„DJMAX“ ist zwar in Europa kein Begriff, aber für Musikspiel-Fans sollte der Beatmania-Klon bekannt sein. Die koreanische Reihe kommt jetzt zum ersten Mal in hiesige Gefilden und bietet mit „DJMax Respect“ einen Ableger, der das gesamte Franchise feiert. Ob das Spiel neue Anhänger damit generieren kann, zeigt die folgende Review.

Guter Genre- und Generationen-Mix

In „DJMax Respect“ lässt der Entwickler die vorherigen Teile der Reihe Revue passieren. Zum Start des Spiels gibt es 55 Songs aus „DJMAX Portable 1“ und 53 Songs aus „DJMAX Portable 2“. Weitere 40 Songs sind komplett neu und wurden extra für Respect angefertigt. Noch mehr Songs werden in Zukunft hinzugefügt, jedoch sind diese nur per kostenpflichtigen DLC spielbar. Dafür werden dann jeweils über zwanzig Songs aus „DJMAX Trilogy“, „DJMAX Technika“, weitere Spielen und auch neue Tracks hinzugefügt. 

Wer schon einmal ein Spiel des Franchises gespielt hat oder zum Beispiel „Superbeat Xonic“ kennt, der weiß ganz genau, was einen bei den Genres erwarten wird. Denn auch hier bekommt man einen tollen Mix geboten und jeder wird mehrere Songs finden, die er gerne spielt. Wahrscheinlich wird kaum jemand einen der Artists oder die Tracks abseits der Spiele kennen, aber das muss ja auch nicht schlechtes sein. Zudem werden visuell im Hintergrund Videos geboten, die ebenfalls ganz verschiedene Animations-Stile haben. Vom CGI-Rendertrailer über real gedrehte Szenen bis zur handgezeichneten Flash-Animation ist alles vertreten und kann einen zumindest am Anfang etwas ablenken. Zudem wirken die aufgehübschten Videos von der PlayStation Portable etwas unnatürlich, da sie doch etwas gestreckt wirken.

Fingerakrobatik

Das Gameplay selbst ist stark an „Beatmania“ angelehnt. Der Spielstil ist unterschieden in vier, fünf, sechs oder acht Knöpfe, die dann auch noch einmal bei den Songs verschiedene Schwierigkeitsgrade haben. Selbst bei vier Knöpfe kann man schon ordentlich ins Schwitzen kommen. Der Clou am Spiel ist, dass jeder Knopf individuell und immer passend zum Song Töne erzeugt. Dadurch können Songs auch ganz anders klingen, wenn man sie schlechter spielt oder mal eine Note verpasst. Also ein Grund mehr, richtig zu spielen. Die Entwickler haben es geschafft, dass selbst auf den leichten Schwierigkeitsgraden die Töne gut passen und sich die Songs dadurch immer gut spielen lassen. Die Motivation bei „DJMax Respect“ liegt auch ganz klar im Meistern der immer schwierigeren Songs. 

Motivation, um besser zu werden

Damit man nicht ganz das gleiche Schema die ganze Zeit wiederholt gibt es neben dem Arcade-Modus, wo man drei Songs aus zufälligen Auswahlmöglichkeiten hintereinander spielt, und einem freien Spiel auch noch Missionen. In diesen muss man immer ein Ziel erreichen, wie eine Combo halten, einen bestimmten Highscore bekommen oder weitere Aufgaben lösen. Die Songs sind dabei komplett vorgegeben, wodurch die Missionen sehr schnell, sehr schwer werden können. Aber auch hier kommt die vorher erwähnte Motivation voll zum Tragen. Denn das Spiel ist wirklich sehr hart in der Bewertung. Macht man nur wenige Fehler, ist man direkt raus und kann den Song von vorne beginnen. Man muss also sich selbst dazu bringen, besser zu werden, was aber im Umkehrschluss dann dazu führt, dass man sich freut, wenn man Fortschritte macht. 

Wer sein Können am Ende unter Beweis stellen möchte, der kann das dann nicht nur Offline in den Missionen oder gegen einen Mitspieler machen, sondern auch Online ist das herausfordern anderer Spieler möglich. In unserem Test lief dabei die Verbindung zum Server stets stabil und hat auch Spaß gemacht. Zudem bietet das Spiel durch sein Punkte-System, das feste Punktezahlen für jeden Song vorgibt egal auf welcher Stufe oder mit wie vielen Knöpfen man spielt, stets einen fairen Wettkampf und auch Spieler, die noch nicht gut genug sind, haben Chancen zu gewinnen. Natürlich könnten das Profis ausnutzen und nur die Songs auf der einfachsten Stufe spielen, aber das haben wir in unseren Sessions nicht einmal gesehen sondern jeder hat so gespielt, dass es ihm Spaß macht.

Unmotivierendes Freischalten

Der letzte Punkt, der einen durch das Spiel motivieren soll, ist das Freischalten von Songs. Zu Beginn hat man nur eine handvoll Tracks zur Verfügung, kann aber noch nicht freigespielte Lieder im Arcade-Modus zufällig auch spielen. Normalerweise war das Freischalten daran gebunden, dass man im Arcade-Modus die Songs je nach dem Level des Profils freischaltet und dort dann ausprobieren kann. Schafft man die in dieser Stufe, dann kann man sie im freien Spiel jederzeit spielen. Dadurch war man immer motiviert, neue Songs zu spielen, damit man alles freischaltet. Das ist jetzt leider nicht mehr der Fall sondern jetzt erhält man diese über Achievements, wie eine bestimmte Anzahl an Songs spielen oder eine Combo erreichen. Diese Aufgaben sind zahlreich und das meiste bekommt man durch das Spielen des Spiels, aber man ist nicht mehr motiviert diese neuen Songs auf verschiedenen Stufen zu schaffen, wenn sie einem nicht gefallen, da man alle Schwierigkeitsgrade für das freie Spiel nicht mehr einzeln freispielen muss. Zudem kann das Freischalten so zu einem gezielten Grinding verkommen, was in der Vergangenheit definitiv besser gemacht wurde.