Mit dem Bike durch den Matsch, das war schon in Kindheitstagen eine sehr beliebte Freizeitbeschäftigung. Doch „MXGP Pro” zeigt, dass der Spaß an dieser Aktivität seine Grenzen hat.

Warum?

Man möchte meinen, dass Entwickler Milestone inzwischen ziemlich viel Erfahrung mit Motorrad-Rennspielen vorweisen kann. Das kürzlich erschienene „Monster Energy Supercross” ließ dies zumindest erhoffen, doch „MXGP Pro” zeigt schon im äußerst bescheidenen Tutorial, dass man mit diesem Spiel nicht allzu viel Freude haben wird. Schuld daran ist die Physik des Spiels, die sich irgendwie nicht immer an ihre eigenen Regeln zu halten scheint. Es ist meist nicht ersichtlich, warum man auf einer vermeintlich leichten Passage vom Bike fliegt, aber dann wieder in einer schwierigen Kurve mit Vollgas durchheizen kann, als würde man auf Schienen fahren. Viel zu häufig wird man sich die Frage aus der Überschrift dieses Absatzes stellen.

Zurück auf Anfang

Zugegeben: der erste Absatz wirkt ein wenig deplatziert, da wir nicht erst in das Spiel eingeführt haben. Doch wenn man das nach der Charakter-Erstellung vorgeschlagene Tutorial angeht, ist dies auch der erste Berührungspunkt mit dem Gameplay, und man wird sich wahrscheinlich schon an dieser Stelle fragen, ob man einen Fehlkauf getätigt hat. Sollte man sich dennoch weiter ins Spiel wagen, wird man abgesehen von der offiziellen Lizenz, die natürlich namhafte Bike-Hersteller und die originalen Strecken liefert, im Vergleich mit der Konkurrenz - sogar der eingangs erwähnten aus eigenem Hause - merklich weniger vorfinden.

Schmalspur

Der Umfang des Spiels ist nicht der letzte Punkt, bei dem man das Gefühl hat, dass die Entwicklung in deutlich zu kurzer Zeit abgeschlossen werden musste. In Sachen Modi gibt es zwar alle Standards des Genres, aber eben auch nichts, was man als Alleinstellungsmerkmal bezeichnen kann. Und als ob es nicht schon reicht, dass nur die nötigsten Modi dabei sind, fallen diese jeder für sich auch arg schmal aus. Es fehlt einfach an Optionen, Einstellungen und so weiter. Selbst der Karrieremodus hat diesen Namen eigentlich kaum verdient.

Altbacken

Auch wenn wir die Technik ans Ende dieses Reviews packen, wirkt sie eigentlich schon genauso früh auf den Spieler wie die miserable Physik. Matschig ist nämlich nicht nur der Untergrund auf dem man fährt, sondern auch die komplette Optik. Ob das Laubwerk der Bäume, Schilder am Rand der Strecke oder viele weitere Elemente. Wir reden hier von einem Niveau irgendwo am unteren Ende der PlayStation 3. Weitere Makel wie flackernde Kanten, insbesondere um den Fahrer herum, oder eine Änderung der Detailstufe bei sich nähernden Objekten, die wie eine Druckwelle vor einem her zu fahren scheint, komplettieren den Gesamteindruck.