Jump ‘n‘ Runs gibt es auch heute noch wie Sand am Meer und vor allem im Bereich der Indie-Spiele bekommt man immer etwas Neues geboten. Mit „Caveman Warriors” versetzt der spanische Entwickler JanduSoft den Spieler in die prähistorische Zeit zurück, wie es damals auch schon andere Spiele wie „Joe and Mac” oder„ Bonk” getan haben. Ob das steinzeitliche Spiel heute noch Spaß macht, zeigt die folgende Review.

Aliens in der Steinzeit

In der Rolle von vier Höhlenmenschen, die sich allesamt leicht anders spielen, muss man gegen Aliens antreten, die zwei Kinder entführt haben und nun die gesamte Steinzeit mit ihrer Technologie auf den Kopf stellen. Immer wieder wird die sehr sporadische Geschichte in kleinen Comic-Strips vor den Leveln erzählt aber wirklich spannend oder motivierend ist sie nicht – das steht aber bei einem solchen Spiel auch gar nicht im Vordergrund.

Gewohnte Kost

Hauptaugenmerk sind die Gameplay-Mechaniken. Hier ist zunächst hervorzuheben, dass sich die vier Charaktere doch unterschiedlich genug spielen, was den Einstieg ins Spiel etwas interessanter macht. Jeder der vier Helden kann eine Fähigkeit, wodurch Hindernisse, wie Wände, Felsen, Laser und mehr genommen werden können. Danach bekommt man aber dann doch wieder sehr gewohnte Kost geboten. Die Gegner sind zwar optisch schon sehr abwechslungsreich, aber die Angriffsmuster bleiben fast immer dieselben. Über die insgesamt acht Hauptlevel, acht Extra-Level und den schwierigeren Arcade-Modus hinweg bietet „Caveman Warriors” schon recht viel an Inhalt. Zudem bietet jedes Level einen Endgegner, den man meist nach dem Trial and Error-Prinzip dann irgendwann schafft.

Coop mit Einschränkungen

Das Wichtigste ist aber der Couch-Coop. Mit bis zu drei Freunden kann man durch die Level hüpfen, wobei tatsächlich für ganz kurz Spaß aufkommt. Leider kommt aber schnell wieder Frust auf, da die Level, wie damals, nicht nach hinten scrollen können. Dadurch bekommt man schnell das Gefühl, dass die Level nicht auf den Coop abgestimmt sind. Sowieso kommt es gerade später mit vielen beweglichen Plattformen dazu, dass man synchron spielen muss, damit die anderen nicht im Abgrund landen. Das nimmt das gesamte Tempo aus dem Spiel und macht letzten Endes auch weniger Spaß, da jüngst kooperative Jump ‘n‘ Runs auch von einer leicht kompetitiven Note, wie bei „Rayman Legends”, davon profitiert haben. Das geht bei „Caveman Warriors” kaum, da man selbst meist darunter leidet, wenn man zu schnell ist.

Typische Comic-Optik

Wenn die Pixel einmal aus waren, im Shop von Bedarfsartikel für Indie-Entwickler, dann setzen sie meist auf die gute alte Comic-Optik. Deshalb erstrahlt auch „Caveman Warriors” in einer Comic-Optik, die man als ganz nett, aber nicht mehr bezeichnen kann. Die Charaktere haben schon ihren eigenen Charme, aber so richtig im Kopf hängen bleiben, tun sie leider auch nicht. Wahrlich nervig wird es beim Soundtrack, der mit viel zu schnell wiederholenden Klängen eher für Kopfschmerzen sorgt. Unnötig sind auch die Ruckler, die auftauchen, wenn die Kamera zu weit herauszoomt oder manche Effekte verwendet werden.