„Mind Labyrinth VR Dreams“ wie ein Spiel zu bewerten wäre schlicht unfair. Die VR-Erfahrung bietet zwar interaktive Elemente, die Macher beschreiben das Projekt allerdings als „Meditationsreise mit inspirierenden und ermutigenden Sätzen sowie Aktionen, die die Erfahrung auf dieser Reise verstärken“. Was genau das bedeutet, versuchen wir, in den folgenden Zeilen zu erklären.

Die späte Einführung

Bereits der Beginn ist chaotisch, denn wer seine ersten Schritte wagt, wird vermutlich in einem Level landen. Erst nach viel Verwirrung fällt auf, dass das Tutorial speziell ausgewählt werden muss, indem der Spieler in das passende Portal tritt. Das liegt an der Steuerung, die per DualShock Controller weitaus besser funktioniert als mit Move. Entweder bewegt man sich viel zu langsam durch die Gegenden oder nutzt die Teleportation, um blitzschnell die Kulissen zu durchstreifen. Letzte Option ist gewöhnungsbedürftig und selbst nach einer Stunde, wenn man alles gesehen hat, macht man noch Fehler bei den Drehungen oder Aufnahme von Objekten.

Der Weg ist das Ziel ist der Weg

Erreicht man endlich das Tutorial, wird man vor eine Textwand gesetzt, die wenigstens die Ziele der Macher erklärt. „Mind Labyrinth VR Dreams“ soll nämlich meditativ sein, den Spieler entspannen lassen, und durch die audiovisuelle Gestaltung an einen Ort bringen, der ohne Gewalt und Stress auskommt. Man sollte sich den Titel also nur anschauen, wenn man durch fantastische Kulissen schreiten und dabei entspannen möchte, ganz ohne Ziele oder Aufgaben. In fast allen Orten lassen sich sogar kleine Portale finden, durch die man in separate Gebiete geschickt wird, in denen man meditieren soll. Genau an diesem Punkt haben auch wir gemerkt, dass wir nicht zur Zielgruppe gehören und deshalb mit diesem Teil der Erfahrung wenig anfangen können. Wer allerdings so etwas mag, kann sicherlich den Reiz nachvollziehen – obwohl man bedenken sollte, dass man weiterhin eine VR-Brille auf dem Kopf trägt.

Interaktionen

Interaktionen gibt es trotz der Grundidee, wenn auch sehr limitiert. Der Spieler kann einen Lichtstrahl abfeuern und bestimmte Markierungen treffen, woraufhin motivierende Zitate von Persönlichkeiten wie Abraham Lincoln oder dem Dalai Lama eingeblendet werden. Ansonsten kann man Objekte aufheben. Leider ist die Wurfphysik eigentlich nicht vorhanden und die Gegenstände fallen eher auf den Boden, anstatt durch die Welt zu fliegen. Manchmal kann man eine Kerze aufnehmen um ein Feuerwerk anzuzünden, in einem anderen Level dient eine Fackel dazu, eine Statue anzuzünden. Dadurch gibt es spielerische Ziele, auf die die Trophäen hinweisen, das reicht aber nicht, um diejenigen anzusprechen, die mehr als nur eine meditative Erfahrung wollen.

Etwas spannender sind einige Level, in denen man zum Beispiel in einem Boot das Level abfährt oder eine Lampe nutzen muss, um durch eine Höhle zu navigieren. In diesen wird deutlich, dass der Titel eher metaphorisch gemeint ist, denn die Level sind simpel aufgebaut und definitiv nicht wie Labyrinthe. Stattdessen soll der Spieler seine komplizierten Gedanken vernachlässigen und entspannen. So ein Nischentitel wird niemals eine große Spielerzahl anziehen können, doch selbst interessierte müssen sich neben der verwirrenden Steuerung mit weiteren Problemen ärgern. Nach einer gewissen Zeit erscheint eine Kugel, genannt Gelegenheit, und wer in jedem Level eine davon aufsammelt schaltet das Finale frei.

Kopfschmerzen

Ein gigantisches Problem sind die Ladesequenzen. Diese sind nicht zu lang geraten, dafür gibt es sowohl kurz vor als auch kurz nach ihnen stets einen Bildfehler. Der ist nach weniger als einer Sekunde weg, durch VR reicht das aber bereits für schmerzende Augen. Auch die Orte selbst fallen eher durch Texturen auf, die die eigentlich gute Ästhetik matschig wirken lassen. Auch das Tracking hatte seine Fehler und wer Objekte vom Boden aufheben möchte, dürfte pure Frustration erleben. Die Musik ist eine ganz andere Kategorie und besticht durch einschläfernde Klänge – das war wahrscheinlich auch die Absicht der Macher, denn sie passen zum ruhigen Spielkonzept.