Wenn man von einem Spiel hört, in dem man sich ausschließlich in einem Fahrstuhl befindet, löst das Verwunderung aus. So ein Konzept kann doch kaum Spaß machen? Vielleicht haben sich das auch die Macher von „Floor Plan“ gedacht und deshalb diese Idee in ein wunderbares Abenteuer verwandelt, das besonders durch die VR-Technologie zum großen Spaß wird.

Der Astronaut

Ohne eine Idee, wieso der Spieler sich überhaupt in einem Fahrstuhl befindet, wird er mit der Aufgabe konfrontiert, Teile eines Raumanzuges zu finden. Dafür geht es in verschiedene Stockwerke, die verrückter kaum sein könnten. Mal bewacht ein Schneemann eine Kühlkammer, ein anderes Mal begrüßt ein Bonbon-Automat in einer bunten Welt den Spieler. Die Aufgabe wird jedoch schnell klar, denn man muss Gegenstände sammeln, um diese an den richtigen Stellen anzuwenden und kleine Rätsel zu lösen, um an die Teile des Raumanzuges zu kommen. Das ist wie ein Point and Click Adventure oder ein Escape Room, jedoch verlässt man nie den Aufzug und untersucht durchweg kreative Szenarien.

Spaß im Verrückten

Die Aufnahme von Objekten funktioniert entweder per Knopfdruck mit dem DualShock oder etwas immersiver mit Move-Controllern. Egal wie, es lassen sich auch Objekte aufnehmen, die außer Reichweite sind, denn diese fliegen auf den Spieler zu. Meist ist der Ablauf klar, denn Objekte müssen gefunden und an einer anderen Stelle eingesetzt werden. Die Macher haben es geschafft, diese knifflig zu gestalten, allerdings frustrieren sie den Spieler nie. Immer neue Ideen werden in den Mix geworden, deshalb wird das Spiel auch nie langweilig. Wer doch stecken bleibt, darf sich bis zu zwei Hinweise geben lassen, durch die stets deutlich wird, was als nächstes erledigt werden kann. Einziger Wermutstrophen ist die Spiellänge, denn das Spiel lässt sich in unter einer Stunde bewältigen.

Für VR gemacht

Optisch funktioniert der Cartoon-Stil wunderbar und lässt jede Ebene zu etwas Besonderem werden, unabhängig davon ob das Thema Horror oder Baustelle ist. Alles läuft flüssig, die Animationen sind liebevoll und allein eine Sprachausgabe fehlt für die Hinweise, ansonsten sind die Geräusche der Charaktere genau passend. Die Musik ist vorhanden, passt aber eher zum Thema Fahrstuhlmusik. Das Tracking funktioniert genau, jedoch ist im Test eine Hand für wenige Sekunden verschwunden, was irritierend war, allerdings den Spielspaß nicht trüben konnte. Allgemein haben die Macher in Sachen Immersion eine Punktlandung vollbracht, und gerade das Finale ist ein würdiger Abschluss des kurzen Abenteuers.