Seit mittlerweile über elf Jahren erscheinen regelmäßig neue Ableger der „Carnival Games”-Reihe. Das Franchise startete auf der Nintendo Wii, hatte dann diverse Ableger für Handheld-Konsolen, die Xbox 360, PlayStation VR und erschien jetzt unter anderem für PlayStation 4. Ob die simplen Minispiele überzeugen können, zeigt die folgende Review.

Ansehnlich

Bei einem Spiel, wie „Carnival Games“, erwartet man eigentlich nicht allzu viel. Hauptsache die Grafik ist einigermaßen ansehnlich, es ruckelt nur selten und man hat genug Minispiele, um einen lange bei Laune zu halten. Bei den ersten beiden Punkten können wir Entwarnung geben, denn auch wenn die Optik vielleicht auf keinem hohen Niveau ist, reicht sie in diesem Fall völlig aus und läuft dadurch auch stets flüssig genug. Das größere Problem liegt bei den Minispielen an sich.

Nicht nur Schwindelbuden

Denn diese sind mit zwanzig Minispielen unterteilt in vier Themen nicht wirklich zahlreich. Zudem erwartet man bei einem Spiel, wie „Carnival Games“, dass sie sich thematisch an Spielbuden auf einer Kirmes orientieren. Es gibt zwar amerikanische Klassiker, wie Skeeball, Ringewerfen oder Darts, aber dazwischen finden sich auch Schweinerennen oder Raketenwettbewerbe. Durch 2D-Pappaufsteller an der Seite kommt zwar ein wenig Schwindelbuden-Gefühl auf, aber das hält sich eher in Grenzen und man hätte doch eher klassischere, bodenständigere Spiele erwartet. Wiederum ist dies aber auch ganz okay, denn gerade die Spielbuden-Minispiele fühlen sich etwas gleichförmig an, auch wenn sie meist die spaßigeren Titel sind. 

Langes Farmen

Um den Spieler bei Laune zu halten, gibt es zu Beginn auch nur acht Minispiele und man muss diese erst einmal immer wieder spielen, um weitere mit den erspielten Tickets freizuschalten. Pro Spiel erhält man je nach Leistung so zwischen 20 bis 30 Tickets und kann dann die Minispiele, die bis zu 1000 Tickets kosten, erwerben. Um darüber hinaus den Tickets auch einen Sinn zu geben, kann man einen eigenen Charakter erstellen und diesen mit Ausrüstung ausstatten, die man per Tickets kauft. Alle Avatare sehen aber sehr ähnlich aus und in den Spielen sieht man sie sowieso nie so richtig oder kann sie durch Farben unterscheiden, weshalb es fast egal ist, ob man sie jetzt individualisiert oder nicht. Selbst um alle Minispiele freizuschalten wird man also nicht darum herum kommen immer wieder die gleichen Spiele zu spielen und Tickets zu farmen. Da hilft es auch nicht, dass es zwei Turnier-Modi gibt, bei denen man entweder zehn zufällige oder alle freigeschalteten Spiele nacheinander spielt. Mehr an Inhalt bietet „Carnival Games“ nicht.

Ohne Bewegung

In der Vergangenheit hat „Carnival Games“ eigentlich immer auf eine Bewegungssteuerung gesetzt. Das ist hier anders und mit bis zu vier DualShock 4 spielt man einfach am Controller die Minispiele. Das sorgt immerhin dafür, dass die Steuerung gut funktioniert. Aber als Partyspiel ist der Titel eher darauf ausgelegt, jeden anzusprechen und die Steuerung per Controller könnte einige potentielle Spieler abschrecken.