Mit „Rick and Morty” konnte sich der Sprecher und Co-Creator der Serie Justin Roiland bei vielen Leuten einen Namen machen. Mit seinem Studio Squanch Games und dem Studio Crows Crows Crows hat er ein VR-Spiel erschaffen, das einem zeigen soll, wie Buchhaltung funktioniert. Dass hinter „Accounting+”, einer erweiterteten Fassung für PSVR vielleicht doch noch mehr steckt, zeigt die folgende Review.

Buchhaltung in VR

Eigentlich sollte man so wenig wissen, wie nur möglich über „Accounting”. Denn die insgesamt knapp 80-minütige Erfahrung ist ein tolles Comedy-Adventure, das damit startet, einen die Welt der Buchhaltung näher zu bringen, indem man in eine virtuelle Welt taucht. Justin Roiland-typisch steckt aber mehr Wahnsinn dahinter und die einzelnen Szenen, die nicht unbedingt durch eine schlüssige Geschichte überzeugen, machen einfach Spaß.

Humoristischer Albtraum

Der wichtigste Punkt ist der Humor, der nicht unbedingt den Geschmack von jedem treffen wird aber bei Fans von Roilands Werken wird kein Auge trocken bleiben. Egal ob man jetzt auf eine Wolke trifft, die in ihrem Baum wohnt und einen beleidigt, oder Mitglied einer coolen Straßenbande werden möchte, in jeder Situation sind viele kleine Gags verteilt, die einen zumindest zum Schmunzeln bringen werden.  Dazu kommen allesamt tolle Synchronsprecher, die den Charakteren perfekt ihre Stimme leihen. Es gibt auch immer wieder Momente, die ein unwohles Gefühl geben und einen leicht erschrecken, ohne wirklich als Jump Scare zu fungieren. Diese albtraumhaften Szenen bekommen ihre ganze Kraft erst dadurch, dass man in VR spielt.

Ein interaktiver Film ohne Entscheidungen

Diese Immersion ist auch ein Punkt, den „Accounting+” wunderbar schafft. Mit fast allem in der Welt kann interagiert werden und löst meist immer mindestens eine kleinere Reaktion von den Figuren aus. Spielerisch ist es im Grunde wirklich nur ein ablaufender Film, den man nicht beeinflussen kann, sondern der mehr das kommentiert, das man macht. Wirklich lange braucht man für die einzelnen Rätsel nicht und es gibt auch immer nur einen Weg, um weiter zu kommen, aber es sind die versteckten Dialoge und kleinen Easter Eggs, die einen auch in einem dritten oder vierten Anlauf motivieren werden. Deshalb ist es auch in Ordnung, dass die Spielzeit bei gerade einmal knapp anderthalb Stunden liegt.

Klare Optik

Dafür bekommt man eine VR-Erfahrung vom feinsten geboten. Die Optik ist wunderschön und für VR-Verhältnisse sehr klar. Das Tracking per Move ist sehr gut und die Steuerung mit dem Controller funktioniert tadellos, auch wenn die Eistüten zu empfehlen sind. „Accounting+” ist eine Erfahrung, die man in VR jedem, der der englischen Sprache mächtig ist und auch etwas brutaleren Humor aushalten kann, unbedingt zeigen sollte. Die Erfahrung fängt schon im Hauptmenü an, das übrigens komplett neu ist in der PSVR-Fassung, und hört auf, wenn man leicht verwirrt aber gut unterhalten am Ende das Headset wieder absetzt.