In eine Bar gehen, sich betrinken und anschließend auf alle anderen Gäste einprügeln: Das hört sich für manche wie ein toller Freitagabend an, leider sind die Konsequenzen im realen Leben alles andere als spaßig. Genau hier schreitet „Drunkn Bar Fight“ ein und möchte den Spielern dieses Erlebnis in der virtuellen Realität bieten. Ob sich das Werk überhaupt ein Spiel nennen kann, haben wir für euch herausgefunden.

Das Paradies der Säufer

Ohne Einleitung findet sich der Spieler vor einer Bar wieder. Die erste Hürde ist die Steuerung, denn man kann zwar seine Hände per Move-Controller bewegen, zum Laufen benötigt man aber die Knöpfe, die nicht angezeigt werden. Schafft man es erst, nervt das viel zu langsame Lauftempo, das für untrainierte VR-Fans zu Motion Sickness führen kann. Genauso lahm geht es bei der Drehung zu, die auch über Knopfdruck geschieht. Das ist bereits ein schlechter erster Eindruck, bevor man die Bar überhaupt betreten hat.

Die Folgen des Alkohols

Insgesamt gibt es drei Bars, in denen man nahezu alle Gegenstände aufnehmen kann. Man geht aber nicht unbedingt zur Bar, um sich zu betrinken, sondern prügelt auf andere Besucher ein. Das ist auch das große Problem, denn spielerischen Anspruch sucht man vergebens. In den ersten Minuten ist es wirklich lustig, auf die furchtbar animierten Personen einzuschlagen, teilweise mit Stühlen oder anderen Gegenständen. Dank Ragdoll-Effekt sieht das herrlich mies aus, und man kann sogar seine Gegner aufnehmen und sie auf andere Gäste werfen. Insgesamt gibt es drei Bars, in denen immer mehr Personen zu besiegen sind.

Dann lieber in die echte Bar

Nach den ersten fünf Minuten offenbart sich aber, dass der Titel absolut nichts in Sachen Inhalt bietet. Die künstliche Intelligenz der Gegner ist lächerlich; sie bewegen sich langsam und ignorieren den Spieler völlig, solange sie nicht angegriffen werden. Selbst danach kann es sein, dass sie gegen einen Tisch laufen und stehen bleiben, bis etwas passiert. Es geht also nicht um das Können, sondern nur möglichst verrückte Sachen zu machen. Die Möglichkeiten sind aber nach kurzer Zeit ausgeschöpft, wirklich Spaß entsteht nicht. Zudem reicht es auch, mit ausgestrecktem Arm auf die Gegner zuzulaufen, dann verwandelt sich ihr Gesicht in grünen und blauen Pixelbrei. Das gesamte Prinzip nutzt sich derart schnell ab, dass der Humorfaktor gar nicht erst entsteht. Ähnliche Spiele haben mehr Abwechslung geboten, „Drunkn Bar Fight“ ist jedoch nicht mehr als zusammengeworfene Gegenstände und ein Ziel, das nach einem Kampf bereits keinen Spaß mehr macht. Mit einer weiteren Person am Fernseher kann man sich auch in den Mehrspielermodus wagen. Allerdings sind in diesem die Steuerung, die Perspektive und die Animationen schlichtweg furchtbar.

Hoffnungslos

Optisch ist das Spiel nicht sehr ansehnlich. Die meisten Texturen sind bereits am TV matschig, was wie erwartet nicht gut in VR aussieht. Die Animationen, ob die des Spielers oder der Feinde, sind sehr abgehackt. Das Tracking ist mittelmäßig; oftmals fühlt es sich eher danach an, als ob man die Arme steuert, und nicht seine eigenen benutzt. Soundeffekte und Soundtrack wurden ohne viel Aufwand eingefügt, weshalb die Qualität hörbar minderwertig ist.