Stolze 32 Jahre alt ist der Videospiel-Klassiker „Outrun”. Mit Höchstgeschwingkeit dem Horizont entgegen, das Spielprinzip kann doch nicht alt werden. Wie derart klassisches Gameplay auch heute noch Spaß bringen kann, zeigt „Horizon Chase Turbo” mit Bravour. Vollgas zum Review!

Direkte Lenkung

Wer den in der Einleitung genannten Klassiker oder einen seiner Kollegen noch nie gespielt hat, wird sich als erstes beim Lenkverhalten wundern. Hier kommt es absolut nicht darauf an, richtig in die Kurven einzufahren, rechtzeitig vorher zu bremsen und nachher wieder mit Gefühl zu beschleunigen. Viel wichtiger sind gute Reflexe, dann man ist nahezu durchgehend mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs und muss nur im passenden Moment, der meist sehr plötzlich da ist, den Joystick in die richtige Richtung hauen. Natürlich klingt das im ersten Moment simpel, doch die Reflexe braucht man auch, um sich gegen das große Feld an Gegnern zu behaupten.

Verfolgungsjagd

Auch wenn alle Fahrer gemeinsam starten, werden sich die führenden Fahrzeuge schon kurz nach dem Start erst einmal ein gutes Stück weit absetzen. Ab hier hat man dann wieder das klassische Gefühl, dass man dem ersten hinter her rasen muss und einem dabei oft die lahmen, überrundeten Gurken im Weg sind. Die Konkurrenz fährt ohne Rücksicht, und so muss man auch hier stets beweisen, dass man blitzschnell ausweichen kann. Kurz gesagt, „Horizon Chase Turbo” macht vor allem dann Spaß, wenn man gerne seine Reflexe testet und nicht unbedingt viel Wert auf fahrerisches Können legt.

Dem Horizont entgegen

Drei Spielmodi, die man erst nacheinander freischaltet, sorgen für ordentlich Motivation. Doch schon alleine die Welttour, bei der man nach und nach an unterschiedlichen Orten dieses Planeten Rennen bestreitet, fesselt für eine lange Zeit. Grund hierfür sind die spannenden Rennen, bei denen man sich nicht nur möglichst zum ersten Platz vorarbeiten sollte. Unterwegs gibt es noch Embleme, die nicht immer auf der Ideallinie liegen, und Benzinkanister zum Einsammeln. Nur wer auch mit allen Emblemen und einem möglichst vollen Tank ins Ziel kommt erhält die volle Punktzahl. Im Mehrspieler-Modus muss man durch die kleineren Bildausschnitte leider merkliche Abstriche in der Übersicht machen, so dass die Reflexe noch ein gutes Stück mehr gefordert werden.

Tuning

Spaß macht auch die Art, wie man seinen Fuhrpark verbessert. Statt einfach Kohle in bessere Beschleunigung, Endgeschwindigkeit und Handling zu investieren, darf man sich für zwei der Bereiche entscheiden, wenn man pro Land ein Bonusrennen als erster abschließt. Die Motivation, in diesem Rennen alles zu geben, ist dadurch enorm! Doch auch in den normalen Rennen möchte man seinen eigenen Namen gerne immer noch ein Stückchen weiter oben in der Weltrangliste sehen.

Klassiker

Technisch ist man bewusst so nah wie möglich an den Klassikern wie „Outrun” oder auch „Lotus” geblieben. Zwar besteht jetzt alles aus Polygonen statt simplen Sprites, doch bleibt das „simpel” auch in dem Falle erhalten. Details gibt es nur wenige zu bestaunen, dafür wurde sowohl bei den Fahrzeugen als auch den Umgebungen und Hintergründen auf Abwechslung geachtet. Wo auf diesem Planeten die Strecken gelegen sind ist also auch so auf den ersten Blick erkennbar. Darüber hinaus wurden ordentliche Effekte, wie Sonnenaufgänge oder Gewitter, eingebaut, was den optischen Gesamteindruck ein gutes Stückchen anhebt. Das gleiche Prädikat wie der Optik kann man auch dem Sound anhängen. Die treibenden, elektronischen Klänge geben der älteren Videospieler-Generation ein wohlig-nostalgisches Gefühl.