Ein auf der PlayStation Vita gut bedientes Genre sind die Dungeon Crawler, meist im typischen JRPG-Setting. „Demon Gaze II” möchte sich jetzt aber dank PlayStation 4 auch am großen TV beweisen. Ob die Bildschirmgröße hier den Unterschied macht, wollen wir euch im Review verraten!

Vorwissen

Wer den Vorgänger gespielt hat, wir den Einstieg ein wenig lockerer empfinden. Ein paar bekannte Charaktere und Orte tauchen zwar auf, doch der Rest der Story ist komplett eigenständig. Der Dikator Magnastar opfert heimlich, still und leise die Einwohner seiner Stadt Asteria. Die Gründe dafür sind zunächst unbekannt, doch natürlich wollen einige dem ein Ende bereiten. Daher zieht die Heldentruppe rund um die Schwestern Muse and Prim in für das Genre typischer Ego-Perspektive los.

Klassisch neu

Wie gehabt verhält es sich beim Kampfsystem. Rundenbasiert geht es den Monstern an den Kragen, die wie fast immer mit hübschen 2D-Bildern ziemlich reglos im Kampfbildschirm stehen. Was sich dagegen unterscheidet, ist das Klassensystem, das ein wenig einfacher ausfällt. An dessen Stelle treten dann die nicht grade Monster-haften Dämonen, die man im Laufe des Spiels rekrutiert. Da man insgesamt 16 von ihnen findet aber nur vier der Party zuordnen kann, muss man ein wenig auf die eigene Spielweise achten. Um an dieser Stelle nochmal einen Vergleich zu ziehen: „Demon Gaze II” spielt sich merklich einfacher als der Durchschnitt der Genres und auch als der Vorgänger. Wer also einen Einstieg in das Genre sucht, ist hier sehr gut aufgehoben.

Haustierchen

Die Dämonen sind jedoch nicht nur in den Kämpfen präsent. Fast schon ein wenig Dating-Sim hat sich hier eingeschlichen, was eine nette kleine Abwechslung von den Kämpfen und den Dungeons darstellt. Man kann ihnen ein Zimmer zuteilen, sich in einem kleinen Minispiel um sie kümmern und sogar etwas mit ihnen unternehmen. Dadurch steigen deren Werte, und die nächsten Kämpfe gehen noch etwas lockerer von der Hand. Also viel Tiefgang darf man zwar auch hier nicht erwarten, für Schmunzler sorgen aber immer mal wieder die netten, jedoch englischen Dialoge. Überhaupt ist die Geschichte nicht zu ernst gehalten, sondern häufig mit ein wenig Selbst-Ironie versehen, was gut zum lockeren Allgemein-Eindruck passt.

Portierung

Der Weg von der PlayStation Vita zur PlayStation 4 ist leider nicht in allen Belangen geglückt. Positiv sind auf jeden Fall die Charakterbilder hervorzuheben, die auch am großen TV sehr detailliert und scharf dargestellt werden. Die Umgebungen in den Dungeons muss man jedoch fast schon Genre-typisch als technisch veraltet beschreiben, auch wenn viele unterschiedliche Settings vorhanden sind und sie nicht ganz so leer daher kommen wie es häufig der Fall ist. Negativ dagegen sind Menüs und Textfenster. Diese wirken einfach so, als hätten sie keinerlei Anpassung erfahren. An die Animationen, die aus den bei Spielen im Anime-Stil sehr beliebten Strecken, Stauchen, Bewegen und Drehen von Körperteilen bestehen, muss man sich erst einmal gewöhnen. Hier wurden die Effekte etwas zu stark eingesetzt, was eher befremdlich wirkt.