„Time Carnage“ hat es nicht leicht. Im Shooter-Bereich gibt es bereits erstklassige VR-Spiele, die mit kreativen Ideen versuchen, das Genre frisch zu halten. Wales Interactive möchte jedoch von all dem gar nichts wissen und konfrontiert die Spieler mit zahlreichen Wellen von Gegnern in mehreren Szenarien, in denen einfach nur geschossen werden muss. Ob das auch heute noch unterhalten kann, erfahrt ihr im Test.

Auf in die Action!

Eine Geschichte gibt es nicht, sodass man direkt in die Kampagne hineingeworfen wird. Hier besucht man 16 Abschnitte in vier verschiedenen Zeitepochen, wobei jeder Abschnitt mit zehn Gegnerwellen daherkommt. Bereits vorher wird jedoch ein interessantes Waffensystem eingeführt, denn aus rund 20 Geschossen wählt man vier aus, die einem im Kampf zur Verfügung stehen. Man nimmt diese auf, ballert herum und lädt nach, indem man sie wieder auf ihren Platz legt. Deshalb muss man besser planen, sodass man immer zumindest eine Waffe bei sich hat, wobei man im Notfall auch nur teilweise geladene Pistolen aufnehmen kann. 

Alles wie gewohnt

Der Ablauf ist so erwartbar wie er nur sein kann. Man schießt auf Gegnerwellen, wartet auf die nächste und wird schwitzen, wenn haufenweise Feinde im hohen Tempo auf einen zulaufen. Egal ob Dinosaurier oder Zombies, die Gegnervielfalt ist solide und wird nicht zu eintönig, da man rechtzeitig das Szenario wechselt, bevor man zu viel davon hat. Die Umgebungen sind allesamt gut gelungen, wenn auch ein paar mehr Details in den langweiligeren Ortschaften wünschenswert gewesen wären. Das Gegnerdesign ist zwar beliebig, das war jedoch von dem realistischen Stil zu erwarten.

Nach dem Ende ist vor der Jagd

Wer die Kampagne beendet darf noch mehr Zeit investieren. Zum einen gibt es einen Arcade-Modus, in dem man auch nach zehn Wellen weiter schießen darf. Interessanter sind aber die Herausforderungen, durch die man einen Anreiz erhält, neue Taktiken anzuwenden. Der Umfang ist definitiv nicht klein, doch das ändert nichts daran, dass man absoluter Genre-Fan sein muss, um alles auszureizen. Mehr als simple Schießereien gibt es nicht, und jede Gefahr kommt von Vorne, sodass man nicht unbedingt überrascht wird. Zudem gibt es zwischendurch immer wieder Pausen, die durch merkwürdiges Timing auffallen. Manchmal braucht man keine Verschnaufpausen, doch das Spiel zieht einen dennoch aus der Action heraus, was den Spielfluss stört.