Obwohl das Musik-Genre für PlayStation VR bereits seinen König in „Beat Saber“ gefunden hat, schadet Konkurrenz dem Markt nie. „Beats Fever“ vom chinesischen Studio Arrowiz geht nämlich einen anderen Weg und möchte ein flüssiges Spielgefühl bieten, ohne den Spieler zu perfekt ausgeführten Schlägen zu zwingen. Ob daraus ein unterhaltsamer Genre-Vertreter entstanden ist, verraten wir im Test.

Warnung

Zuerst muss leider eine Warnung ausgesprochen werden. Nach drei Stücken dürften viele Spieler ordentlich verwirrt sein und das Spiel in dem Glauben abbrechen, es sei voller Bugs und würde nicht richtig funktionieren. Das stimmt auch, wenn die Systemsprache der PlayStation 4 auf Deutsch gestellt ist. Dann entpuppt sich der Titel aufgrund eines Bugs nämlich als unspielbar und die Noten, die man eigentlich berühren sollte, erscheinen außerhalb des Spielfeldes. Deshalb sei zuerst gesagt, dass jeder Spieler die Systemsprache auf Englisch stellen sollte, dann kann es auch schon los gehen mit dem wahren „Beats Fever“. Sobald das Spiel auch hierzulande erscheint, sollte das Problem beseitigt sein.

Zeigen statt schlagen

Das Spielprinzip ist so simpel, dass man es bereits nach wenigen Sekunden verinnerlicht hat. Mit den zwei Move-Controllern muss man die Noten-Kristalle, die aus der Entfernung auf den Spieler zufliegen, berühren. Diese kündigen sich an durch Kreise auf einem durchsichtigen Spielfeld, das vor dem Spieler platziert ist, und wer sie weder zu früh, noch zu spät erwischt, kann eine perfekte Kombo aufbauen, um eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen. Anders als bei einigen Kollegen muss man die Noten nicht im richtigen Moment schlagen, sondern lediglich vorbereitet sein, wenn sie auf das Spielfeld treffen – man kann also den Move-Controller schon bereit halten und abwarten, bis die Note diesen berührt.

Das hört sich erstmal einfach an, wird allerdings durch die schiere Menge zu einer hektischen Angelegenheit. Selbst die leichteren Songs werden zu einer Herausforderung, wenn Notenlinien gefolgt werden müssen oder stets zwei Noten gleichzeitig auftreffen. Die schiere Menge an Kristallen mag überwältigend sein, nach einigen Liedern gerät man allerdings in einen Spielfluss und erhält ein besseres Verständnis dafür, wie schnell die Ziele auf einen fliegen und wie man die Übersicht behält. Das Spielprinzip ist überraschend spaßig, und sobald man akzeptiert hat, dass hier ein anderer Ansatz als bei der Konkurrenz gewählt wird, dürfte jeder Musikspiel-Fan wahrlich im Rhythmus der Musik aufgehen.

Solides Paket

Leider gibt es nur den normalen Spielmodus und keinerlei Abwechslung innerhalb des Gameplays. Obwohl das Spielprinzip sehr unterhaltsam ist, fesselt es einen nicht unbedingt und einige Runden zwischendurch sind wahrscheinlicher als lange Sessions. Das wird durch die Tatsache bestätigt, dass nichts freigeschaltet werden muss. Optisch weiß „Beats Fever“ ebenfalls nicht zu überzeugen, denn die Kulissen sehen nicht gut aus, vor allem die Texturenauflösung ist erschreckend.

Dafür ist die Musik ein wahrer Hit. Über 30 verschiedene Songs stehen bereit und unterscheiden sich durchaus. Neben viel elektronischer Musik gibt es auch ruhigere Stücke, für jeden wird also etwas dabei sein. Leider bestimmen die Lieder auch den Schwierigkeitsgrad, sodass einige sehr unterhaltsame Stücke definitiv nichts für Anfänger sind.