SNK ist seit Jahren dabei, die eigenen Marken durch Neuveröffentlichungen und Ports wieder in das Gedächtnis der Spieler zurückzuholen. Dabei sind die Prügelspiele am wichtigsten und haben auch die meisten Fans. Aus diesem Grund ist wahrscheinlich auch „SNK Heroines: Tag Team Frenzy“ entstanden, das nicht nur ganz viele Mädchen und Fan-Service bietet, sondern auch ein sehr simples Kampfsystem. Ob das alles zu einer guten Mischung führt, haben wir für euch herausgefunden.

Eine Geschichte voller Fan-Service

Wie oft in einem solchen Crossover-Titel von Prügelspielen, findet die Geschichte von „SNK Heroines: Tag Team Frenzy“ in einer Pocket-Dimension statt. Der etwas perverse Kukri, der zum ersten Mal in „The King of Fighters XIV“ aufgetaucht ist, will die Mädchen mit Angst füllen, dann zu Sand-Statuen machen und zu seiner Kollektion hinzufügen. Das klingt bescheuert und ist es auch. Es gibt einfach absolut keinen Grund für diese Geschichte und ist einfach nur dafür da, um irgendwie einen Sinn zu geben, warum jetzt leicht bekleidet die verschiedenen Charaktere auftauchen. Vor allem beschämend ist aber der Umfang von knapp zehn bis fünfzehn Minuten pro Charakterpaar, was dann zu einer Spielzeit von maximal zwei Stunden führt. Für einen Modus, der für Einzelspieler die Hauptattraktion ist, ist das einfach viel zu wenig und kann auf keinster Weise überzeugen. Ansonsten kann man alleine noch einen Survival-Modus angehen.

Aber da merkt man auch, dass „SNK Heroines“ eher auf Mehrspieler ausgelegt ist, denn die beiden erwähnten Modi sind neben dem lokalen Versus und den Online-Funktionen auch mit einem weiteren Kollegen spielbar. Etwas enttäuschend ist auch das Training, das über die Standard-Möglichkeiten keinerlei Spielereien bietet, um wirklich trainieren zu können. Sowieso ist das Kampfsystem einfach zu simpel, um kompetitives Spielen zu ermöglichen.

Fast zu vereinfacht

Ob das überhaupt das Ziel der Entwickler war, sei mal dahingestellt, denn sie selbst bezeichnen das Spiel als einen Party-Prügler, für den die Simplizität vielleicht sogar gut sein könnte. Denn man hat keine komplizierten Combos, sondern muss einfach nur Viereck und Dreieck drücken, um normale Schläge auszuführen. Dann, sehr ähnlich zur „Super Smash Bros.”-Reihe, kann man noch per Kreis- und Richtungs-Taste eine Spezialattacke ausführen, die ein wenig von der selbst aufladenden Spezialleiste zerrt. Zu guter Letzt gibt es noch einen Block, einen Wurf, eine Austausch-Taste sowie den sogenannten Dream Finish. Wie der Name schon vermuten lässt, ist diese spezielle Fähigkeit als letztes in einem Kampf zu verwenden, um überhaupt gewinnen zu können. Pures Schlagen hilft bei „SNK Heroines“ nicht, man muss den Gegner mit seinem Dream Finish am Ende treffen, sobald die Lebensleiste rot wird. Damit man aber doch einen Vorteil hat, wenn die Lebensenergie der Gegner ausgelaugt ist, wird der Kontrahent kurz betäubt und man kann ohne Probleme seinen Finisher einsetzen.

Für Profis?

Dieses System mag sich auf den ersten Blick als sehr unpraktikabel sowie nervig anhören. Hat man dann einige Runden gespielt, stellt es sich auch als solches heraus – wenn man es als kompetitiver Spieler betrachtet. Es ist eigentlich völlig unnütz, den Gegner mit einem solchen Finisher immer besiegen zu müssen, da man sowieso nach kurzer Zeit lernt, wie man die Attacke in lange Kombos einbauen kann, wodurch ab einer bestimmten Anzahl an Lebensenergie nach einem weiteren Treffer klar ist, dass das Match gelaufen ist. Weitere Motivation, das Spiel zu spielen, kommt nur daher, dass man seinen Mädchen zwei zusätzliche Kostüme und einiges an Accessoires kaufen kann. Das ist einfach viel zu wenig und kann ausschließlich in die Schublade mit dem Label „Fanservice“ gepackt werden.

Für Casuals?

Betrachtet man das Ganze aber mal aus der Sicht eines Casual-Spielers, der vielleicht gar nicht den Anspruch hat, mehrere Stunden im Trainings-Modus zu verbringen, könnte dieser tatsächlich davon angesprochen werden. Vor allem werden die kurzweiligen Kämpfe, die man auch maximal zu viert spielen kann, um Items abgerundet. Diese tauchen zufällig auf dem Kampffeld auf und können dann auf vielfältige Weise genutzt werden, indem man den rechten Analogstick in eine von vier Richtungen bewegt. Tatsächlich kann es Spaß machen, mit einem der Items noch einen Kampf herumzureißen. Die meiste Zeit können diese aber eher den Kampf zu weitreichend beeinflussen und sind auch etwas unbalanciert. Denn manche Items können einen Stun auslösen, wodurch man, wenn man es gut auslöst, locker den Kampf für sich entscheidet. Items können zum Glück auch komplett ausgestellt werden, unterstreichen aber natürlich den Anspruch des Spiels, ein Party-Prügler zu sein.