Brauchte es früher für Quizspiele wie „Buzz“ noch eigene Controller, die zu PlayStation 2-Zeiten zudem für Kabelsalat sorgten, braucht es heute nicht mehr als ein Smartphone. Und das hat ohnehin jeder in der Tasche. Das Quizspiel „Wissen ist Macht!“ ist daher ein perfektes Beispiel dafür, wie sich Sonys Playlink-Technik sinnvoll einsetzen lässt.

Samstagabend-Unterhaltung

Im Stil einer Samstagabend Fernsehshow werden in „Wissen ist Macht!“ bis zu sechs Spieler von einem aufgedrehten und direkt aus den 90er-Jahren entsprungenem Moderator begrüßt. Um am Spiel teilnehmen zu können, müssen die Spieler nichts anderes tun als die passende App aus ihrem Appstore herunterzuladen. Die Verbindung geht wahnsinnig einfach von Hand, sofern man sich bereits im selben Netzwerk wie die PlayStation 4 befindet. Namen eingetippt, eine der schrulligen Figuren ausgewählt und ein Selfie geschossen, das über die Figur gelegt wird – schon kann es losgehen. Klarer Favorit aus der Kandidaten-Riege ist übrigens der Typ im Wurst-Kostüm. Ihr werdet wissen wieso. 

Wer weiß was?

Was direkt ins Auge springt, ist die hübsche Grafik und liebevolle Präsentation von „Wissen ist Macht!“. Die Figuren haben stilistisch etwas von Handpuppen und sind durch ihre tollpatschige Art wahnsinnig sympathisch. Die Frage ist, ob so viel Aufwand für „nur“ ein Quiz-Spiel überhaupt nötig gewesen wäre, da die Animationen für mitunter längere Wartezeiten sorgen. Der eigentliche Spielablauf von „Wissen ist Macht!“ ist hingegen einfach und geradlinig aufgebaut. In aufeinander folgenden Spielrunden dürfen die Spieler für eine aus vier Quiz-Kategorien abstimmen. Halbwegs demokratisch wird entschieden, ob eine Frage aus klassischen Kategorien wie „Musik“, „Film“, aber auch spezielleren wie „Kreaturen“ oder „Mörder und Opfer“ gestellt wird – halbwegs demokratisch, da jeder Spieler einen Joker hat, mit dem er die Entscheidung ganz an sich reißen kann, wenn ihm die gewählte Kategorie nicht gefällt. Für etwas Verwirrung sorgen teils die sich ähnelnden Kategorien. Warum eine Frage nun zu "Bedeutende Ereignisse" und die andere zu „Geschichte“ gehört, lässt sich für den Spieler nicht feststellen. 

Achtung, Glibber!

Viel Zeit zum Nachdenken bleibt aber auch gar nicht. Denn beim Beantworten der Fragen aus insgesamt vier Möglichkeiten zählt nicht nur die richtige Antwort, sondern auch die Geschwindigkeit. Wer am schnellsten die richtige Antwort auf seinem Display antippt, erhält die meisten Punkte. Allerdings kann es manchmal auch gar nicht schaden auf den hinteren Plätzen zu landen. Nach jeder Runde können die Spieler aus verschiedenen Fallen auswählen und diese auf die Gegenspieler abfeuern. Wer führt, bekommt natürlich die meisten dieser nervigen Fähigkeiten ab. Eisblöcke sorgen dafür, dass man mehrfach auf die eingefrorene Antwort tippen muss, um das Eis zu brechen. Der Glibber hingegen verdeckt alle Antworten, die zunächst frei gerubbelt werden müssen. Das kann sehr ärgerlich sein, da die richtige Antwort häufig unter der letzten bedeckten Fläche versteck ist.

Eine Frage des Allgemeinwissens

Für Abwechslung in diesem Spielablauf sorgen die Spezialrunden, wie die Verbindungsherausforderungen. In diesem Modus muss man beispielswiese auf dem Touchscreen schnellstmöglich aufeinanderfolgende Begriffe miteinander verbinden. Das können beispielsweise Sportvereine nach dem Schema „Manchester“ und „United“ oder „Chicago“ und „Bulls“ sein. Hier zählt weniger das Wissen, sondern wer schneller reagiert und sich nicht stressen lässt. Gleiches gilt für den Sortierwettkampf, in dem man die Begriffe zur entsprechenden Kategorie nach links oder rechts tindert beziehungsweise wischt. So muss man zum Beispiel Speisen den Kategorien „Herzhaft“ oder „Süßes“ zuordnen. Während der Rollmops wohl noch jedem geläufig ist, muss man schon besonders kulinarisch veranlagt sein wenn man als Ruhrpottler den bayrischen Böfflamot kennt. Genauso verhält es sich aber mit vielen Kategorien und Fragen in „Wissen ist Macht“. Das Spiel fragt weniger die Intelligenz, sondern eher das Allgemeinwissen ab. Da jeder Spieler für gewöhnlich seine Schwerpunkte hat, wird „Wissen ist Macht“ daher für einen Spieler nie frustrierend, sondern schafft es durchweg Spaß zu machen und zu unterhalten.

Die Pyramide des Wissens

Selbst, wenn man nur wenige Fragen richtig beantworten konnte, hat man auch als weit abgeschlagener Spieler in der finalen Runde noch die Chance aufs Sieger-Treppchen zu steigen. Je nachdem wie viele Punkte ein Spieler in den vorherigen Runden erzielen konnte, wird er höher auf einer Pyramide platziert. Wer als erstes oben angelangt gewinnt. Da man in der finalen Runden mehrfach wählen kann bis man die richtige Antwort getroffen hat und die führenden Spieler gemäß der Sache mit mehr Fähigkeiten attackiert werden, kommt es mitunter zu spannenden Aufholjagden, bei denen nur noch gilt wer am schnellsten ist. Ja, das mag unfair klingen, wenn man zuvor durch breites Allgemeinwissen die meisten Punkte angehäuft hat, motiviert aber auch ungemein im Anschluss direkt eine Revanche einzufordern.