„Floating Cloud God Saves the Pilgrims” ist nicht gerade das bekannteste Spiel, konnte jedoch auf PlayStation Portable und PlayStation Vita einige Spieler verzaubern. Nun wird der Titel in die Virtuelle Realität befördert und soll unter dem Titel „Pop-Up Pilgrim“ die PlayStation VR-Spieleauswahl auffrischen. Ob es dem Titel gelungen ist, haben wir für euch herausgefunden.

Kluge Pilger

Der Spieler übernimmt die Rolle des Wolkengottes, der seine Pilger in das Ziel jedes Levels führen möchte. Die kleinen Männchen laufen ähnlich wie in „Lemmings“ automatisch los, fallen jedoch nicht in den Abgrund, sondern ändern die Ebene, wenn sie den Rand erreicht haben. Per Kopfbewegung kann man die Figuren zum Springen bringen oder ihre Richtung ändern, um Rätsel zu lösen. Meist müssen Objekte befördert und Feinden ausgewichen werden, jedoch bringt jede der sechs Welten eigene Ideen ein, die das Spielkonzept durchweg frisch halten. 

Stressiger Spaß

Das Spielkonzept ist simpel, funktioniert jedoch wunderbar. Obwohl man sich daran gewöhnen muss, die kleinen Männchen durch Blicke anzuvisieren, hat man schnell den Dreh raus und kann mit ordentlicher Präzision arbeiten. Die benötigt man besonders in der zweiten Spielhälfte, denn dann nimmt die Herausforderung zu. Der Spieler muss schnell arbeiten und dennoch die Kontrolle behalten. Dadurch entsteht ein spannendes Spielerlebnis, in dem man gerne Rätsel löst.

Die kleinen Pilger haben auch die Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu erhalten. Man kann sie nämlich in Krieger oder Bogenschützen verwandeln, wobei sich dadurch das Spieltempo verändert und man noch genauer aufpassen muss, was die Männchen machen. Die Vielfalt an Rätseln könnte größer sein, doch jedes neue Level wurde gut zusammengesetzt und kann durch die einzelnen Elemente wie Schluchten, Bäume oder Feinde, die die Truppe herunterschubsen, begeistern. Manchmal muss man das Layout erst einstudieren, um wirklich die Übersicht zu behalten.

Frustrierende Stolpersteine

So schön das Spielkonzept auch ist, ohne Probleme kommt es nicht aus. Gegen Ende jeder Welt kommen zu wenig Ideen hinzu, weshalb man sich eher dazu zwingt, weiterzuspielen, um die nächste Welt mit frischen Elementen zu erreichen. Die Bosskämpfe sind zwar sehr gut inszeniert, leider sind die Kämpfe zu lang und man muss immer dieselben Befehle wiederholen, nachdem man die richtige Strategie entdeckt hat. Spannung geht anders und das Spiel hätte möglicherweise von weniger Levels profitiert.

Ein weiteres Ärgernis ist, dass man die Pilger aus dem Vorlevel ins nächste übernimmt. Stirbt ein Großteil, hat man also eine schlechtere Ausgangssituation. Somit wird guten Spielern die Reise erleichtert, wohingegen Fehler gleich doppelt bestraft werden. Manchmal schaltet man die nächste Herausforderung auch gar nicht frei, da man mindestens eine Bronzemedaille erhalten muss, die an verschiedene Voraussetzungen gebunden ist. Es gibt nichts Frustrierenderes, als ein hartnäckiges Level zu beenden, nur um zu erfahren, dass man es wiederholen muss, weil zu wenig Pilger den Ausgang erreicht haben. Hinzu kommt Trial and Error, das die Spiellänge von knapp sechs Stunden in die Länge ziehen kann.

Wunderschön

Optisch ist das Spiel wunderschön geworden. Die gezeichneten Orten mit mehreren Ebenen wirken wie ein Pop-Up-Buch, jedoch kann der Effekt nicht auf einem normalen Bild dargestellt werden. Man muss diese optische Pracht mit zahlreichen fein animierten Details selbst erleben, um zu verstehen, wie immersiv das Erlebnis sein kann. Leider ist der Soundtrack etwas langweilig geraten und könnte gerade in den Kämpfen epischer sein.

Auch einen Mehrspieler-Modus gibt es, der jedoch einer Katastrophe ähnelt. Lokal darf ein zweiter Spieler ein Schwein steuern und Sammelgegenstände sammeln sowie auch Pilger in den Abgrund stoßen. Das ergibt keinen Sinn und fördert das Gameplay nicht, sondern wird zu einem Problem, gegen das der VR-Spieler nichts tun kann. Deshalb sollte man diesen Modus komplett ignorieren.