Survios hat bereits mit „Raw Data“ und vor allem „Sprint Vector“ bewiesen, dass sie mit dem Medium VR einzigartige Erfahrungen erschaffen wollen. Jetzt steht „Electronauts“ bereit und ist wieder etwas ganz anderes, was man vor allem auf der PS4 nicht wirklich erwarten würde. Was der Titel für den Spieler bereithält, zeigt die folgende Review.

EDM zum Mischen

Wer erwartet, dass man bei „Electronauts“ ein Spiel mit einem Ziel geboten bekommt, der liegt falsch. Denn es ist eine Anwendung, um aus vorgegebener Musik mit verschiedenen Werkzeugen einen Remix zu erschaffen. Die Musikauswahl geht dabei vor allem in die verschiedenen Untergenres von EDM-Musik und bietet für Fans wirklich viele bekannte und unbekannte Tracks. Darunter zählen zum Beispiel Steve Aoki oder ODESZA. Wer sich in der Szene auskennt, der wird definitiv den ein oder anderen Song finden, den er kennt und mag. Aber auch so ist jedes Genre in der elektronischen Musik manchmal mehr oder weniger oft vertreten, wodurch jeder was für sich findet.

Spaß-Remix

Der große Knackpunkt an „Electronauts“ sind aber die Werkzeuge, um seinen Remix zu erstellen. Dafür gibt es bei jedem Song eine bestimmte Auswahl mit der man dann sein Arrangement erzeugen kann. Es dauert zunächst ein bisschen, bis man alles verstanden hat, aber gerade zu Beginn macht das durchprobieren der einzelnen Werkzeuge wirklich Spaß. Das liegt zum einen am wunderbaren Tracking, das kaum besser hätte sein können, aber auch daran, dass egal, was man macht, es immer gut klingt. 

Hat man sich also etwas ausgetobt und so langsam verstanden, wie alles funktioniert, kann man auch in die eigentliche Remix-Arbeit gehen. Dafür gibt es das Arrangement Board auf dem man die Sequenzen einstellen kann, denn jeder Song hat bestimmte Abschnitte wie Intro, Drop oder Outro, die einen Grund-Beat haben, den man nutzen kann. Auf diese kann man dann Vocals sowie erstellte Beats und Effekte mit den vorgegebenen Werkzeugen setzen und bestimmen, wie oft das ganze wiederholt werden soll bis es zum nächsten Abschnitt geht. Allein das immer wieder Anhören von bestimmten Abschnitten und Einsetzen der Effekte erzeugt in einem kleine Freudenmomente. Es macht einfach Spaß zu hören, wie sich die Musik verändert und es am Ende auch wirklich gut klingt. Hat man sein Arrangement letztlich erstellt, was gerne schon einmal etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen kann, dann kann man dieses noch Speichern. Dabei gibt es für jeden Song nur einen Remix, den man gleichzeitig speichern kann, was Schade ist, wenn man gerade bei seinen Favoriten verschiedene Remixes auf einmal haben möchte. Aber man kann „Electronauts“ nicht absprechen, dass es einen geradezu süchtig macht, den Song nach seinen Wünschen umzugestalten. 

Fehlende Optionen

Leider fehlen aber wenn man alles zusammenfasst ein wenig die Individualisierungs-Möglichkeiten. Die Werkzeuge sind immer nur vorgegeben und haben für jeden Song vorgegebene Töne, was noch verkraftbar ist, wenn man bedenkt, dass die Töne immer gut klingen. Auch können nur die 39 Songs verwendet werden, weshalb man nach einer Zeit Lust hat, komplett eigene Tracks zu erstellen, was nicht möglich ist. Zudem gibt es keine Möglichkeit, seine Remixes mit der Welt zu teilen, außer das Video-Material aufzunehmen und dann auf einem Service wie YouTube hochzuladen. Eine interne Funktion wäre noch ganz hilfreich gewesen, um direkt im Spiel zu sehen, was alles mit „Electronauts“ möglich ist. Sehr schade ist auch, dass mit PSVR nicht der Mehrspieler der PC-Version angeboten wird. Zudem kann man nur drei anstatt der sonst vier Instrumente gleichzeitig verwenden. Die Anpassungen nehmen einem ein wenig die Möglichkeiten, die in anderen Versionen umgesetzt werden können. Getestet wurde der Titel auf einer Standard PS4 und auf dem Social Screen läuft das Geschehen zudem leicht verzögert sowie nur mit 30 FPS ab. Damit ist es für Außenstehende nicht allzu ansprechend sich das Gameplay anzuschauen.