Wenn man in den frühen 2000ern große Zerstörung digital verbreiten wollte, dann gab es zum Beispiel das 3D-Arena-Prügelspiel „Godzilla: Destroy All Monsters Melee“. Seitdem ist das Genre aber extrem unterbesetzt, weshalb es umso spannender ist, dass jetzt „Override: Mech City Brawl“ erschienen ist. Wie sich das Spiel schlägt, zeigt die folgende Review.

Prügel-Roboter

Wie es sich bei einem solchen Spiel gehört, steht das Prügeln im Vordergrund. Das findet im Mehrspieler auch für bis zu vier Personen in einem ganz klassischen Splitscreen statt. Sehr schön ist dabei zu erwähnen, dass die einzelnen Fenster sich dynamisch erweitern, wenn ein Spieler verliert. Da man große Roboter spielt, sollte man nicht die höchste Spielgeschwindigkeit von „Override“ erwarten. Aber gerade das macht es aus, wenn man über die Schultertasten die einzelnen Körperteile steuert und dabei die Städte zerstört. Man fühlt sich wie in einem mehrere Stockwerke hohen Roboter und kann innerhalb von Sekunden eine Stadt dem Erdboden gleich machen. Dazu kommen noch verschiedene Nah- und Fernkampf-Waffen, die man zufällig auf den Karten findet. Insgesamt ist es schade, dass die zwölf verschiedenen Roboter sich alle trotz unterschiedlicher Attacken nur minimal anders spielen. Lediglich die Spezialattacken und kleine Nuancen bei einem aufgeladenen Tritt bringen letztlich ein wenig Abwechslung. „Override“ wirkt insgesamt so wunderschön simpel und kann ohne modernen Schnickschnack trotz seiner Mängel Spaß machen.

Unerwartet

Bei dem Spiel steht ganz klar der Mehrspieler im Vordergrund. Allein durch die Anzahl der Roboter und dem doch spaßigen Kern des Gameplays, kann man einige lokale Runden spielen. Zudem ziehen auch moderne Funktionen ein, weshalb es auch einen vollwertigen Online-Modus gibt, der ebenfalls für Spaß sorgen kann. Aber klickt man auf den Menüpunkt Arcade, dann erwartet einen etwas sehr Unerwartetes: eine Geschichte.

Etwas trocken präsentiert

Die Welt wird bedroht von fiesen Aliens namens Xenotypes, die wie Cyber-Insekten aussehen und in vielen verschiedenen Farben und Formen auftauchen. In der Rolle von einem der zehn Charaktere schließt man sich der Regierung an und muss den Außerirdischen den Garaus machen. Die Geschichte wird leider nur in Textboxen mit einem 2D-Artwork präsentiert, was etwas schade ist. Da der Rest sich schon nicht allzu ernst nimmt, hätte man mit einer etwas überzogenen Synchronisation noch einmal für eine passendere Präsentation gesorgt. In dieser Form ist die Geschichte etwas zu langweilig erzählt und man hat nicht unbedingt Lust ihr zu folgen. 

Aber daneben kann der Modus zumindest kurzzeitig was ganz anderes bieten. Denn anstatt einem anderen Gegner gegenüberzustehen, hat man es hier immer mit mehreren Gegner in einer Art Horde-Modus zu tun. Das wird alle zwei bis drei Missionen mit einer Story-Mission und einem Boss aufgebrochen. In dem Kampf gegen die Xenotypes kommen ständig neue Gegner dazu und gerade die Bosse können durch zahlreiche Varianten überzeugen. Nach einer Mission bekommt man verschiedene Belohnungen, wie Erfahrungspunkte, Skins, Mods und Waffen. Letztere können entweder im Nah- oder im Fernkampf verwendet werden und bis zu vier kann man davon gleichzeitig auswählen. Drei davon tauchen im Kampf zufällig auf und die vierte kann man beliebig per Knopfdruck herbeirufen. Man schaltet ständig irgendetwas Neues frei, wodurch man gerne die irgendwann abwechslungsarmen Missionen immer weiter spielt und sich auch öfter durch die kurzweilige Geschichte boxt.

Spielzeug-Städte

Die Grafik kann durchaus überzeugen, was an dem Comic-Stil gemischt mit der schieren Größe der Roboter zusammenhängt. Die Level, die leider sehr generisch sind und kaum Abwechslung bieten, sehen dadurch immerhin aus wie Spielzeugstädte. Dadurch ergibt sich eine sehr verspielte Atmosphäre und unterstützt das Gefühl, dass man mit riesigen Robotern spielt, die auch Wucht und Gewicht hinter ihren Schlägen haben. Leider ist die Framerate ein großes Rauf und Runter und vor allem im Mehrspieler sieht man von 30 bis 60 FPS alles – es bleibt aber stets spielbar.