Einige Spieler waren enttäuscht, dass Sony für „WipEout Omega Collection“ keine Experimente mit VR gewagt hat. Dabei sind die Möglichkeiten durchaus gegeben, wobei die hohe Geschwindigkeit sicherlich nicht für jeden Magen geeignet wäre. Die Lücke versucht nun aber „Radial-G: Racing Revolved“ zu überbrücken und schickt die Spieler auf einen wahnsinnigen Trip. Ob dabei nur Magenschmerzen zurückbleiben, haben wir für euch herausgefunden.

Alles Tempo!

Auf den Strecken geht es natürlich immer darum möglichst schnell die Rennen zu absolvieren. Allerdings ist das Design hier ausschlaggebend, denn meist bestehen die Strecken aus einer langen Röhre, um die man sich herumdreht, wie man es zum Beispiel aus „F-Zero“ kennt. Verschiedene Boost-Felder regen dazu an sich möglichst viel zu bewegen, also darf man sich definitiv auf Tempo einstellen. Besonders kreatives Strecken-Design sucht man aber vergebens, und neben dem grundlegenden Prinzip bietet der Titel überraschend wenig, um bei Laune zu halten.

Keine Überraschungen

Die Anlaufstation ist erstmal die Karriere, die aus ganzen 18 Events besteht. Zwar werden sie immer schwieriger, man wird damit aber nicht länger als zwei Stunden beschäftigt sein. Daneben gibt es noch die klassischen Modi wie Zeitrennen oder gar Kämpfe, wobei diese eher suboptimal gelöst wurden und deshalb die Rennen ausbremsen. Zumindest schaltet man nach und nach neue Strecken und Fahrzeuge frei, die Vielfalt ist aber alles andere als beeindruckend. Ansonsten darf man auch online gegen andere Spieler antreten, doch wir mussten diverse Verbindungsabbrüche verschmerzen.

Ein großes Problem

Das größte Problem ist aber nicht der etwas langweilige Streckenaufbau oder gar der fehlende Mut etwas Eigenes mitzubringen. Es ist das Fahrverhalten, das einfach keinen Spaß aufkommen lässt. Die Steuerung ist zu träge, doch sowieso muss der Spieler nicht allzu viel eingreifen. Die simplen Strecken ermöglichen sowieso kein feines Handling da es einfach zu wenige Hindernisse gibt. Es ist schwierig zu beschreiben, doch es kommt einfach kein Spaß auf, wenn man das Gefühl hat, die Rennen würden automatisch ablaufen. 

Hier wirkt sich dann auch nochmal die fehlende Vielfalt bei den Modi ab. Denn das schwache Gameplay bleibt natürlich die Grundlage für alles andere, gerade online hat man dann auch oft das Gefühl andere Spieler hätten dieselben Probleme, denn meist befinden sich alle auf einem Haufen. Die Kampfrennen sind da dann wirklich eine benötigte Abwechslung, doch wie bereits geschrieben bremsen sie das rasante Prinzip aus und machen noch weniger Spaß. Allerdings ist das alles auch nicht unbedingt schlecht, nur nicht genug ausgearbeitet. Es gibt definitiv schlechtere Rennspiele, aber „Radial-G“ fehlt der gewisse Feinschliff um im umkämpften Genre mitzumischen.

Im Fahrzeug

Der größte Anreiz ist der PlayStation VR-Modus, der höchst vielversprechend wirkt. Tatsächlich ist es bereits ein tolles Gefühl im Cockpit zu sitzen und sein Fahrzeug zu starten. Hier verzeiht man dem Spiel dann auch das eher unausgegorene Gameplay, denn das Geschwindigkeitsgefühl ist mehr als zufriedenstellend. Man lächelt regelrecht, wenn man fast vom Stuhl fällt, weil man sich tatsächlich mitbewegt. Es ist purer Spaß, bei dem die Inszenierung wichtiger ist als das Gameplay.

Natürlich ist das nur eine optische Aufbesserung, doch um wirklich zu glänzen wirken die Strecken auch optisch nicht interessant genug. Ein eigenständiger Stil fehlt, und deshalb hat man sich selbst mit der Brille schnell statt gesehen. Zudem wurde uns nach einiger Zeit etwas übel, was aber nicht an der Geschwindigkeit lag, sondern an den ständigen Neuzentrierungen, die durchgeführt werden mussten. Es macht also Spaß, PlayStation VR dafür auszupacken, lange unterhalten wird man aber nicht.

Gar nicht so futuristisch

Die Grafik ist nur mittelmäßig gelungen. Die Strecken sehen langweilig aus, es fehlt an Details und die Effekte wirken uninspiriert. Dabei sind die Designs der Fahrzeuge nicht schlecht, und auch einige Details in der Umgebung lassen sich erblicken. Trotzdem hilft das alles nicht, wenn die Texturen selber zu verwaschen wirken, um ein futuristisches Rennspiel zu untermalen. Die Bildrate ist zudem, spielt man nicht gerade im VR-Modus, nicht immer konstant hoch, dafür die Ladezeiten kurz. Die Steuerung ist etwas fummelig, denn die Fahrzeuge steuern sich schwammig, was auch ein wenig an der Verzögerung liegt, die man mit dem Controller hat. Der Soundtrack hingegen ist zum vergessen, und auch die Soundeffekte müssten besser sein, um ein spannendes Erlebnis zu kreieren.