Auch wenn „Final Fantasy” dran steht muss es nicht immer rundenbasiert sein, wie besonders die vielen Spin-Offs bewiesen haben. Insbesondere in der „Dissidia”-Reihe geht es deutlich härter, dafür ohne Dungeons oder Monster zur Sache. Wie sich der neueste Ableger „Dissidia Final Fantasy NT” auf der PlayStation 4 schlägt verrät unser Review!

Schlagfertig

Bereits zwei Mal durfte sich eine vielfältige Mischung von Helden und Bösewichtern aus den unterschiedlichsten „Final Fantasy”-Ableger in direkten Konfrontationen gegenüber stehen. Sowohl „Dissidia Final Fantasy” aus dem Jahr 2009 als auch „Dissidia 012 Final Fantasy” aus dem Jahr 2011 sind für die PlayStation Portable erschienen. Wenn man die Arcade-Fassung von „Dissidia Final Fantasy NT” ignoriert, musste man also sieben Jahre auf den neuesten Ableger warten. Dabei wird auf den ersten Blick eine große Neuerung ersichtlich: standen sich bisher nur zwei Kontrahenten gegenüber, sind es dieses Mal zwei Teams, bestehend aus je drei Kämpfern. Der Unterschied im Gameplay fällt dabei zwar spürbar, doch nicht so groß aus, wie man zuerst befürchten könnte. Dafür ist er beim Überblick umso größer.

Konzentration

In den abgesteckten Arenen gehen die Kämpfe wie gehabt in beachtlichem Tempo in allen Richtungen frei beweglich von statten. In Kombination mit den vielen Kämpfern und einer nicht immer idealen Kamera muss man schon sehr gut auf das Geschehen achten. Zwar kann man die Aktionen der Gegner gut lesen und daher auch entsprechend reagieren. Doch wer trotz des hohen Tempos gleich drei Gegner zur gleichen Zeit auf diese Weise im Blick behalten und dabei immer noch auf die Vielzahl von Anzeigen achten kann, sollte vielleicht über eine berufliche Karriere als eSportler nachdenken. Wer sich jedoch anstrengt und den Draht zu der Hektik findet, wird durch einige nette Systeme belohnt. Gegner können durch Spezialangriffe geschwächt werden und auf dem Schlachtfeld verteilte Kristalle sorgen für Energie, mit der man die bekannten Bestia beschwören kann.

Stückig

Wer gerne alleine spielt und sich direkt in den Story-Modus stürzen wollte, wird trotzt der im Vergleich zu den meisten sonstigen „Final Fantasy”-Ablegern recht aufgesetzt wirkenden Story durchaus Spaß haben. Doch leider wird diese Freude stetig gebremst, denn um voran zu kommen muss man mit der sogenannten Memoria weiter Kämpfe freischalten. Der Haken an der Sache ist, dass man allein durch den Story-Modus nicht genug davon erhält, um stetig weiter zu kommen. Man wird also gezwungen, andere Modi zu spielen. Dies ist so ziemlich die schlechteste vorstellbare Umsetzung eines Story-Modus. Zumindest so lange, bis jemand auf die Idee kommt, das Voranschreiten hinter Mikrotransaktionen zu stecken.

FF-Faktor

20 bekannte Charaktere, die hauptsächlich den Haupt-Ablegern entnommen sind, lassen schon direkt das Fan-Herz schneller schlagen. Dabei hört das ganze natürlich noch nicht auf. Die Arenen stellen bekannte Schauplätze aus der Reihe dar, und auch der Soundtrack ist bekannt und beliebt. Was dagegen sehr untypisch für die Reihe ist, ist die Art des Charakter-Fortschritts. Man sammelt zwar wie gewohnt Erfahrungspunkte, doch wird man dadurch nur bedingt stärker. Durch neue Fähigkeiten kann man sich eher in unterschiedlichen Bereichen spezialisieren statt einfach stärker zu werden. Dies mag für die einen zwar eine Motivations-Bremse sein, auf der anderen Seite muss man aber sagen, dass die Matches so recht ausgeglichen bleiben.

Typisch

Von einem Spiel mit „Final Fantasy” im Titel erwartet man natürlich eine bombastische Inszenierung und eine epische Geschichte. In der ersten Kategorie überzeugt „Dissidia Final Fantasy NT” schon einmal vollkommen. Bereits beim Start des Spiels sorgt das Intro für gewohnt offene Münder. Die Helden und Bösewichte stehen sich gegenüber, und sehr Action-reich geschnitten gehen die Auseinandersetzungen los, gepaart mit grandiosen Effekten. Gleiches gilt auch für die Kämpfe an sich. Stets ist alles schnell und flüssig, und die Helden hauen sich mit fast jeder Aktion die Spezialeffekte nur so um die Ohren. Über den Soundtrack an sich muss man wie zu erwarten war auch nicht viel sagen. Viele grandiose, aus der Reihe bekannte Stücke untermalen die Action perfekt und setzen so dem Fan-Paket das Sahnehäubchen auf.