Das ursprünglich angekündigte Virtual Reality-Erlebnis von „Final Fantasy XV” wurde eingestampft, stattdessen wird jetzt geangelt. Ob dies ein fairer Tausch war, können wir natürlich nicht sagen. Unser Review zu „Monsters of the Deep” verrät jedoch: Spaß macht die Jagd nach Monster-Fischen trotzdem!

Wiedersehen

Die Welt von „Final Fantasy XV” mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, ist vom ersten Moment an beeindruckend. Das grandiose Design der Welt und der Lebewesen sieht man dank PlayStation VR quasi mit eigenen Augen. Man trifft bekannte Gesichter und lauscht einigen kleinen Anekdoten aus der Geschichte des Hauptspiels. Fans sollten also selbst dann über den Kauf nachdenken, wenn Noctis' Minispiel nicht zu ihren Lieblingsbeschäftigungen gehört hat.

Petri Heil

Und wie es sich für „Final Fantasy” gehört, darf auch eine Story nicht fehlen. Diese ist zwar recht dünn geraten, reicht aber dank des Drumherums des Hauptspiels als Rahmen, um einem zum Weiterspielen zu motivieren. Mit einem selbsterstellten Charakter zieht man los, um die Angel auszuwerfen. Ärgerlicherweise trifft man schnell auf einen ziemlich großen Wasser-Bewohner und der Ausflug nimmt ein böses Ende. Wer anderes sollte einen in so einer Situation retten als - nein, es ist nicht Noctis. Die wie immer sehr offenherzig gekleidete Cindy Highwind liefert den angehenden Angler in seiner Hütte ab, hält noch eine kleine Rede und schon darf man wieder zurück ans kühle Nass, um die Angel auszuwerfen.

Auswerfen

Ein kleines Tutorial bringt die Grundlagen sehr schön herüber, wobei vor allem die Steuerung zu begeistern weiß. Die Bewegungssensoren des DualShock 4 leisten ganze Arbeit, sodass selbst mit dem Controller das Auswerfen und das den Fisch in Schach Halten ein unglaublich gutes Gefühl von Immersion erzeugen, wozu ebenfalls der sehr gut umgesetzte Vibrationseffekt beiträgt. Abwechslung bringt dabei eine für Angelspiele sehr ungewöhnliche Tätigkeit. Hat man an einem Ort hinreichend viele normale Fische an Land gezogen, zeigt sich ein dämonischer Fisch, den man erst mit Pfeilen beharken muss, bevor er schlapp genug ist, um anzubeißen. Dies mag seltsam klingen, gibt dem ansonsten ruhigen Sport aber eine ordentliche Portion Action und sorgt vor allem dank PlayStation VR für Spannung.

Reiselustig

Eine ordentliche Anzahl an unterschiedlichen Orten bringt sowohl in Sachen Optik als auch bei den Fischen Vielfalt, sodass man sich mit Freude an der Geschichte entlang hangelt, um einen Dämonenfisch nach dem anderen klein zu kriegen. Anschließend darf man immer wieder in der Hütte relaxen oder aber auch abseits der Story weiter angeln. So erhält man auch weitere Ausrüstung, jedoch sollte man dabei nicht die Ausmaße einer richtigen Angel-Simulation erwarten. Wer mit diesem Anspruch ans Spiel angeht, ist hier leider fehl am Platz.

Zweischneidig

Bei der Optik muss man leider sagen, dass man ein zweischneidiges Schwert vor sich hat. Auf jeden Fall sehen Charaktere, Umgebungen und Monster wirklich grandios aus und man kann sich durchaus in den eigentlich kleinen Umgebungen verlieren, in dem man sich einfach ein wenig umschaut und den Lebewesen zuschaut. Jedoch wirkt die Auflösung nicht so hoch wie bei vergleichbaren VR-Titeln, sodass sich ein leicht grieseliges Bild ergibt. Ärgerlich verhält es sich auch mit den recht langen Ladezeiten. Bereits am Fernseher mag man nicht zu lange warten; wenn man aber ein VR-Headset auf hat und nicht mal zwischendurch einen Blick auf das Smartphone werfen kann, sondern nur ins Schwarze starrt, ist dies noch ärgerlicher.