Im Matheunterricht hat bestimmt der ein oder andere von dem Umstand gehört, dass alles messbar ist. Zum Beispiel kann ein Gaspedal zu 100%, aber auch zu 50 % oder 23 %, durchgedrückt werden. Diesem Umstand bedienen sich die Entwickler des niederländischen Entwicklerstudios Digital Dream Games und bauten das Puzzle-Jump ‘n‘ Run „Metrico”. Wir haben uns das Maßband geschnappt und sind in ein Abenteuer voller Knobeleien abgetaucht.

Viel Abwechslung auch ohne Story

Im Spiel gibt es keinerlei Textboxen, keine Sprachausgabe und auch keine Untertitel – also muss man auf eine explizite Geschichtenerzählung verzichten. Im Grunde hüpft der Spieler in der Rolle eines Mannes oder einer Frau, die beide nur abstrakt dargestellt werden, durch die Puzzle-Areale. Das Spiel bietet insgesamt sechs Welten und in jeder wird ein neues Element hinzugefügt, auf die wir in dem Rahmen der Review aber nicht eingehen wollen, da sie wichtig für den Spielspaß sind. Dadurch wird das kurzweilige Spiel in seinen zwei Stunden nie langweilig und hinterlässt einen sehr abwechslungsreichen Eindruck im Gedächtnis. Wer jedoch mehr als ein kleines Spiel für einen Durchlauf erwartet hat, der wird enttäuscht sein.

Aktionen, die die Welt bewegen

Doch was erwartet den Spieler nun spielerisch? Im Grunde eigentlich nur ein Plattformer, der in kleine Areale eingeteilt ist, in denen man ein oder mehrere Rätsel lösen muss. Und genau hier kommt jetzt der Umstand ins Spiel, der schon in der Einleitung beschrieben wurde. Denn in jedem Raum gibt es Blöcke, Wände und andere Mechaniken, die durch eine Aktion des Spielers bewegt oder aktiviert werden können. Dies kann nach links laufen, die Höhe des Sprungs, die Anzahl der abgeschossenen Gegner und vieles mehr sein. Wir wollen nicht allzu viel verraten, da es wichtig ist, selbst herauszufinden, welche Aktion nun zum Erfolg führen könnte.

Sammeltrieb als Wiederspielwert

Zudem gibt es in jeder der sechs Welten drei Sammelobjekte. Um an diese zu gelangen, gibt es bei bestimmten Rätseln die Möglichkeit, die Blöcke variabel zu positionieren. Dafür wird einem durch eine gestrichelte Linie angezeigt, wann die richtige Position erreicht ist. Hat man das für jede der Mechaniken gemacht, bekommt man eines der Sammelobjekte. Diese sind auch der einzige Wiederspielwert, den „Metrico” bietet.

Nutzlose Entscheidungen und Online-Funktionen

Die Online-Funktion, die aber nicht allzu viel Nutzen inne hat, versprüht das Gefühl, dass die Entwickler mit auf den Zug der verbundenen Welten in einem Einzelspieler-Titel aufspringen wollten. Denn am Ende einer jeden Welt bekommt man die Möglichkeit, sich zwischen einer von zwei Türen zur nächsten Welt zu entscheiden. Solange man mit dem PSN verbunden ist, werden einem angezeigt, wie viel Prozent der Spieler sich für die eine oder die andere Tür entschieden haben. Sowohl diese Entscheidung von einem selbst, als auch die von anderen, machen keinerlei Unterschiede und sind aus spielerischer Sicht unnötig.

Minimalismus trifft auf tollen Soundtrack

„Metrico” wird von der Unity-Engine angefeuert, mit der die Entwickler einen sehr minimalistischen Stil erzielt haben. Im Grunde sieht man die ganze Zeit im Spiel nur mathematische Formen und die Figur, die nur als schattige Person dargestellt wird. Es ist simpel und trotzdem weiß der Stil zu überzeugen. Der gesamte Soundtrack und auch die Soundeffekte wurden von dem niederländischen Musiker Palmbomen komponiert. Das Spiel weist einen zu Beginn hin, dass man Kopfhörer anziehen sollte und diesen Hinweis sollte man auch beherzigen. Denn die Soundkulisse und die Tracks, die das Spielgeschehen begleiten, erschaffen eine eigene Atmosphäre, die ohne diesen Sound nicht möglich wäre. Also Kopfhörer in die Vita stecken, für zwei Stunden einen ruhigen Platz suchen und einfach entspannen.