Wer kennt es nicht, die Freunde sind eingeladen, Knabberzeug und gekühlte Erfrischungsgetränke stehen bereit und einem gemütlichen Abend steht nichts im Wege. Doch dann der Schock, normal werden ja nur Online-Spiele mit den Kumpanen gespielt und auf der PlayStation ist nur der exklusive Single-Player Krempel installiert. In Zukunft könnten solche Notsituationen durch „At Sundown: Shots in the Dark“ gerettet werden. Welche Qualitäten der Top-Down Arena-Shooter tatsächlich mitbringt, klären wir im Review.

Ich sehe was, was du nicht siehst

Das Spielprinzip ist schnell erklärt. Vier Spieler werden in mittelgroße Areale geworfen und versuchen, aus der Top-Down-Perspektive heraus mit zahlreichen Waffen die Mitspieler auszuschalten. Besonderer Kniff von „At Sundown: Shots in the Dark“ ist nun, dass die Karten alle im Dunkeln spielen. Die Charaktere sind im Schatten nicht sichtbar, und nur in der Nähe von Lichtquellen werden sie aufgedeckt. Auch beim Waffengerbauch oder beim Sprint gibt es einen visuellen Indikator, wo der Spieler sich in dem Moment aufhält. Beim Kontakt mit einer Wand vibriert der eigene Controller. Daraus muss ein Spieler sowohl die eigene, als auch die gegnerische Position im Kopf behalten. Schnell entstehen durch diese Zutaten spannende Katz und Maus Spiele über die kleinen Karten. 

Das Waffenarsenal enthält dabei neben einer klassischen Schrotflinte und einem Scharfschützengewehr auch Granatwerfer, eine Armbrust oder ein Raketenwerfer, der sich durch Wände frisst. Jede Waffe hat noch einen Sekundärfeuer-Modus, der meist für mehr Durchschlag sorgt. Aufgelockert wird der Spaß durch einige Power-Ups wie ein Schild, ein Riesenschwert oder erhöhtes Lauftempo. All diese Elemente hat man natürlich schon in anderen Titeln gesehen, aber die bewährten Mittel funktionieren auch in  „At Sundown: Shots in the Dark“ und haben rasante Gefechte zur Folge, die absolut partytauglich sind.  Selbstverständlich kann der Titel auch Online gespielt werden, mit Freunden sorgt der aufkommende Trashtalk nur für weitaus größeren Spielspaß. 

Einstellungsmöglichkeiten sind in Ordnung

Wer keine volle Runde mit vier menschlichen Kontrahenten zur Hand hat, kann die Partie mit Bots auffüllen, die auf Grundlage eines variablen Schwierigkeitsgrades agieren. Weitere Modifikationen wie die verwendeten Waffen, der Respawntimer oder die auftauchenden Power-ups sind auch in den Optionen einstellbar. Leider gehen die Möglichkeiten nicht über den absoluten Standard hinaus und überzogene Dinge wie fehlende Schwerkraft oder völlige Dunkelheit sind leider nicht im Arsenal. 

Umfang theoretisch ordentlich 

Auf dem Papier wären achtzehn Karten, neun Spielmodi und zahlreiche Waffen verfügbar. Doch diese sind nicht von Beginn an freigeschaltet, sondern müssen erst mit Erfahrungspunkten, die jede Runde verdient werden, erarbeitet werden. Auch wenn dieser Vorgang nicht wahnsinnig lange dauert, ist es für die ersten Partys ärgerlich, wenn klassische Spielmodi wie „Capture the Flag“ oder „King of the Hill“ nicht von Beginn an vorhanden sind. Hat man alle Modi und Waffen freigeschaltet, wird das Gameplay flexibler und bietet weitaus mehr Abwechslung.

Ohne Freunde wird es langweilig

Als reiner Solospieler ist  „At Sundown: Shots in the Dark“ wenig überraschend ungeeignet. Zwar gibt es einen Trainingsmodus, in dem mit verschiedenen Waffen Herausforderungen gegen die Uhr bestritten werden müssen, allerdings kann dadurch keine echte Motivation gezogen werden. Auch die Verfeinerung der spielerischen Fähigkeiten ist nicht erforderlich, da die Steuerung und das Gameplay derart selbsterklärend sind. 

Grau aber ohne Makel

Der Artstil von „At Sundown: Shots in the Dark“ hat wenig Charme sowie keinen eigenen Charakter und wirkt austauschbar und generisch. Im Kontext eines Partyspiels ist dieser Umstand weniger dramatisch, jedoch kann sich der Titel dadurch auch nicht im Langzeitgedächtnis festsetzen. Immerhin wird dadurch gewährleistet, dass die Übersicht auch in rasanten Gefechten nicht verloren geht. Die Steuerung ist denkbar einfach. Die beiden Analogsticks regeln die Bewegung und Blickrichtung und die Schultertasten sind für Ausweichrolle, Sprung und Waffengebrauch eingeteilt. Simpel und effektiv sollte diese Steuerung auch blutigen Anfängern erlauben, mit dem Titel Spaß zu haben. Die Bildrate bleibt flüssig und behindert zu keinem Zeitpunkt das bunte Treiben.