Es gibt mittlerweile einige Playlink-Spiele, die zwar nicht die besten waren, aber trotzdem Spaß machen konnten. Auf dem Papier könnte sich „Chimparty“ perfekt dazu gesellen. Dass es aber ganz anders kommen sollte, zeigt die folgende Review.

Bretter-Affen

In dem Party-Minispiel können insgesamt vier Spieler gleichzeitig mit ihrem Smartphone, nachdem sie die App heruntergeladen haben, teilnehmen. Der Hauptmodus ist das Brettspiel, das zwischen 20 bis 30 Minuten dauert. In diesem bewegt man sich aber nicht fort, indem man würfelt, sondern muss in den Minispielen bis zu vier Sterne sammeln, durch die man sich dann eine gleiche Anzahl an Feldern bewegt. Das Ziel des Modus ist, als erster das Ziel auf dem linearen, immer gleichen Brett zu erreichen. Soweit ist ja erst einmal alles in Ordnung, doch dann fangen die Probleme und merkwürdigen Systeme erst an. 

Tippen und Halten

Denn da man „Chimparty“ nur mit dem Smartphone spielt und wohl möglichst jeden ansprechen wollte, hat jedes der 18 Minispiele eine Steuerung mit nur einem einzigen Knopf. Man muss also immer nur diesen tippen oder gedrückt halten. Dadurch ergeben sich sehr simple Spielkonzepte, die sich teilweise aber einfach schlecht steuern. Es macht somit einfach gar keinen Spaß, die einfachen Spiele zu spielen, da man oftmals nur durch die Steuerung Fehler macht. Dazu kommt eine minimale Latenz, diese ist aber tatsächlich zu verkraften. Die Spiele selbst nutzen oft ein sehr ähnliches System und wiederholen sich schnell. Das liegt vor allem daran, dass jedes Minispiel in fünf verschiedenen Settings wie Pirat, Grusel oder Dschungel auftauchen kann. Das lässt die Thematisierung sehr willkürlich, abwechslungsarm und oberflächlich wirken.

Ein weiterer Punkt, der die Minispiele einfach nur unnötig macht, sind die Sternegrenzen. Denn, um die Sterne zu erhalten, muss man bestimmte Punkte erreichen. Diese sind teilweise sehr hoch, in anderen Fällen sehr niedrig angesetzt, und es bringt nur einen minimalen Vorteil ein Minispiel zu gewinnen, da man dann lediglich einen Stern Vorsprung bekommt. Das klingt auf den ersten Moment nach mehr, aber wenn man dann das System betrachtet, wie man sich im Spiel fortbewegt, wird klar, dass man hier darauf gesetzt hat, keinen Spieler zu bevorzugen.

Bloß keinen Frust aufbauen

Denn hat man die Sterne aus den Minispielen erhalten, kann man sich demnach auf dem Brett fortbewegen. Dabei wird als Reihenfolge so gesprungen, dass derjenige mit den meisten Sternen als erster darf. Bei einem Gleichstand wird die Reihenfolge der Spieler genommen, wie sie sich mit dem Spiel verbunden haben. Das wäre kein Problem, wenn man sich nicht gedacht hätte, dass immer nur einer auf einem Feld gleichzeitig stehen darf. Wenn man auf ein Feld kommt, wo schon jemand steht, dann springt man einfach ein weiteres nach vorne. Dadurch bleiben die Spieler zumeist sehr nah beieinander und wenn man einmal den Anschluss verpasst hat, bleibt man auch fast immer hinten zurück. 

Damit aber kein Frust entsteht, darf der letzte immer einmal würfeln und damit noch einmal aufholen oder die anderen ein Feld wieder zurückhüpfen lassen. Im späteren Verlauf kommt auch noch ein Tausch dazu, wodurch der letzte mit einem zufälligen Spieler tauscht. Dadurch kann es dann passieren, dass derjenige immer verloren hat, aber dann mit dem ersten kurz vor dem Ziel tauscht und dadurch automatisch gewinnt. Man kann ja verstehen, dass die Entwickler ein möglichst frustfreies System schaffen wollten, wodurch jeder immer gewinnen kann, aber letztlich sollte nicht derjenige belohnt werden, der vorher nichts geschafft hat. Das sorgt dann einfach nur für Frust und lange Gesichter, wenn jemand unverdient gewonnen hat. Nach einer solchen Runde ist man dann wirklich nicht mehr gewillt eine weitere zu starten.

Kaum motivierend

Abseits vom Brettspiel kann man auch noch in kleinen Challenges im Einzelspieler Sterne in den Minispielen sammeln oder im Mehrspieler eine zufällige oder selbst zusammengestellte Auswahl an Spielchen spielen, wo dann die insgesamten Sterne den Sieger küren. Da die Minispiele wirklich schnell langweilen, hat man hier kaum Lust eine längere Zeit in das Spiel zu stecken. Da hilft es dann auch nicht, dass man mit seinen Sternen nach einer bestimmten Anzahl ein zufälliges Item bekommt, mit dem man den Kopf, das Gesicht oder die Füße des Affens ausstatten kann. Immerhin wird dieser Fortschritt innerhalb der App auf dem jeweiligen Handy gespeichert, wodurch jeder Spieler seinen ganz eigenen Fortschritt hat. Das ist dann aber auch die positivste Funktion, die „Chimparty“ zu bieten hat. Passend zum Rest, ist auch die Optik einfach nur generisch. Während die anderen Playlink-Spiele auf irgendeine Art herausstechen, gibt es hier eine Comic-Optik mit Unschärfen, die bei schnellen Bewegungen hinterher zieht. Auch der Soundtrack kann kaum bis gar nicht überzeugen und lässt einen völlig kalt.