Eine ganze Galaxie liegt in „Stellaris” vor einem. Um sich dort behaupten zu können, ist viel Einarbeitung nötig. In unserem Review verraten wir, warum sich der Aufwand lohnt!

Der Weltraum

Das Ziel des Spiels ist klar: Herrsche über die Galaxis! Doch wie man dort hin gelangt, ist dem Spieler selbst überlassen. Ob auf die kriegerische oder die diplomatische Art, viele Wege führen zum Ziel. Doch zu allererst muss man sich seine eigene Galaxie erstellen, und hat dabei eine Vielzahl an Einstellmöglichkeiten vor sich, die das Spiel an die eigenen Bedürfnisse und Erwartungen an ein interstellares Abenteuer anpassen. Auch die Wahl der Rasse will getätigt sein, hat doch jede seine Eigenheiten und damit Vor- und Nachteile. Beides sollte man sich sehr gut überlegen, denn unter Umständen wird man eine lange, lange Zeit damit leben - nicht müssen, sondern wollen.

Ein Anfang

Anschließend startet man mit einem Planeten und einem kleinen Schiff. Wie der Spieler jetzt voran schreitet, ist einem selbst überlassen. Durch eine Vielzahl von Menüs, die man erst einmal verinnerlichen muss, bewegt man sich dabei. Setzt man sein Hauptaugenmerk auf den Ausbau der Flotte oder auf die Weiterentwicklung des eigenen Planeten. Forschungsreisen können gestartet werden, um neue Technologien zu erforschen. Wer mehr Zeit zur Planung braucht, kann jederzeit das Spiel pausieren und all seine Möglichkeiten in Ruhe abwägen.

Hilfestellung

Um der Masse an Möglichkeiten Herr zu werden, bietet das Spiel Unterstützung an, die leider nicht vollends ausreicht. Es gibt zwar einen Aktivitäts-Log, das einen Hinweis auf die nächste Aktion gibt, doch ist damit die Bandbreite weiteren Aktionen, die man ebenfalls in Betracht ziehen kann, nicht abgedeckt, so dass dennoch ordentlich Einarbeitungszeit von Nöten ist. Immerhin werden zu fast allen Menüpunkten Tutorial-Texte eingeblendet. Sehr komfortabel kann man für jeden Text einzeln entscheiden, ob er beim nächsten Mal wieder eingeblendet werden oder dauerhaft verschwinden soll. 

Lebendig

Wo viele andere Strategie-Spiele eine recht hohe Flughöhe über den menschlichen - oder besser gesagt "lebewesigen" - Faktor haben, geht „Stellaris” deutlich näher ran. Die unterschiedlichen Rassen sind in ihrem Verhalten in unterschiedlichen Situationen wie Diplomatie-Verhandlung deutlich spürbar, so dass man schnell ein Gespür dafür bekommt, wie man mit wem umzugehen hat. Da reicht es manchmal schon, ein wenig zu weit mit den eigenen Raumschiffen zu fliegen, und schon hat man einen Feind mehr. Nicht weniger lebendig sind die Persönlichkeiten des eigenen Volks, die auch in ihren Fähigkeiten spürbar wachsen.

Unendliche Weiten

Die Faszination, die vom Spiel ausgeht, ergibt sich aus dem Gesamtgebilde. Das eigene Volk in unterschiedlichen Bereichen voran treiben, mit anderen Rassen auf verschiedene Arten interagieren, und die Galaxie erkunden. Wie man voran schreitet, ist einem selbst überlassen. Doch vor allem als Science Fiction-Fan wird man fasziniert davon sein, wie mannigfaltig Rassen und Planeten aussehen. Und auch der Soundtrack passt perfekt zum Genre. Die abwechslungsreichen, meist recht ruhigen, elektronischen Klänge lassen den Spieler komplett in ferne Welten abtauchen. Es hätten zwar ein paar Tracks mehr sein können, denn so viel Zeit wie man mit „Stellaris” verbringen wird, wird man sie oft hören. Aber besser eine überschaubare Anzahl in einer Qualität, bei der man einen der großen Hollywood-Komponisten dahinter vermutet hätte, als austauschbare Klänge.

Pad statt Maus

Natürlich wird man mit einem Controller ein Strategie-Spiel nie so gut steuern können wie mit einer Maus. Doch die Entwickler haben hier durch gelungene Menü-Aufteilung dafür gesorgt, dass die Navigation nach ein wenig Eingewöhnung recht flott von der Hand geht. In erster Linie sind hier vier unterschiedliche Bereiche an den Rändern des Bildschirms durch einen Druck in die entsprechende Richtung des Steuerkreuzes aufrufbar. Dann folgt das Konsolen-typische Durchschalten von Reitern per Schultertasten, bevor man sich zum eigentlichen Ziel bewegt. Nach einiger Zeit hat die Muskelerinnerung hier verinnerlicht, welche Reihenfolge an Tastendrücken notwendig ist, um zum gewünschten Punkt zu kommen.