„Preta: Vendetta Rising“ ist ein ungewöhnlicher Titel für PlayStation VR. Hier geht es nämlich um schnelle Hack and Slay-Action und eine Menge Loot, was bislang eher selten auf VR-Brillen zu finden ist. Ob man jedoch auch in eine süchtig machende Spirale gerät, wenn man die Realität verlässt, haben wir für euch herausgefunden.

Formulierter Ablauf

In „Preta: Vendetta Rising“ wählt man einen von drei Charakteren und darf eine düstere Welt voller Monster betreten. Anschließend kämpft man sich durch Gegnermengen, um am Ende der Mission Loot zu erhalten und somit seinen Charakter, die Waffen und Begleiter zu verbessern. Dieser Gameplay-Loop ist bekannt, benötigt aber auch interessante Systeme, um zu unterhalten. Das Kampfsystem selber fühlt sich mit allen Charakteren solide an, ist jedoch zu simpel gestaltet. Neben drei Cooldown-Angriffen gibt es nur den Standardangriff sowie einige Möglichkeiten zum Ausweichen. Anstatt jedoch Action-RPGs Konkurrenz zu machen fühlen sich die Bewegungen zu hölzern an, um einen spannenden Spielfluss zu erzeugen. Trotzdem ist das Gebotene nicht schlecht, nur wird es auf Dauer zu eintönig.

Frustrierendes Verbesserungssystem

Im Missionsbereich offenbart sich das größte Problem des Spieles. Ziel ist es permanent, von A nach B zu laufen und Feinde zu besiegen. Leider ist die Vielfalt nicht gegeben, und auch optisch ähneln sich die Areale sehr. Das schlimmste ist jedoch das Loot-System, denn man erhält Belohnungen nur, wenn man ein Level beendet, in den Abschnitten selber gibt es nichts zu finden. Möchte man seine Waffen verbessern muss man sogar die immer gleichen Aufgaben wiederholen, was extrem frustrierend ist. Bereits beim ersten Durchlauf ist der monotone Ablauf nicht spannend, wenn man diese Abschnitte jedoch mehrfach wiederholen muss, nur um im weiteren Verlauf eine Chance darauf zu haben, stärkere Gegner zu besiegen, bleibt der Spaß aus.

Die ursprüngliche PC-Version bot hier eine umstrittene Lösung, nämlich Mikrotransaktionen. Natürlich war die Wut der Spieler groß, weshalb die Option, sich durch Geld das Grinden zu ersparen, entfernt wurde. Leider hat sich am Balancing nichts geändert, sodass man nicht schneller an die Verbesserungen kommt, sondern noch immer stecken bleibt, um endlich etwas Neues zu erleben. Das ist höchst demotivierend und wird deshalb dafür sorgen, dass viele das Spiel schon früh ad acta legen.

Momente der Unterhaltung

Obwohl der Fortschritt in „Preta: Vendetta Rising“ selten Spaß bereitet, werden einige Spieler durchaus mehrere Stunden investieren können. Es hängt nämlich stark davon ab, ob man das Kampfsystem genießt. Manchmal ist es nämlich durchaus unterhaltsam, die Massen zu verhauen, rechtzeitig auszuweichen und nach langer Zeit gute Gegenstände zu erhalten. Leider dauert es so lange, bis man die enorme Menge an Kristallen erhält, um etwas zu kaufen, dass der Grind jegliches Potential zerstört. Wird man stärker, kann man schneller die Passagen absolvieren, jedoch liegt dort kein Spielspaß. Dass auch die Geschichte trotz gut vertonte Dialoge völlig belanglos und ohne Überraschungen daherkommt, dient nicht der Motivation. Ganze 50 Stunden Inhalt werden hier geboten, würde man die nervigen Systeme jedoch abschalten, wäre die Spielzeit signifikant kürzer.

Gute Atmosphäre

Optisch sieht das Spiel nicht schlecht aus. Die Designs der Charaktere und Feinde ist zwar nichts Besonderes, zusammen mit netten Effekten machen sie dennoch einiges her. Obwohl sich die Level sehr ähneln harmonieren sie gut mit der düsteren Atmosphäre, die in VR gut herübergebracht wird. Einzig die Ladezeiten sowie der Standard-Soundtrack entpuppen sich als Enttäuschung. Zudem handelt es sich bei dem Spiel um einen Titel, bei dem man nicht immer versteht, wieso er nicht auch ohne VR-Modus hätte erscheinen können. Die First-Person-Ansicht ist nämlich solide, macht das Spiel jedoch unnötig unübersichtlich.