Im letzten Jahr startete Sony mit Playlink ein neues Label, um darunter Spiele zu veröffentlichen, die jeden ansprechen sollen und nur mit dem Smartphone bedient werden. Bei einer solchen Auswahl darf auch ein Quiz-Spiel nicht fehlen. Als erster Titel der Reihe bekommt „Wissen ist Macht“ jetzt einen zweiten Ableger. Ob die Popkultur-Fragen der verschiedenen Dekaden uns zusagen, zeigt die folgende Review.

Die Pyramide des Wissens

Jede Runde in „Wissen ist Macht: Dekaden“ startet sehr ähnlich. Ein bis sechs Spieler registrieren sich über die zuvor heruntergeladene App und wählen einen der acht Charaktere aus. Hier zeigt das Spiel dann auch direkt mit peinlichen Filtern und doofen Grimassen, dass es ganz klar auf Partylaune aus ist. Dann geht es ins eigentliche Quizspiel und dort finden sich sofort die ersten Änderungen. Im ersten Teil wurde Allgemeinwissen abgefragt während man nun nur Fragen rund um Musik, TV, Film und Popkultur basierend auf den Dekaden der 80er, der 90er, der 00er sowie der 10er geboten bekommt. Dafür wählt man in der ersten Runde eine Dekade aus und bekommt dazu eine allgemeine Frage gestellt. Dann spezialisiert man sich auf eins der vier oben angegebenen Themen und darauf muss man ebenfalls sich noch einmal weiter spezialisieren. Dadurch hat man am Ende zum Beispiel eine Frage aus der Kategorie „90er TV Comedy“. Dieser Wahlprozess wird immer demokratisch entschieden, je nachdem, für welche Kategorie sich mehr Leute entscheiden. Nach jeder dritten Runde kommt ein kleines Challenge-Spiel, bei dem man auf Zeit zum Beispiel Schauspieler zu Filmen sortieren oder die fehlenden Vokale in 90er Spielzeug finden muss. Nach dieser Aufgabe werden die Kategorien wieder zurückgesetzt und man darf von vorne auswählen. Das ganze macht man drei Mal bis man am Ende vor der Pyramide des Wissens steht. Hier bekommt dann der Spieler, der bisher die höchste Punktzahl hat, einen kleinen Vorsprung. In dieser Runde bekommt man zufällige Fragen aus allen Kategorien gestellt und derenige, der schneller ist, darf am weitesten springen. Wer als erstes oben ankommt, gewinnt das gesamte Spiel und bekommt ein unnützes Wissen, dass er mit seinen Freunden teilen kann, wenn er dann will.

Party-Quiz

Da sich „Wissen ist Macht“ aber nicht als reines Quizspiel sondern auch als Partytitel sieht, gibt es die sogenannten Power Plays. Vor jeder Frage muss jeder Spieler ein Item auswählen und damit der Konkurrenz meist ein Bein stellen. Denn diese Power Plays sorgen dafür, dass es durch Bomben, Schleim, Eisblöcke und vielem mehr schwieriger wird, die Frage zu beantworten. Natürlich gibt es auch einige neue, wie den Reißverschluss, den Bug oder das Disco Inferno. Insgesamt schafft „Wissen ist Macht: Dekaden“ damit erneut, eine spaßige Party-Variante für ein Quizspiel zu bieten, wäre da nicht eine Sache: die Animationen.

Verbessertes Pacing

Bereits beim Vorgänger war der größte Kritikpunkt, dass die Runden viel zu langwierig sind und man mehr Zeit damit verbringt, sich Animationen anzuschauen und Power Plays auszuwählen. Innerhalb von einer halben bis dreiviertel Stunde schafft man so bei sechs Spielern gerade einmal knapp 12 Fragen abzuarbeiten, was für ein Quizspiel für ein sehr langsames Pacing sorgt. Das ist hier zwar auch zunächst der Fall, aber nach der ersten Runde schaltet man bereits neue Optionen frei, die zeigen, dass die Entwickler sich die Kritik zu Herzen genommen haben. Es gibt zwar immer noch wirklich lange Animationen und vieles wird immer wieder von vorne erklärt, aber man kann endlich einiges individualisieren. Da wären zum einen die Spielregeln an sich, wodurch man neben dem normalen Spiel mit neun Fragen, zwei Challenges und einem Finale auch noch eine verkürzte Variante, eine nur mit Challenges und eine nur mit Fragen auswählen kann. Der größte Faktor, der das Spiel zu stark in die Länge gezogen hat, sind die Power Plays. Dieses Mal kann man diese komplett ausschalten und sogar individuell anpassen und bestimmen, welche Items auftauchen sollen. Die neuen Individualisierungen sind zwar nur eine Kleinigkeit, wirken aber letzten Endes Wunder. Gerade ohne Power Plays spielt es sich viel besser, da die vorherigen Runden einem im Finale einen riesigen Vorteil geben und man insgesamt einfach ein besser getaktetes Quiz-Spiel geboten bekommt. Es ist genau das, was man schmerzlich im Vorgänger vermisst hat. Wenn man jetzt noch am liebsten Popkultur-Fragen gestellt bekommt, dann macht man dieses Mal nichts falsch mit dem Spiel.

Blickfang

Einer der Blickfänge des Spiels, ist die Optik. Der gesamte Titel ist in einer Art Stop-Motion Knet-Grafik gehalten, was auch einer der Gründe für die etwas langen Animationen ist. Aber trotzdem kann diese wirklich überzeugen und ist eines der Alleinstellungsmerkmale. Sehr schön ist auch, dass die Fragen immer vorgelesen werden und man aus einer ganzen Palette an Sprachen auswählen kann, wodurch man noch einmal einen neuen, regionaleren Fragenkatalog geboten bekommt.