Sehr jung ist DJ und Produzent Tim Bergling, besser bekannt als Avicii, von uns gegangen. Jetzt wurde mit „AVICII Invector Encore Edition“ nicht nur seine Musik, sondern auch seine Krankheitsgeschichte in ein Videospiel verpackt. In unserem Review klären wir, ob sich das alles auch gut zusammen fügt.

Der Weltraum

„Avicii Invector“ ist nicht einfach ein Musikspiel, bei dem sich Symbole auf festen Bahnen auf den Spieler zubewegen, um im richtigen Moment weggeklickt zu werden. Das ganze Spiel wurde um eine Geschichte herum aufgebaut, in der sich eine Frau in ihrem Raumschiff auf eine Mission begibt. Jeder neue Planet bietet einen neuen Rahmen, in dem man durch einen neuen Song hindurch fliegt. Zwischen den Liedern bekommt man kleine Zwischensequenzen im Comic-Stil geboten. Dort tauchen am Schiff immer mehr Probleme auf. Wie die Reise wohl enden wird?

Rausch

Ein dreieckiger Tunnel ist der Weg, auf den sich das Raumschiff begibt. Hier gilt es, wie im Genre üblich, die Symbole mit der richtigen Taste im richtigen Moment zu erwischen und entsprechend auch auf andere Seiten des Tunnels zu wechseln. Man kann es hier nicht anders sagen, als: „Avicii Invector“ erreicht Perfektion beim Mapping der Symbole. Wann ein Symbol erscheint, wann die Bahn gewechselt werden muss, alles passt pixelgenau. Augen und Ohren erfahren ein Erlebnis in Einklang, was sich so einfach unglaublich flüssig in die eigenen Reaktionen der Finger umsetzt. Man verfällt regelrecht in eine Trance, die ebenso perfekt pausiert wird. In den ruhigeren Passagen der Lieder verlässt man manchmal den Tunnel und fliegt frei umher. Immer wieder wird man hier merken, wie man einen tiefen Atemzug nimmt.

Variation

So offensichtlich es auch sein mag, es soll nicht unerwähnt bleiben: In Sachen Musikauswahl bekommt man 25 Tracks von Avicii geboten. Wer mit dessen Stil nichts anfangen kann, der wird auch nur schwer vom perfekten Gameplay überzeugt werden. Auch wenn Aviciis Lieder eine gute Portion Abwechslung bieten, so ist sein Stil und natürlich vor allem die Musikrichtung unverkennbar. Aber wir würden uns sehr wundern, wenn jemand aus dem Spiel ohne ein paar Ohrwürmer rausgeht, auch wenn er vorher kein Fan war.

Audiovisuelles Meisterwerk

Die abwechslungsreichen Umgebungen sind sehr schön gestaltet, ohne überladen und damit ablenkend zu wirken. Die Effekte tragen ihren Teil dazu bei, dass die Augen am Bildschirm kleben bleiben. Besser kann man das Gesehene nicht mit dem Gehörten verbinden. Man muss an dieser Stelle wirklich die Floskel „Es ist schwer mit Worten zu beschreiben, man muss es selbst erlebt haben“ bemühen. Denn „Avicii Invector” spielt man nicht einfach. Man taucht vollends darin ein und blendet die Welt um sich herum aus.