Ein tägliches Workout tut jedem Körper gut. Herausfordernder als der Sport ist allerdings, die entsprechende Motivation dafür aufzubringen. Deshalb wollen die Entwickler von „BoxVR“ die Bewegung durch ein simples Gameplay, realistische Ziele und die Virtuelle Realität zu einem Spaß machen. Ob das gelungen ist, haben wir für euch erschwitzt.

Workout in VR

Das eigentliche Gameplay erinnert wohl am ehesten an Musikspiele. Im richtigen Rhythmus muss der Spieler Kugeln schlagen, je nach Anzeige direkt oder per Haken. Einige Kugeln müssen derweil mit einer blockierenden Pose empfangen werden, während Hindernisse ausgewichen werden. Das ist dann auch schon das gesamte Spielprinzip, denn bis auf die Änderung der Fußposition werden keine weiteren Spielelemente eingeführt.

Das ist nicht unbedingt schlecht, denn der Fokus bleibt stets darauf, den Spieler in Bewegung zu halten. Das gelingt durch über 100 Songs, allesamt mit eigenen Choreografien. Das hält lange bei Laune und auch nach mehreren Stunden findet man sicherlich noch Lieder, zu denen man vorher nicht geboxt hat. Wer den Punkterekord jagen möchte, baut derweil Kombos auf und versucht, keinen einzigen Fehler zu machen. Echte Strafen gibt es allerdings nicht, schließlich ist Bewegung das Spielziel.

Nicht komplex

Anstatt einfach nur die Lieder auszuwählen, werden mehrere in diversen Kursen eingeordnet, die nach Intensivität und Mobilität aufgebaut sind. Wer demnach vor allem seine Füße trainieren will, kann das durch Lieder machen, in denen man häufig den Hindernissen ausweichen muss. Die Musikauswahl ist derweil sehr vielfältig und umfasst nahezu alle Genres, auch wenn kein Lied wirklich bekannt ist.

Optisch gibt es leider nur drei Orte, von denen zwei realistisch gehalten sind. Der dritte erinnert etwas an die 80er Jahre-Vorstellung der Virtuellen Realität und ist auch der atmosphärische. Anstatt sich lange in Menüs aufzuhalten, geht es stets direkt ins Geschehen, wobei natürlich auch die Kalorien gezählt und in einer Statistik protokolliert werden.

Spielspaß vs. Training

Das ist dann aber auch wirklich alles, was „BOXVR“ zu bieten hat. Es geht aber auch weniger um die Vielfalt, sondern um spaßigen Sport. Natürlich wären weitere Spielmechaniken interessant gewesen, das hätte aber den Fokus weggerissen und eher das Können der Spieler gefordert, anstatt zum Sport zu motivieren – was das Ziel der Entwickler ist. Das macht sich auch im Schwierigkeitsgrad bemerkbar, der nie besonders hoch ist. Zudem gibt es pro Lied nur eine Stufe, doch die Herausforderung besteht eher in der Länge. Wer nur ein oder zwei Stücke spielt wird sich auf Dauer langweilen, ganze Programme, in denen man sich über eine halbe Stunde bewegt, werden hingegen zum hartnäckigen Ausdauertest.

Auch optisch bleibt der Titel deshalb verlegen. Das Tracking funktioniert derweil gut, auch wenn man manchmal das Gefühl hat, man würde die Kugeln nicht präzise genug treffen können. Nach einigen Runden Übung gelangt der Spieler allerdings in den passenden Rhythmus und wird gar nicht merken, dass das Tracking nicht perfekt geraten ist. Enttäuschend ist derweil der Mehrspielermodus, in dem zwei Spieler gegeneinander antreten. Das beschränkt sich allerdings lediglich auf einen Endvergleich der Punkte, man sieht den Kontrahenten nicht und kann auch ansonsten nicht mit ihm interagieren, sodass man sich lieber weiterhin auf den Einzelspieler-Modus konzentriert.