsamen Musikgeschmack.