Was wäre Sony nur ohne die Neptunia-Reihe? Obwohl sie im Westen eher eine Nische darstellt, erscheinen weiterhin zahlreiche Hauptteile und Spin-Offs der Mädchen aus Gamindustri. Der neueste Teil der Reihe klingt fast so wie der letzte Ableger für PlayStation 4, weshalb wir uns erneut in die Welt des wahr gewordenen Konsolenkrieges begeben haben um euch zu verraten, was „Megadimension Neptunia VIIR“ für ein Spiel ist.

Bekanntes Abenteuer

Im Jahr 2016 erreichte „Megadimension Neptunia VII“ den Westen und stellte das Debüt der Reihe auf PlayStation 4 dar. Obwohl das Spiel seinerzeit die Fans glücklich machte, gab es auch viel Kritik bezüglich einiger Spielsysteme, vor allem aber der technischen Umsetzung. Deshalb haben die Macher „Megadimension Neptunia VIIR“ veröffentlicht, das eine Neufassung des Spieles darstellt. Zudem gibt es einen neuen Modus, der sich mit PlayStation VR spielen lässt. In diesem Test wollen wir uns auf die Neuerungen konzentrieren, wer dennoch mehr über das eigentliche Spiel erfahren möchte, darf sich gerne den Testbericht von „Megadimension Neptunia VII“ durchlesen.

Neuer Glanz

Die erste Neuerung fällt schon früh auf, denn während der ursprüngliche Titel so auch auf PlayStation 3 hätte erscheinen können, wurden für das Remake die Texturen überarbeitet. Das sieht man in einigen Gebieten deutlicher als in anderen, dennoch ist das Abenteuer deutlich hübscher als zuvor. Die Reihe war nie bekannt dafür, grafische Maßstäbe zu setzen, weshalb auch dieses Spiel besser aussehen könnte, zumindest ist es aber ein Schritt in die richtige Richtung. Auch die Bildrate begeistert, denn anstatt den 30 Bildern pro Sekunde, die nicht stabil waren, läuft nun alles mit einer Bildrate von konstanten 60 über den Bildschirm. 

Strategie ist alles!

Überraschend sind die Neuerungen am Kampfsystem. Man steuert weiterhin seine Heldinnen und bringt sie vor dem Angriff in die richtige Position, um alle möglichen Boni auszunutzen. Neu hinzugekommen ist jedoch das Managen von Ressourcen, um Aktionen auszuführen. Diese entscheiden, wie risikoreich man spielen möchte, denn bei falscher Planung muss der Spieler durchaus für einige Spiele aussetzen, um die Ressourcen wiederzuerlangen. Items und Defensive Skills sorgen zudem dafür, dass man die SP- und AP-Menge auf vielfältigere Weise nutzen kann, um besonders mächtige Angriffe oder Verteidigungen auszuführen. Wer diese Systeme vollständig verinnerlicht hat, wird in den Kämpfen alles aus den Heldinnen herausholen können. Insgesamt ist diese Neuausrichtung wunderbar, da die Kämpfe somit herausfordernder werden und mehr Abwechslung bieten. Zudem gibt es endlich keine unnötigen Charaktere mehr und die Spieler werden alle Party-Mitglieder nutzen, da sie schlichtweg wichtig werden. Die Möglichkeit, durch Herausforderungen die Damen zu verbessern, unterstützt dieses System noch weiter. Das neue Kampfsystem ist definitiv die größte Stärke der Überarbeitung.

Kleine, starke Verbesserungen

Kleinere Änderungen sorgen ebenfalls dafür, dass der Ablauf weniger gestreckt wirkt. Die Charaktere werden nun zwischen den Kämpfen automatisch geheilt, der Spieler muss also nicht ständig Tränke kaufen, um nicht direkt im Nachteil zu sein. Auch das Speichersystem wurde verbessert, denn nun werden die Daten regelmäßig automatisch gesichert, die Lauferei zum nächsten Speicherpunkt gehört deshalb der Vergangenheit an. Weiterhin werden nun auch beim Erkunden alle Heldinnen angezeigt, was der Immersion gut tut. Es gibt auch eine Lauf-Möglichkeit, was ein weiterer Beweis dafür ist, dass die Macher vor allem die langweiligeren Abläufe entfernen wollten. Zuletzt gibt es diesmal nur ein Ende, das durch dieses Spiel zum offiziellen Canon wird.

VIIR

Die Unterstützung von PlayStation VR war das größte Argument im Marketing des Spieles. Leider ist der wahre Inhalt begrenzt, denn der Spieler darf lediglich die vier Göttinnen in sein Zimmer einladen. Jede von ihnen bietet vier Events, die im Verlauf der Hauptgeschichte freigeschaltet werden. Vor allem die detaillierten Charaktermodelle und tollen Animationen sehen in VR fantastisch aus, leider wirkt der Raum selber sehr trist und kann vom eigentlichen Highlight ablenken. Die Interaktionen sind erstaunlich unterhaltsam, obwohl der Spieler nur mit dem Kopf schütteln oder nicken kann, um Antworten zu geben. Es wäre definitiv wünschenswert gewesen, wenn es mehr Optionen für die Virtuelle Welt gegeben hätte, doch als kleiner Bonus zum Hauptspiel hätte das Resultat schlimmer ausfallen können.