Der Winter neigt sich vielerorts dem Ende, während er woanders noch im vollen Gange ist. Eine Wintersportart, den der Schneefall völlig egal ist, ist Eishockey. EAs jährliche Interpretation der Geschehnisse dreht sich bereits seit Wochen bei uns im Laufwerksschacht. Wir haben „NHL 18“ viele Stunden gespielt und kommen nun zu unserem Urteil.

Vieles beim Alten

Zunächst sei gesagt, dass der aktuelle Ableger all die Sachen aus „NHL 17“ mit im Gepäck hat. Da wäre zum Beispiel der gern gemochte Draft Champions-Mode, der prinzipiell wie Ultimate Team funktioniert aber dem Spieler nicht jene Tiefe abverlangt und demnach auch nicht so umfangreich ist. Im Wesentlichen gilt es hier, sich ein Team zusammen zustellen, um anschließend in Duellen gegeneinader anzutreten. Weiterhin darf man sich abermals in dem World Cup of Hockey messen. Dort tritt dann Team Europe gegen andere Eishockey-Nationen an. Hier fehlt es allerdings, wie schon im vergangenen Jahr, an der weltmeisterlichen Inszenierung. An dieser Stelle sei es genug des alten etabliertem und wir verweisen auf unseren Test aus dem vergangenen Jahr und widmen uns dementsprechend direkt den wirklichen Neuheiten.

Die großen Neuerungen

Mit NHL Threes bietet sich dem Spieler ein äußerst arcardelastiger Modus. Dies fängt schon bei der Spieleranzahl an: Anstatt mit fünf flinken Eisskatern pro Team gegeneinander anzutreten, heißt es hier 3 vs. 3. Das Ganze kommt quasi als Spiel im Spiel daher und findet gerade im Mehrspieler einigen Anklang, da auch die Steuerung deutlich vereinfacht wurde und zugänglicher ist. Diese Neuerung ist demnach absolut gelungen und hätte durchaus auch als eigenständiger DLC über die virtuellen Ladentische gehen können. Kompliment!

Eine weitere Neuerung ist Expansion Draft im Franchise Mode. Hier kann man zum Beispiel die neue Marke Golden Knights übernehmen oder ein komplettes eigenständiges Team gründen. Dabei wählt man eine Stadt, bastelt eine passende Arena, kreiert die Trikots sowie das Logo und kümmert sich auch noch um das Maskottchen. Kurz gesagt, hier darf man sich nach Lust und Laune ausleben. Ziel des Franchise-Modus ist es, seinen Chef zu überzeugen, um Erfolg zu haben. Alles in allem sehr motivierend, dennoch wäre ein wenig mehr Inszenierung wie in Fifas The Journey sehr willkommen.

Kennern der Serie wird außerdem die deutlich verbesserte KI auffallen. Die Mitspieler machen nun auch recht gute, offensive Züge, vor allem im Bereich des Stellungsspiels. Dasselbe beobachtet man nun auch in der Defensive. Dort wird jetzt nicht mehr nur noch gerempelt, sondern auch mal der ein oder andere Passweg zugestellt. Insgesamt fühlt sich das Gameplay ziemlich ähnlich der letzten Ableger an. Das ist an sich eine gute Sache, da jenes durchaus zu gefallen wusste, belohnt jedoch nicht diejenigen die den 2018er-Ableger kaufen, wenn hier viel neues erwartet wird. Hervorhebenswert ist aber allemal die neue defensive Skill Stick-Steuerung, mit Hilfe derer man nun endlich auch in der Rückwärtsbewegung präzise seinen Stick manövrieren kann.

Weiterhin gut

Während das im Großen und Ganzen alle nennenswerten Neuerungen waren, bekommt man ansonsten gewohnt gute NHL-Kost. EA lebt da wohl das Motto „Never change a running system“. Hervorhebenswert sind in diesem Zusammenhang die TV-nahe Präsentation, die gerne auch mal in einem „FIFA“ oder „NFL“ Gebrauch finden könnte. Außerdem ist die schier unendliche Auswahl an Einstellungsmöglichkeiten ein Eldorado für diejenigen, die das Spielerlebnis perfekt auf sich zuschneiden wollen.

Ansonsten darf man sich auch 2018 mit dem gewinnbringendem Ultimate Team beschäftigen, Online-Ligen und –Matches absolvieren oder sich in zahlreichen Meisterschaften unter Beweis stellen. Darüber hinaus kommen abermals auch deutsche Icehockeyfans auf ihre Kosten, da die DEL mit an Bord ist. Somit dürfen auch Partien mit den Eisbären und den Haien bestritten werden.