In den letzten Jahren wurde gerade von THQ Nordic gefühlt der gesamte Katalog noch einmal aufgefrischt und für die aktuellen Konsolen veröffentlicht. Da verwundert es einen, dass bis vor Kurzem der erste Teil von „de Blob” noch keine Überarbeitung spendiert bekommen hat. Nach dem HD Remaster für den PC sind jetzt auch die PlayStation 4 und Xbox One dran gewesen. Wir haben das bunte Jump ‘n‘ Run uns erneut angeschaut und für euch herausgefunden, ob der Zahn der Zeit zu sehr am Spiel genagt hat.

Eine Welt ohne Farben

„de Blob” spielt in einer Welt, die von der bösen INKT Corporation eingenommen wurde. Diese haben das Ziel, die gesamte Farbe und den kompletten Spaß der Städte zu entziehen und sie in ihrem Regime zu unterjochen. Doch sie haben die Rechnung ohne den aufmüpfigen und immer bunten Blob gemacht. Zusammen mit ein paar weiteren Mitgliedern des Widerstandes startet man in der Rolle einer bunten Kugel in den Kampf für eine farbenfrohe Welt.

Leicht asynchron

Die Geschichte richtet sich an Kinder und wird deshalb auch trotz der etwas düsteren Grundthematik immer in einem fröhlichen Ton erzählt. Sie wird also niemanden wirklich mitreißen, aber auch nie stören. Wer sowieso bei einem solchen Spiel eine ernste Geschichte erwartet, der sollte seine Erwartungen an Spiele an sich überdenken. Eine vertane Chance ist aber, dass die Cutscenes lediglich minimal überarbeitet wurden und unscharf wirken. Das hätte neun Jahre später ruhig etwas hübscher aussehen können. Das gesamte Spiel scheint zudem leicht asynchron zu sein, was in den Zwischensequenzen eher auffällt als im eigentlichen Gameplay. Bei ersteren ist es nervig, bei letzterem kann man es hingegen verkraften. Unschön ist es aber trotzdem.

Zu lange Level

Am Gameplay selbst hat sich natürlich nichts geändert. In einer Mischung aus Geschicklichkeit und Jump ‘n‘ Run muss man den etwas schwerfälligen Blob an Häusern entlang manövrieren und diese mit den Farben, die man in sieben Varianten zur Hand hat, bunter machen. Für den Farbwechsel springt man auf Roboter, die entweder Rot, Blau oder Gelb sind. Damit man in den Leveln auch etwas zu tun hat, gibt es viele Aufgaben und sammelbare Objekte. Erstere sind immer auf Zeit und verlangen von einem, dass man entweder Häuser in bestimmten Farben einfärbt, alle Gegner besiegt, besondere Gebäude einnimmt oder ein Rennen auf Zeit schafft. Insgesamt hat man in den zehn Leveln also genug zu tun. Aber die Spielzeit von knapp 30 bis 45 Minuten pro Level, wenn man alles machen will, ist viel zu lang; etwas gekürzter hätten sie mehr Spaß gemacht. Dadurch hat man nach spätestens der Hälfte der Level keine Lust mehr und wird etwas gelangweilt, da sich am Ablauf des Spiels nie etwas ändert. Mit den zwanzig Challenges, die man insgesamt noch freischalten kann, hat man aber einen sehr großen Umfang und wird lange genug mit dem Spiel beschäftigt sein.

Mehr Anpassungen nötig

Dafür, dass man zum ersten Mal eine HD-Umsetzung von „de Blob” spendiert bekommt, hätte an technischer aber auch spielerischer Feinpolierung ruhig etwas mehr drin sein können. Das Spiel läuft zwar mit 60 FPS, aber die Kamera zickt häufig herum und man muss sie ständig nachjustieren. Zudem hätte man an der Spielgeschwindigkeit schrauben sollen, denn Blob bewegt sich viel zu langsam durch die Welt und macht die sowieso schon langen Level noch langwieriger.