„The Wizards“ ist bereits für den PC erhältlich, die PlayStation VR-Version hat hingegen einige Monate auf sich warten lassen. Dabei ist die Idee, durch die Virtuelle Realität zum Zauberer zu werden, überraschend selten umgesetzt worden. Ob sich das Warten auch gelohnt hat, verraten wir euch im Test.

Wellenzauber

„The Wizards: Enhanced Edition“ ist ein recht lineares Spiel. In jedem Level läuft der Spieler stets von A nach B, schaut sich in der Umgebung um und tut vor allem eines: Kämpfen. Das gesamte Gameplay konzentriert sich dabei auf zahlreiche Monster, denen man glücklicherweise nicht wehrlos gegenüber steht. Der Spieler besitzt nämlich Zauberkräfte und kann durch Handbewegungen Feuerbälle abwerfen, Blitze erzeugen oder sogar einen Eis-Bogen beschwören. Daraus besteht das gesamte Abenteuer, das aus 3 Welten mit mehreren Leveln besteht und die Spieler immer wieder an abwechslungsreiche Orte schickt.

Magische Hände

Die beste Mechanik ist natürlich auch das Zaubern selbst. Es fühlt sich fantastisch an, die Hand ruckartig zu drehen und dadurch einen Feuerball zu beschwören, nur um ihn anschließend auf Gegner zu werfen. Jeder „Star Wars“-Fan kann sich sicherlich vorstellen, wie unfassbar gut es sich anfühlt, die Gegner durch Blitze, die aus den eigenen Händen abgefeuert werden, ins Jenseits zu befördern. Es gibt zwar nicht unfassbar viele Zauber, dafür können alle auf unterschiedliche Weise eingesetzt werden und die zahlreichen Kämpfe variieren in Sachen Gegnerplatzierung und Levelaufbau so sehr, dass die Spieler dazu ermutigt werden, jeden Zauber einzusetzen.

Zauberlehrling

Leider gibt es einen gigantischen Stolperstein, nämlich die Steuerung selbst. Im Test wurden einige Bewegungen immer erkannt, andere erst nach mehreren Versuchen. Die Feuerbälle klingen reizvoll und wären am schnellsten vorhanden, doch die ruckartige Bewegung wird häufig nicht registriert. Da man also mehrere Versuche benötigt, um diesen Zauber auszuführen, verliert man in hektischen Situationen zu viel Zeit und greift lieber auf den Bogen zurück, der dann wiederum nicht so flexibel einsetzbar ist. Das Problem schadet dem Ablauf enorm und sorgt dafür, dass das an sich gute Spielgefühl niemals zur Perfektion geführt werden kann.

Highscore-Meister

Zwischen den Leveln der rund vier Stunden langen Kampagne findet sich der Spieler in seinem Turm wieder, von wo aus Level ausgewählt und Zauber verbessert werden können. Zudem sollte man ein waches Auge besitzen, denn in den Welten sind Truhen versteckt, in denen sich Tarotkarten befinden. Diese können das Spiel einfacher machen, allerdings gibt es dann weniger Punkte am Ende der Level. Wertvoller sind die Karten, die das Abenteuer kniffeliger machen, indem sie die eigene Lebensanzeige reduzieren oder Gegner stärker machen. Dafür gibt es dann auch die Chance, die Highscore-Listen zu erobern, und wer so etwas gerne macht, wird eine Menge Wiederspielwert finden.

Zwischen bombastisch und monoton

Leider ändert sich der allgemeine Ablauf nie. Der Spieler läuft durch tolle Welten, macht allerdings kaum etwas darin. Die Settings sind allesamt wunderbar gestaltet und insbesondere die offeneren Gebiete laden zum Staunen ein, das ändert allerdings nichts darin, dass richtige Rätsel das Abenteuer hätten spannender gestalten können. Es gibt zwar einige ruhigere Momente, doch in denen müssen nur Schalter aktiviert oder Objekte bewegt werden, und häufig kommen diese Stellen nicht vor. Das Spiel beweist Potential, bleibt aber zu verhalten und konzentriert sich lieber auf die Kämpfe. Auch die Geschichte könnte ausgefeilter sein, denn der Mentor spricht ständig mit dem Spieler und leistet einen erstklassigen Job. Die Handlung selbst ist hingegen weniger spannend und gerät schnell in den Hintergrund. Das verzeiht jeder dem Spiel aber gerne, wenn die beiden Bosse vor einem stehen und einige der besten VR-Momente überhaupt abliefern.

Wunderschöne Welten

Optisch gehört „The Wizards: Enhanced Edition“ zu den besseren Spielen für PlayStation VR. Die Umgebungen wurden großartig gestaltet und man bleibt gerne stehen, um sich in den abwechslungsreichen Umgebungen umzuschauen. Insbesondere in Sachen Details hat das Studio eine beeindruckende Leistung verbracht. Auch die Soundeffekte sind kraftvoll, was besonders den Zaubern eine wunderbare Wucht verleiht. Die Musik wird ebenfalls gut eingesetzt und enthält sowohl ruhige, als auch schnellere actionreichere Stücke. 

Die Steuerung ist ausschließlich mit Move Controllern möglich, wurde aber ebenfalls gut umgesetzt, abseits der Probleme beim Zaubern. Durch eine Mischung aus flüssigen Bewegungen und Teleportation kann man jederzeit flexibel genau die Methode verwenden, die gerade benötigt wird.