Gab es da nicht schon einmal ein „Monster Boy” vor gar nicht so langer Zeit? Falsch! Das war „Wonder Boy”. Doch die Vorlage ist die gleiche. Wie gut sich jetzt „Monster Boy and the Cursed Kingdom” schlägt, verrät unser Review.

Gleiche Idee

Wie die Einleitung schon verrät, handelt es sich bei „Monster Boy and the Cursed Kingdom” um das zweite Remake des Master Systems-Titels „Wonder Boy III: The Dragon's Trap”. Dass man nicht so nah am Original dran ist, wie das im letzten Jahr veröffentlichte „Wonder Boy: The Dragon's Trap”, merkt man schon am leicht abgewandelten Titel. Ein anderer Faktor ist jedoch für Nostalgiker deutlich schlimmer. „Monster Boy and the Cursed Kingdom” bietet nicht die Möglichkeit, in Optik und Sound des 8Bit-Originals zu wechseln.

Abgespeckt

Auch die Story durfte offensichtlich nicht zu nah am Original bleiben. Leider war es da deutlich interessanter, dass der Endboss des Vorgängers aufgegriffen wurde, um nach seinem Ableben den Helden zu verfluchen. Dieser musste anschließend in tierischer Form aus einem brennenden Schloss entkommen, bevor das Abenteuer so richtig los geht. In „Monster Boy and the Cursed Kingdom” hat der Onkel des Helden einen Zauberstab gefunden und düst nun betrunken auf einem fliegenden Fass umher, um alles und jeden in Tiere zu verwandeln. Man kann jetzt an dieser Stelle gerne für sich selbst entscheiden, was spannender ist, aber wir bevorzugen definitiv die Geschichte des Originals!

Aufgewertet

Doch wenn man sich einmal in das Spiel begibt kommt man schnell an dem Punkt an, an dem man über die Entfernung vom Original froh ist. War dieses zwar auch schon ein Metroidvania, hat sich das aber nur an vergleichsweise wenigen Stellen bemerkbar gemacht. „Monster Boy and the Cursed Kingdom” dagegen nimmt dieses System auf, macht es jedoch durch Umfang und Kreativität deutlich besser. Verschiedene Ausrüstungen, Zauber, und die bekannten Verwandlungen in unterschiedliche Tiere werden auf viele unterschiedliche Weisen eingesetzt und laden oft auch zum Ausprobieren ein. Viele Abschnitte bieten neue oder zumindest abgewandelte Einsatzmöglichkeiten der Fähigkeiten, wovon man stets in perfekt platzierten Abständen neue erhält, wodurch nieEintönigkeit eintritt.

Umfangreich

Es haben sich sogar in einzelnen Szenen Anleihen anderer Genres ins Spiel geschlichen, die wir an dieser Stelle jedoch nicht vorweg nehmen wollen. Es sei nur gesagt, dass sie passen! Genauso verhält es sich mit der spielerischen Herausforderung. Sowohl in den Kämpfen als auch bei Rätseln und Geschicklichkeitseinlagen wurde eine sehr gute Balance gefunden, so dass man zwar stets gefordert, jedoch nie frustriert wird. Jeder besiegte Boss, jedes gelöste Rätsel motiviert zum Weitermachen. Und damit wird schnell ein Punkt deutlich, der sich deutlich vom Original abhebt: der Umfang. Es gibt jede Menge zu entdecken in der großen Welt. Dank übersichtlicher Karte, komfortablen Schnellreise-Punkten und einer zentralen Stadt, die man schon früh im Spiel erreicht, wird man immer wieder gerne die Welt von „Monster Boy and the Cursed Kingdom” erkunden!

Stilistisch

Mitten in der Entwicklung hat man sich entschieden, den optischen Stil zu überarbeiten, und man kann nur sagen: es hat sich größtenteils gelohnt. Die Umgebungen erinnern leicht an Ölgemälde und scheinen eine Tiefe zu besitzen, obwohl es sich nur um mehrere flache Ebenen handelt, die versetzt scrollen. Objekte wirken sogar ein wenig plastisch, was jedoch den Figuren gegenüber ein kleiner Nachteil ist. Diese sind komplett im Comic-Stil gehalten und heben sich so ein wenig zu sehr von den Umgebungen ab. Der Grund hierfür ist aber auch schlichtweg, dass alle Hintergründe das Auge derart mit Details und Abwechslung verwöhnen, dass man sich kaum daran satt sehen kann! Vergleichbares darf man auch über den Soundtrack sagen!