Wenn man sich alte Landkarten anschaut, dann denken wahrscheinlich nur die wenigsten daran, dass dies ein guter Grafikstil für ein Videospiel sein könnte. Den Gegenbeweis hat „Earth Atlantis“ schon vor einigen Monaten auf Nintendo Switch aufgestellt. Jetzt ist der nautische Shooter auch für die PlayStation 4 erhältlich und wir haben ihn uns einmal näher angeschaut.

20000 Meilen untern dem Meer

Nach einem großen Klimawandel zum Ende des 21. Jahrhunderts befinden sich 96 Prozent der Erde unter Wasser. Einige Maschinen haben sich diesen Umstand zu Nutze gemacht, um die Kontrolle über die Meeresbewohner zu übernehmen und beherrschen nun die Erde. Die letzten Menschen sind deshalb dazu gezwungen, die mechanischen Invasoren zu jagen. 

Auf in eine unbekannte Zukunft

Nach der sehr düsteren Zukunftsvision der Erde findet man sich auch schon direkt in einem kleinen U-Boot wieder. Die Missionen sind dabei recht einfach gehalten: Grundsätzlich gilt es, einen Weg zu den großen Gegnern zu finden und diese zu besiegen. Eine kleine Karte zeigt per X die Position aber den Weg dorthin muss man alleine finden. Auf diesen trifft man allerhand überdimensionale Meeresbewohner, die einem alles andere als friedlich gesinnt sind. Wale, Haie, Quallen, Kugelfische und Krabben seien an dieser Stelle nur beispielhaft für die zahlreichen Bewohner im Weltmeer genannt. Während einige davon am liebsten ihre Zähne in das kleine U-Boot rammen möchten, versuchen andere es beispielsweise mit Elektroschocks und Torpedos. Allen ist aber gemein, dass sie in unendlichen Scharen auftauchen, und mit dem weiteren Voranschreiten auf der Karte kommen auch immer neue Gefahren dazu.

Frustrierender Bildschirmtod

Die Durchschlagskraft der Kanone des U-Boots ist zu Beginn sehr gering. Zum Glück hinterlässt der eine oder andere Meeresbewohner Power Ups, mit denen sich die Stärke der Kanone steigern lässt. Um einen der großen Gegner, von denen es insgesamt 38 gibt, zu besiegen, ist es allerdings notwendig, die eine oder andere Kiste zu finden, die eine zusätzliche Waffenerweiterung enthält. Beispielsweise fällt darunter eine zusätzliche Bombe, Torpedos oder ein Elektroimpuls. Von selbigem kann man zwar immer nur eine Version ausrüsten, allerdings kann diese ebenfalls durch Aufsammeln des gleichen Power Ups verstärkt werden. Zum Glück werden auch die Fundorte von derartigen Waffenerweiterungen auf der Karte angezeigt. Trotzdem ist „Earth Atlantis“ selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad nicht ohne Mühe zu schaffen. Gerade bei den großen Gegnern, wie Riesen-Tintenfischen oder -Krabben, kann der Spieler verzweifeln, wenn er noch nicht die richtige Strategie herausgefunden hat und am Ende ein Game Over auf dem Bildschirm aufleuchtet. Nur wenige Checkpoints, die meist mehrere große Gegner lang entfernt voneinander sind, warten dabei auf den Spieler. Frustrierend wird es dann in der Kombination, dass man nach einem Bildschirmtod all seine Upgrades verliert und vor dem nächsten großen Gegner erst einmal wieder durch Backtracking seine Waffen zusammen suchen darf.

Langweiliger Aufbau

Das gesamte Spiel dürfte gerade Fans von Metroidvania-Spielen in seinem Aufbau bekannt sein. Zwar gibt es keine Fähigkeiten dazu und man kann lediglich nach und nach neue U-Boote mit anderen Waffen, die sich zum Glück anders spielen, freischalten, aber trotzdem freut man sich, wenn nach einem großen Gegner ein neuer Gang geöffnet wird. Leider fühlt sich die Spielwelt an sich aber nicht rund genug an, denn viele Orte sehen gleich aus und nur durch die Hintergründe ist man nicht wirklich motiviert, die Welt zu erkunden. Nur das Freischalten von neuen U-Booten ist einfach zu wenig, um vom Spiel gefesselt zu werden, das sich insgesamt wie ein klassischer Shmup anfühlt.

Historisch

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, sticht bei „Earth Atlantis“ am meisten der Grafikstil hervor. Die Optik erinnert an alte Landkarten und kann dabei durchaus überzeugen. Die dazu passenden Klänge, die aber eher im Hintergrund bleiben, sorgen für eine gemütliche Atmosphäre. Einzige Wermutstropfen sind kleine Ruckler, die immer wieder kurz auftauchen und das Spielgeschehen ein wenig zum Stocken bringen.