Jede Hausfrau kennt das Problem: Der Kampf gegen Staub und Schmutz ist ein ständiger Begleiter. Während alles blitzsauber erscheint, legen sich auch schon still und heimlich die nächsten Staubpartikel auf die Möbel. Ein wahrer Teufelskreis. Nun findet der Kampf gegen den Staub auch auf der PS Vita einen Austragungsort. Im Indie-Titel „Dustforce“ schlüpft der Spieler von der Aufgabe als Hausfrau oder Hausmann direkt in die Rolle eines Hausmeisters und stellt sich mit Akrobatik, Geschick und Besen gegen den Staub.


Frühjahrsputz in der ganzen Stadt

Der Spieler schlüpft in die Rolle als einer von vier Hausmeistern, welche sich allerdings nur äußerlich unterscheiden. Spielerisch fegen die Hausmeister identisch durch die staubige Stadt. Doch damit nicht genug: Auch gibt es immer wieder Gegner in Form von Büchern, Schleimmonstern oder ähnlichen Kuriositäten, die sich bedrohlich in den Weg stellen. Damit man seinen Arbeitsplatz als Hausmeister allerdings nicht gleich an den Nagel hängen muss, wird man mit beeindruckenden Fähigkeiten beschenkt, welche die Spielfigur an Wänden oder Decken entlanglaufen lässt, als wäre die Schwerkraft das geringste Problem. Und tatsächlich: Eine dergrößten Herausforderungen stellen in „Dustforce“ die verzwickten Levels dar, an denen man sich sicherlich öfter die Zähne ausbeißt. Kurz nachdem ein Tutorial den Spieler mit denGrundlagen des Spiels vertraut gemacht hat, wird man ohne weitere Erklärungen mitten ins Geschehen geworfen und klappert nach und nach die verschiedenen, abwechslungsreichen Levels ab.

Dreck im farbenfrohen Gewand

Die Level von„ Dustforce“ sind, im Gegensatz zu langweiligen Staub, sehr farbenfroh und ansprechend gestaltet. Das Leveldesign ist zudem sehr simpel, was dem Spiel allerdings nicht den Besenstil abbrechen lässt. Ganz im Gegenteil: Der minimalistische Zeichenstil passt zum Spiel wie der Putzlappen in den Eimer. Auch variiert je nach Aufenthaltsort in der verstaubten Stadt das Aussehen der Level. Mal wischt man durch ein Schloss, nur um danach durch ein steriles Laborgelände mit Schleimmonstern zu fegen. Für Abwechslung ist also gesorgt und lässt den Spielern nicht wegen tristem Aussehen den Weg zum Putzlappen in der realen Welt finden, sondern aufgrund der herausfordernden Levels am Controller oder dem Handheld kleben. Schade ist nur, dass das Ende eines jeden Levels nie klar definiert ist und so kann es sein, dass man vom Levelende plötzlich überrascht wird. Nach einer Weile merkt man sich allerdings, wann das Level zu Ende ist und man kann sich unbeschwert der Highscore-Jagd widmen.Sowohl inhaltlich als auch grafisch unterscheiden sich die Versionen nicht sonderlich, allerdings versprüht „Dustforce“ mehr Handheldcharakter und wirkt von daher auf der PlayStation Vita stimmiger.

Koordinationsschwierigkeiten beim Besenschwung

In bekannter Jump’n’Run-Manier führt man Doppelsprünge und Wandläufe aus, gleitet Abhänge hinab oder Wände hinauf. Hier kristallisiert sich die wahre Herausforderung von „Dustforce“ heraus: Die Steuerung. Diese scheint auf den ersten Blick zwar recht einfach zu sein, stellt sich im Nachhinein allerdings als recht gewöhnungsbedürftig heraus und wird so manches Mal den Spieler dazu zwingen, den ein oder anderen Sprung immer und immer wieder zu versuchen. Aber auch wenn dies sicherlich ärgerlich sein sollte, so kommt man nie wirklich auf die Idee, den Putzlappen hinzuschmeissen, da man doch das Level so gut wie es nur geht abschließen möchte. Nicht den besten Rang in einem Level geschafft? Dann erwischt man sich schnell dabei, das entsprechende Level immer und immer wieder von vorne zu beginnen. Das Beste daran: Auch wenn die Steuerung nicht in Fleisch und Blut übergehen sollte, so klappt es doch irgendwann mal auch mit der Steuerung.

Kampfansage mit entspannter Musik

Mit der richtigen, musikalischen Untermalung werden auch jene zu richtigen Putzteufeln, die sich sonst eher in der Besenkammer vor der Arbeit verstecken. Und die Stücke in „Dustforce“ können sich durchaus hören lassen: Immer präsent, wirken diese selbst in den verzwicktesten Situationen entspannend. Gelegentlich gibt es auch gewisse Höhen mit Bässen, aber auch diese wirken stimmig und runden das musikalische Erlebnis von „Dustforce“ atmosphärisch ab.

Saubermachen bleibt nicht unbelohnt

„Dustforce“ fegt schon seit geraumer Zeit sehr beliebt auf PC und Mac. Die Version für die PS Vita wurde allerdings noch einmal an die Gegebenheiten angepasst und strahlt mit PS3/-PS Vita-Cross-Play und Speicherfunktionalität, aber auch mit einem Trophäensystem, welches motiviert und anspornt. Der Schwierigkeitsgrad bei „Dustforce“ ist dabei recht hoch und fordernd und deswegen freut man sich, sobald man eine neue Trophäe ergattern konnte. Wem Auszeichnungen allerdings nichts bedeuten, der kann sich online mit bis zu vier Freunden in Hausmeistermontur schmeissen und sich in verschiedenen Modi stellen.