In den letzten Jahren gab es einige Spiele, die durch einen kunstvollen Stil ins Auge gestochen sind und darüber hinaus den Spieler einfach nur auf eine besondere Reise schickten. Auch „Shape of the World” möchte beides bieten, ist jedoch nur beim Stil vollends erfolgreich. Wir verraten euch, warum!

Wunderschön

Fantasievolle Formen in der Landschaft bilden sich vor dem Spieler in sehr ästhetischen Farb-Kombinationen, dazu streifen einzigartige Lebewesen durch die Welt. Das mag nach wenig klingen, doch genau das ist es, was „Shape of the World” ausmacht. Wer sich für Spiele mit kunstvollem Design begeistern kann, wird dabei aus der Faszination nicht heraus kommen. Objekte erscheinen erst in der Nähe des Spielers, die Welt verändert sich und bringt Landschaften, Pflanzen und Tiere hervor, die man so noch nicht gesehen hat. All das in einem Stil, der einzigartig und vor allem unglaublich stimmig ist. Man könnte in jedem Augenblick das Bild anhalten und hätte ein Gemälde vor sich. In keiner Weise steht der Soundtrack diesem Eindruck nach. Er fügt sich perfekt in die Welt ein und erzeugt damit ein Gesamtgefühl, wie es nur wenige Spiele schaffen. Doch abseits des optischen Reizes der Spielwelt gibt es auch ein Ziel. Man muss sich von einem dreieckigen Tor zum nächsten bewegen.

Fremdkörper

Irgendwie wollen sich die Tore aber nicht in das Spiel einfügen. Schon rein optisch passen diese harten Formen einfach nicht in die natürliche Landschaft. Doch auch spielerisch wird man das Gefühl nicht los, dass sie schlicht zu aufgesetzt wirken. Sie sind nur dazu da, um dem Spieler das Gefühl des spielerischen Fortschrittes zu geben. Vergleichbare Spiele haben ihre Reise deutlich natürlicher in das Spiel eingeflochten. Dennoch wird man alle Tore durchstreifen, denn die Welt um einen herum verändert sich mit diesen immer weiter, und man will einfach sehen, welche fantasievollen Landschaften und Wesen als nächstes auf einen warten. Doch da die Reise nach wenigen Stunden schon vorbei ist, mag man vielleicht auch über dieses Manko leichter hinwegsehen.

Betrachter

Die Welt um einen herum ist stets im Wandel, doch eines fehlt: die Interaktion. Man würde gerne Einfluss auf die Welt nehmen. Das geht nur über gepflanzte Bäume, doch auch bei diesen ist allein die Ästhetik die treibende Kraft. Einen tieferen spielerischen Sinn sucht man vergebens. Immerhin darf man Steine berühren, um Treppen erscheinen zu lassen, doch auch das wirkt einen Hauch zu aufgesetzt. Gleiches gilt für die Sammelgegenstände, die zwar zum natürlichen Setting passen, aber auch wirklich nur da zu sein scheinen, damit man noch ein wenig mehr erkundet.