VR, Pixelblöcke und ein Zauberer? Dabei kann es sich doch nur um einen Shooter handeln, könnte man zumindest meinen. In Wirklichkeit geht es in „Smash Hit Plunder“ darum, alles kurz und klein zu schlagen. Wieso der Spieler das macht, und ob die Idee auch unterhält, verraten wir euch im Test.

Zerstörungsgewalt

Die Geschichte wird zu Beginn angeschnitten, bleibt jedoch weitestgehend unbedeutend. Als die Großmutter des Zauberers stirbt, in dessen Körper der Spieler schlüpft, erbt er ihr Schloss, leider aber auch die entsprechenden Schulden. Fortan muss der Spieler an verschiedenen Orten Geld sammeln, das sich an allen möglichen Stellen versteckt. Zwar kann man Objekte per Zauberstab aufnehmen und zerstören, damit sich das darin befindliche Geld offenbart, wer den ganz großen Gewinn will, muss aber etwas mehr nachdenken. In allen Leveln kann man nämlich einige Objekte auch benutzen, zum Beispiel steht der Kessel im ersten Raum nicht ohne Grund über einem Feuer. 

Das Grundkonzept funktioniert gut, denn der Spieler darf die verschiedenen Kulissen regelrecht auseinandernehmen. Es bleibt überraschend unterhaltsam, Objekte zu zerstören und dann die Wertgegenstände mit einem Zauberspruch auch aus der Ferne aufzusaugen. Die Rätsel sind zwar solide gestaltet, wirklich knifflig werden sie aber nie, sodass man nur auf die Zeit achten muss, denn sobald diese abgelaufen ist, muss man das Level verlassen. Zudem werden die späteren Orte etwas komplexer und bestehen sogar aus mehreren Räumen. Der Wiederspielwert ist definitiv vorhanden, wenn man die größte Beute ergattern möchte. Dennoch wird der Ablauf auf Dauer etwas eintönig, da es bis auf die Rätsel keinerlei spielerische Vielfalt gibt, sodass man das Spiel nach wenigen Runden zur Seite legen und nie wieder starten wird. Zumindest wenn man alleine spielt.

Überraschend besser mit Freunden

Der wahre Fokus von „Smash Hit Plunder“ ist die Möglichkeit, lokal mit Freunden zu spielen. Diese steuern dann weitere Figuren traditionell über den TV. Nicht nur der beschriebe Hauptmodus ist somit kooperativ, sondern auch Scavenger Hunt, wo man bestimmte Objekte sucht sowie Free Play, das keinerlei Aufgabenstellungen bietet. Selbst zwei kompetitive Modi haben ihren Weg in das Spiel gefunden. In Poltergeistpanik geht es darum, den VR-Spieler zu suchen, während dieser Geister befreit, und auch in Jewel Duel muss man in der Virtuellen Realität schneller sein als die Spieler am TV.

Die Idee hinter den Spielmodi ist definitiv gut und rettet das Spiel davor, nach den ersten Leveln in Belanglosigkeit zu versinken. Gerade mit Freunden macht es mehr Spaß, gemeinsam den Zielen nachzugehen, auch wenn dies sicherlich kein Spiel ist, das einen gesamten Abend füllen kann. Leider wird das Spiel von einem riesigen Manko insbesondere im Mehrspieler heruntergezogen.

Qualvolles Laufen

Nach zwei Jahren PlayStation VR sollten Entwickler eigentlich wissen, wie eine gute Steuerung aussieht. Egal ob man mit Move oder DualShock spielt, anstatt sich direkt zu bewegen ist lediglich eine Art Teleportation möglich. Man wählt einen Punkt im Raum aus, woraufhin der Charakter sich dorthin bewegt anstatt direkt dort aufzutauchen. Das macht er recht langsam und da die Steuerung für Spieler am TV normal funktioniert sind diejenigen unter der Brille erheblich im Nachteil, da sie länger dafür brauchen, sich durch die Räume zu bewegen. Das sorgt für ordentlich Frust und auch im Einzelspieler-Modus wird die Immersion ein Stück weit zerstört.

Besser funktioniert da schon die Grafik, denn die Ortschaften sind überraschend detailliert, auch wenn man nicht unbedingt durch die spektakulärsten Kulissen wandert. Ansonsten gab es weder Probleme mit dem Tracking noch mit der Bildrate. Der Soundtrack verkommt im Hintergrund, die Soundeffekte hingegen unterstreichen die Wucht der Zerstörung.