Invizimals: Das Bündnis
Schon auf der PlayStation Portable versuchte sich Sony an einem Franchise, bei dem Augmented Reality im Vordergrund steht. Mit „Invizimals“ konnte man sogar relativ erfolgreich in Europa sein und somit erscheint es logisch, dass die unsichtbaren Tiere auch auf der PlayStation 3 sowie PlayStation Vita einen Auftritt spendiert bekommen. Während man auf der Heimkonsole ein Abenteuer nach dem „Skylanders”-Rezept bestreitet, bleibt man bei „Invizimals: Das Bündnis” auf der Vita den AR-Wurzeln treu. Ob wir die Invizimals in unser portables Herz schließen konnten, erfahrt ihr im folgenden Review.
Ulkige aber unterhaltsame Geschichte
Die Geschichte von „Invizimals: Das Bündnis” ist plattformübergreifend,
das heißt, dass sich die Story des PlayStation 3-Spiels mit der des
Vita-Titels kreuzt. Während sich Hiro auf der Heimkonsole in die Welt
der Invizimals stürzt, wird man mit der portablen Version zu einem
Mitglied der Invizimals-Allianz. Sie haben es sich geschworen, unsere
Welt und die der Invizimals zu beschützen. Doch schon bald taucht eine
Firma auf, die Roboter einsetzt, die sich als Invizimals tarnen, um die
Energie der Welt der unsichtbaren Tiere abzusaugen.
Der Story-Modus präsentiert sich kindgerecht in kurzen
Live-Action-Szenen. Die Laiendarsteller sind in ihrer Rolle nicht selten
komisch. Die Umgebung, der man klar ansieht, dass alles nur
vor einem großen Greenscreen gedreht wurde, sieht sehr ulkig aus. Trotzdem
schafft die Geschichte es einen zu unterhalten. Kinder werden bestimmt
gefesselt sein, aber auch Erwachsene haben ihren Spaß mit dem
kurzweiligen Story-Modus. Denn nach knapp fünf bis sechs Stunden ist
Schicht im Schacht und die Invizimals sind gerettet.
Augmented Reality, wo das Auge hinsieht
Die Hauptaufgabe der Invizimals-Allianz besteht darin, die entflohenen
Tiere einzufangen. Um diese aufzuspüren, verwendet man die Außenkamera
der PlayStation Vita. Jedes einzelne Invizimal will auf eine besondere
Art und Weise gefunden werden. Entweder man benötigt einen farbigen
Untergrund, muss komplett still stehen oder den Geräuschen folgen.
Nachdem die Kreatur endlich gefunden wurde, muss man noch die AR-Karten
der PlayStation Vita auslegen oder einen farbigen Boden beziehungsweise
eine farbige Wand finden. Jetzt kann endlich der letzte Schritt in einem
kurzen Minispiel ausgeführt werden. Jedes der Invizimals hat eine
komplett eigene Minispiel-Einlage. Diese reichen von einfachen
Suchspielchen bis hinzu großen Hinderniskursen.
Vor allem bei diesen Minispielen kommt am meisten Spaß auf. Nicht jedes
ist gut umgesetzt, aber insgesamt können sie vor allem Kinder
beeindrucken. Neben dem Einfangen von Invizimals kann man noch
weitere AR-Spielereien starten. Entweder man legt kleine Puzzle
zusammen, kocht Rezepte, um neue Items für die Kämpfe freizuschalten
oder geht mit einem der Tiere auf Entdeckerreise. Insgesamt bleiben
diese Modi aber nur nettes Beiwerk, das hinter der spielerischen
Qualität des Hauptmodus bleibt.
Kampfgeschehen ohne Pepp
Doch wieso sollte man die Invizimals nur fangen können und danach
passiert nichts mehr mit ihnen. Das dachten sich auch die Entwickler und
bauten deshalb eine weitere Gameplay-Komponente ein: die Kampfarena. In
dieser wählt man nun die eingefangenen Invizimals aus und lässt sie in
einem Stein-Schere-Papier-System gegeneinander antreten. Jedes einzelne
der Tierchen ist einem bestimmten Element zugeordnet und dadurch
resultieren bestimmte Stärken und Schwächen gegenüber anderen Elementen.
So ist Feuer gut gegen Natur aber schlecht gegen Wasser. Im Kampf kann
der Spieler nun das Invizimal selber steuern und aus einer Auswahl von
vier Attacken angreifen. Jeder Angriff verbraucht mal mehr mal weniger
Ausdauer. Wenn diese verbraucht ist, kann man für einen kurzen Moment
sich nicht mehr bewegen. Zudem kann man Attacken nochmal einen kleinen
Boost verschaffen, indem man den gleichen Knopf im richtigen Moment
drückt.
Insgesamt sind die Kämpfe aber viel zu stumpf geraten. Oft läuft es
darauf hinaus, dass man einfach nur wie wild auf die Knöpfe drückt und
am Ende doch ohne Probleme gewinnt. Neben den Einzelkämpfen gibt es zudem die Möglichkeit, im Team in die Arena zu treten. Dort werden die Kämpfe
durch spezielle Teamattacken nochmal einfacher gemacht. Durch die paar
Items, wie ein Erdbeben, wird man komplett unbesiegbar. Letzten Endes
trägt man nicht zu einem höheren Schwierigkeitsgrad bei.
Nach einem Kampf bekommt man Erfahrungspunkte. Wenn das Invizimal
aufsteigt, kann der Spieler einen von fünf Statuswerten wie Angriff,
Leben oder Verteidigung erhöhen. Alle acht Level ist es zudem möglich,
das Invizimal weiterzuentwickeln. Nach der Entwicklung bekommt man fünf
weitere Punkte zum Verteilen auf die Statuswerte spendiert. Zudem haben
die Tiere verbesserte Grundattacken. Insgesamt bleibt die Kampfarena
weit hinter dem zurück, was es hätte sein können. Schon nach kurzer Zeit
hat man keine Motivation mehr, die einzelnen Invizimals zu trainieren,
nur damit die nächste Evolutionsstufe erreicht wird. Kinder werden sich
bestimmt freuen, mit Tigershark, Ocelot und Co. in die Arena zu treten.
Alle anderen machen die Kämpfe nur, weil sie absolviert werden müssen,
damit die Geschichte weitergeht. Die Kämpfe können zudem im
Multiplayer gegen andere PlayStation Vita- und PlayStation 3-Spieler
sowohl online als auch offline ausgetragen werden. Leider bleiben die Kämpfe im
Mehrspieler genauso ein nettes Beiwerk.
Technik
Grafisch kann „Invizimals: Das Bündnis” durchaus überzeugen. Das Spiel läuft stets flüssig ab und weiß mit dem comichaften Grafikstil zu überzeugen. Jedoch sollte man keine großen Sprünge erwarten. Es handelt sich bei den Figuren nur um höher aufgelöste Modelle der PSP-Fassung. Trotz allem erscheint das Spiel in einem sehr glatten Glanz. Der Soundtrack hingegen hält sich meist im Hintergrund und so wirklich auffallen will er nie. Die Synchronisation und die schauspielerische Leistung erinnert derweil an einen Saturday-Morning-Cartoon.
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