Man hat das Gefühl, dass Action-Rollenspiele aus isometrischer Perspektive in genau zwei Kategorien eingeordnet werden: „Diablo” und „Diablo”-Klone. Wir haben uns jetzt das Remaster des Klassikers „Titan Quest” angeschaut und verraten euch, ob man vielleicht bald eine weitere Kategorie einführen muss!

Altertümlich

Im Jahr 2006 erschien „Titan Quest” für den PC. Das Spiel bediente sich unterschiedlichen, antiken Mythologien und bot somit fantasievolle und abwechslungsreiche Settings und Monster. Über ein Jahrzehnt später erscheint das Action-Rollenspiel für PlayStation 4. Natürlich sollen höherer Auflösung, schärfere Texturen, ein verbessertes Interface sowie die auf den DualShock 4 angepasste Steuerung auch im Jahr 2018 und auf einer Konsole für Spaß sorgen. Doch dafür hätte man ein paar Elemente mehr verbessern müssen.

Grundvoraussetzung

Allen voran muss man einfach sagen, dass Spiele dieses Genres schon seit den Zeiten der PlayStation 2 meist mit einem ordentlichen Mehrspielermodus gemeinsam an einer Konsole ausgestattet wurden. Da ein Splitscreenmodus unnötig ist, bietet sich dies auch an. Doch bei der Neuveröffentlichung von „Titan Quest” hat man es nicht für nötig gehalten, sodass man nur online gemeinsam durch die Antike ziehen darf.

Wenig Aufwand

Auch wenn die Versprechen dieser Neuauflage erst Mal ganz nett klingen, wurde doch auch hier zu wenig Aufwand betrieben. Die höhere Auflösung ist zwar sichtbar, dafür sind weder die Polygonzahlen noch die Texturen oder die Effekte auf der Höhe der Zeit. Insbesondere die Animationen wirken fast schon unfreiwillig komisch, wenn selbst der Hauptcharaktere beim Laufen keinen Kontakt zum Untergrund zu haben scheint. Trotz alle dem schwankt die Bildrate sehr oft und zum Teil sehr deutlich. Andere Elemente wie die vorgerenderten Zwischensequenzen oder die trägen Dialog-Boxen wurden offensichtlich garnicht an moderne Gegebenheiten angepasst.

Verkämpft

Träge ist auch die beste Beschreibung für die Steuerung des Spiels. Man wird das Gefühl nicht los, dass der Charakter ein wenig Zeit braucht, um auf den Joystick des DualShock 4 zu reagieren. Gleiches gilt für die Kämpfe, die besonders beim Zusehen eher wie die rundenbasierten Auseinandersetzungen eines „Baldur's Gate” wirken als wie die Action eines „Diablo”.

War's das?

Irgendwie haben die Entwickler darüber hinaus vergessen, dass Drumherum spannend zu gestalten. Wer es von Genre-Kollegen gewohnt ist nach interessanten Abzweigungen zu suchen um an deren Ende wertvolle Schätze zu entdecken, wird schon nach wenigen Minuten frustriert aufgeben und nur noch dem Hauptweg folgen. Sollte man tatsächlich das Ende des Spiels erreichen, was eigentlich nur dann ein wenig Spaß bringt, wenn man online mit einem Kumpel zockt, wird es das für die meisten auch gewesen sein. Ein motivierendes Endgame wie zuletzt „Diablo III” es geboten hat, darf man bei „Titan Quest” leider nicht erwarten.