Es fällt schwierig, sich zu erinnern, wann genau „Gang Beasts“ für PlayStation 4 angekündigt wurde. Nachdem einige schon glaubten, das Spiel würde niemals seinen Weg auf Sonys Konsole finden, wurde das Spiel zum Ende des vergangenen Jahres jedoch endlich vollständig veröffentlicht. Ob die Begeisterung aus den frühen Early Access-Tagen jedoch auch jetzt noch anhalten kann, verraten wir euch im Test.

Kann das fertig sein?

Bereits beim Spielstart dürfte die gute Laune vergehen, wenn man Pech hat. Tatsächlich wurde unser erster Start von einem Bug geplagt, durch den keine Menüs angewählt werden konnten. Nach einem Neustart war dies zwar behoben, doch auch dann wird man durch hässliche Menüs geführt, die man in einem vollwertigen Titel nicht erwartet. Es wird nur das Minimum geboten, wobei bereits hier schon Slowdowns vorkommen. Es ist ein denkbar schlechter Einstieg in das Spiel, das zwar nicht direkt etwas über die Qualität des Gesamtproduktes verrät. Trotzdem ist es eine wunderbare Präsentation für ein Werk, dem schlicht der Feinschliff fehlt.

Chaotisch, lustig, gut

Glücklicherweise weiß der Kern noch immer so zu begeistern wie schon in den vergangenen Jahren. In „Gang Beasts“ steuert man nämlich ein kleines Männchen und versucht seine Kontrahenten zu greifen, schlagen oder schubsen, sodass sie aus der Arena fallen. Das wird allerdings zu einer echten Qual, da sich die Gelee-Männchen nur schwerfällig kontrollieren lassen und dadurch das komplette Chaos ausbricht. Doch diese Physik zu meistern und dann tatsächlich überlegte Griffe anzuwenden, die den Gegner ins Aus befördern, ist unglaublich befriedigend. Und umso lustiger, wenn ein Mitspieler diesen Plan plötzlich nichtig macht.

Nichts für Solisten

„Gang Beasts“ ist definitiv kein Spiel, das man alleine spielen sollte. Einige der Modi funktionieren auch gar nicht und es werden keine Gegner gespawned. Mit Freunden auf der Couch erlebt man das Spiel also am besten und man kann nur selten das „nur noch eine Runde“-Gefühl unterbinden. Doch gerade weil das Gameplay so wunderbar funktioniert, ist die Modi-Auswahl enttäuschend. Im Team kämpfen, Computer-Wellen besiegen oder Fußball-Spielen funktioniert zwar alles so, wie es sich anhört, und kann Spaß bereiten. Allerdings spielt sich alles dermaßen ähnlich, dass man die fehlende Abwechslung schnell bemerkt. Zum Glück sind die Arenen vielfältiger und die vielen Skins für die Figuren können ein Lächeln herbeizaubern. Trotzdem hätten die Macher mehr in das Paket stecken müssen, was das Gameplay wirklich verändert.

Eine katastrophale Portierung

All die Kritikpunkte kann man noch verschmerzen, jedoch ist die Portierung auf PlayStation 4 überhaupt nicht gelungen. Der chaotische Spaß wird nämlich durch zahlreiche Bugs unterbunden, die von kleinen Slowdowns bis hin zu Momenten führen, an denen das Spiel einfriert. Neustarts gehören zur Spielerfahrung und stören extrem, wobei manchmal auch Menüs gar nicht geladen werden. Aufgrund der simplen aber funktionalen Grafik, die den Stil gut einfängt, ist das Problem für Spieler nicht verständlich. Auch der Online-Modus ist in seiner aktuellen Form ein Unding, denn auch wenn man nach vielen Versuchen in ein Match kommt, gehören Verbindungsabbrüche genauso dazu wie die Glitches. Hier muss eine Menge überarbeitet werden, bevor das Spiel wirklich sein Potential entfaltet.