Im letzten Jahr hat der chinesische Entwickler Winking Entertainment mit „Unearthing Mars“ ein interessantes VR-Abenteuer geschaffen, das aber am Ende etwas flach ausgefallen ist. Jerzt sind sie mit „Unearthing Mars 2: The Ancient War“ zurück und konzentrieren sich auf den Action-Anteil des ersten Teils. Ob das die richtige Entscheidung war, zeigt die folgende Review.

Sinnfreies Geballer

Wie schon beim Vorgänger, wollen die Entwickler eine Sci-Fi-Geschichte erzählen. Wenn man nur diesen Aspekt nimmt, dann haben sie es definitiv geschafft, das Thema gut umzusetzen. Neun Jahre nach den Ereignissen auf dem Mars muss der Protagonist versuchen, seine damalige Kollegin Katherine aus einem Kristall zu befreien. Dafür reist er mithilfe eines Geräts in den Kristall, der Erinnerungen über die alte Zivilisation der Erde beinhaltet. Deshalb spielt man die meiste Zeit den Kampf von White Gun gegen Black Sword nach. Insgesamt ist die Geschichte total unsinnig und wird einen ziemlich kalt lassen. Es wird versucht, innerhalb von zehn Kapiteln eine gesamte Welt aufzubauen, aber es gelingt nicht wirklich. Dafür ist dieser ganze Konflikt, den man nachspielt, einfach nicht interessant genug. Dazu kommt eine leicht trashige Synchronisation, die zwar ihren Charme hat, aber nicht unbedingt perfekt ist. Trotzdem kann man irgendwie seine Freude daran finden und wird für die dreistündige Spielzeit gut unterhalten.

Ballern auf festen Wegen

Während man im ersten Teil noch einige verschiedene Gameplay-Elemente hatte, wurden diese in „Unearthing Mars 2“ auf eine Sache heruntergebrochen: das Ballern. Entweder mit dem DualShock 4 oder dem Ziel-Controller bewaffnet erlebt man hier einen On-Rails-Shooter, der leider zu gleichförmig in seiner Struktur ist. Über die zehn Kapitel hinweg bewegt man sich immer von einem Punkt zum nächsten und jedes Mal taucht eine Horde an Gegner auf, die man dann natürlich abknallen muss. Dafür hat man insgesamt drei primäre und drei sekundäre Waffen zur Hand, die sich zwar etwas unterschiedlich spielen aber durch Rifles, Raketenwerfer, Schrotflinten und mehr nicht überraschen. Auch die Anzahl der Gegner ist schwindend gering, wodurch man im ersten Level schon alles sehen wird, was auf einen wartet. Immerhin kann das Spiel mit dem Ziel-Controller eine ganz nette Immersion erzeugen, wenn man nach einiger Zeit vergisst, dass man nur eine Waffe steuert, die sich frei im Raum bewegt. Ein wenig mehr Interaktion mit der Welt sowie die Möglichkeit über Kimme und Korn zu zielen, hätte der Variation etwas besser getan. Am meisten Spaß macht es aber, den Fokus einzusetzen. Mit diesem verlangsamt sich die Umgebung für eine kurze Zeit und man kann sofort die Schwachstellen anvisieren.

Ballern in Zeitlupe

Insgesamt gibt es zwei Elemente, die „Unearthing Mars 2“ zu einem kurzweiligen Titel machen. Denn die Spielgeschwindigkeit ist wirklich sehr hoch und die actionreichen Gefechte können immer mal wieder Spaß machen. Wirklich Freude kommt erst bei den Bossen auf, die zwar nicht so einfach sind, aber durch eine Mechanik Freude aufkommen lassen. Denn auch ohne den Fokus einzusetzen gibt es vorgegebene Momente, wo man automatisch die Zeitlupe hat, wenn man sich von einem Punkt zum nächsten bewegt. Gerade bei den Bossen sind diese in einer Überzahl vorhanden und man kann schnell hin und her springen, während man auf die Schwachstellen der Bosse schießt. Es fühlt sich einfach unglaublich gut an und dadurch werden die Bosse, die selbst auch mit sehr vielen Effekten um sich schmeißen, zum absoluten Highlight.

Hochwertig produziertes Geballer

„Unearthing Mars 2“ ist wieder sehr hochwertig produziert. Gerade die Optik kann wirklich überzeugen und es gibt verschiedene Umgebungen, die sich auch voneinander unterscheiden. Innerhalb der Brille ist die Grafik zwar etwas verpixelt, aber insgesamt können die Entwickler eine hübsche Welt aufbauen, von der man gerne mehr gesehen hätte. Das Spiel hat zwar nicht viele Tracks, doch die, die vorhanden sind, passen durchaus zu den Action-Momenten.

https://www.youtube.com/watch?v=mdQVhOaKQBA

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