Nein, auch wenn der Titel es vermuten lässt, ist „Eternity: The Last Unicorn” keine Umsetzung des berühmten Romans und Trickfilms. Um das Fazit dieses Videospiel-Reviews vorweg zu nehmen: Weder das fesselnd geschriebene Buch noch der wunderschön gezeichnete Film hätten dies verdient!

Nur zu Besuch

Angesiedelt ist „Eternity: The Last Unicorn” in der nordischen Mythologie, was Kundige jetzt schon stutzen lassen dürfte. Denn Wikinger und Co. haben eigentlich nicht viel mit dem magischen Pferd am Hut, dennoch stehen sie im Mittelpunkt der Geschichte. Vier von ihnen schenkten den Elfen von Arnheim das ewige Leben, doch drei sind nun einem bösen Zauber zum Opfer gefallen. Also muss jetzt ein Elf los ziehen, um das letzte Einhorn zu retten.

Auf Schienen

Es mag vor knapp 20 Jahren, als „Resident Evil: Code Veronica” für Segas Dreamcast erschienen ist, verdammt cool gewesen sein, wenn die Kamera der Spielfigur auf fest vorgegebenen Wegen folgt und so stets sehr cineastische Einstellungen bietet. Doch diese Art der Kameraführung hat auch ihre Nachteile wie Gegner, die sich aus dem Blickfeld bewegen und unverhofft angreifen. Leider ist an „Eternity: The Last Unicorn” komplett vorüber gegangen, dass sie deswegen kaum noch benutzt wird. Hier ist es sogar so schlimm, dass man sich oft selbst komplett aus dem Blickfeld der Kamera heraus bewegen kann und dann blind seinen Weg zurück finden muss.

Glücksspiel

Doch nicht nur die Kamera erschwert die Kämpfe, sondern auch das Kampfsystem selbst. Im Prinzip sollte man mit leichten und schweren Angriffen sowie Ausweichen die Gegner geschickt unter Kontrolle bringen. Doch eine nicht nachvollziehbare Verzögerung zwischen dem Druck eines Knopfs und der Ausführung der Aktion macht die Kämpfe eher zum Glücksspiel. Unterstrichen wird dies dadurch, dass man nie sicher sein kann, ob man trifft oder nicht. Nur weil optisch das Schwert durch den Gegner gezogen wurde, ist das noch kein Treffer, andererseits kann aber auch ein Luftschwung des Gegners den eigenen Tod bedeuten. Die recht spärlich verteilten Checkpoints werden so ziemlich jeden Spieler dann dazu verleiten, den Controller recht früh zur Seite zu legen.

Fehler um Fehler

Sollte man dennoch weiter spielen, wird man an so ziemlich jeder Ecke gefragt, ob man nicht doch aufgeben will. Der Sound hat Aussetzer, die nur durch einen Neustart des Spiels behoben werden können. Ständig bleibt man beim Laufen an den kleinsten Hindernissen hängen, die man als erfahrener Videospieler als problemlos passierbar eingestuft hat. Weitere Bugs haben das Vorankommen durch Probleme wie nicht aktivierbare Schalter nur durch Laden des letzten Spielstandes möglich gemacht. An dieser Stelle kommen dann wieder die Checkpoints ins Spiel.

Einzigartig

Was man dem Spiel aber auf jeden Fall als großen Pluspunkt anrechnen muss, ist das Design der Wesen. Viele von ihnen sind wirklich sehr originell und vor allem teils so noch nie da gewesen. Egal ob riesenhafte Zentauren-Baum-Mischungen oder Spinnen-Pilze, sie werden auf jeden Fall besser in Erinnerung bleiben als der Rest des Spiels.