Nach dem überraschenden Erfolg von „Hatsune Miku Project Diva F”, war es abzusehen, dass auch der zweite Teil im Westen veröffentlicht wird. Das ist nun geschehen und wir durften eine Blick auf „Hatsune Miku Project Diva F 2nd” werfen. Ob sich die Vocaloids auch dieses Mal in unser Herz singen konnten, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

Alles (fast) beim Alten

Auch im Nachfolger fehlt wieder einmal eine Geschichte. Das Herzstück ist, wie gewohnt, das Musikspiel an sich. Spielerisch bleibt ebenfalls alles beim Alten: Man drückt die hineinfliegenden Knöpfe im Takt und muss versuchen eine bestimmte Wertung zu erreichen. Diese kann durch Technical Zones sowie Chance Times aufgewertet werden, in denen alle Noten in diesen Bereichen getroffen werden. Aus diesem Grund besteht auch weiterhin die Kritik am System, da man den gesamten Song gut spielen kann, aber einem am Ende ordentlich Punkte fehlen nur weil eine Note in diesen Abschnitten verfehlt wurde. Hingegen kann man den Song teilweise schlechter spielen und trotzdem eine gute Wertung absahnen, nur weil man die Technical Zones sowie die Chance Time erfolgreich absolviert hat. Dies fühlt sich immer noch unfair an.

Doch auch Neuerungen finden Platz in der Welt der Vocaloids. Die Stern-Noten, die nun in zwei neuen Varianten auftauchen, kann man auf der PS Vita auf drei verschiedenen Arten spielen. Entweder mit dem Touchscreen, dem Rückseiten-Touchpad oder den Analogsticks. Man kann immer nur eins davon gleichzeitig auswählen aber in unserem Test haben sich die Analogsticks schon ziemlich schnell als die beste Lösung profiliert. Da wären zum einen die doppelten Sterne, bei denen beide Sticks gleichzeitig bewegt werden müssen und die Stern-Linien. Bei diesen fährt ein Marker an einer Linie entlang und dann muss man im richtigen Moment den Stick schlagen, jedoch kann die Markierung sich unterschiedlich schnell bewegen, weshalb vor allem am Anfang die meisten Noten verfehlt werden. Insgesamt fühlt sich das Spiel einfach nochmal ein wenig flüssiger an als sein Vorgänger. Vor allem die Herausforderungen, die einmal unterteilt sind in song-spezifisch und -allgemein. Diese sind meist „Schaffe den Song fünf Mal!”, „Spiele 50 Songs mit Hatsune Miku!” oder „Absolviere insgesamt 200 Lieder!”. Bei Erfolg bekommt man neue Module, Skins und Items für den Diva-Raum. So gibt es einen Grund, das Spiel auch auf längere Sicht, immer mal wieder einzulegen, um die ein oder andere Herausforderung zu absolvieren.

Ein verbessertes Erlebnis

Auch die weiteren Modi sind immer noch vorhanden und wurden so erweitert, dass diese zugänglicher sind. Dies gilt vor allem für den komplizierten Edit-Modus, in dem man seine ganz eigenen Videos mit individueller Musik gestalten kann. Dieser muss auf der PlayStation Vita zunächst einmal separat heruntergeladen werden, bevor er genutzt werden kann. Im ersten Teil war es noch notwendig sich lange mit den einzelnen Tutorials zu beschäftigen, damit man damit auch wirklich klar kommt. Im neuen Easy-Modus werden nun einige Sachen direkt voreingestellt, so dass man Miku nur noch dirigieren muss und zusätzlich noch Noten setzen kann. Doch trotzdem ist die Erstellung eigener Songs immer noch sehr umständlich und benötigt eine lange Eingewöhnungszeit. Jedoch wurde immerhin der Einstieg erleichtert. Auch der Diva-Room, in dem man mit den Vocaloids interagieren kann wurde verbessert, bleibt aber weiterhin nur Nebensache, genauso wie die Live-Auftritte der Vocaloids, die per Augmented Reality direkt im heimischen Wohnzimmer stattfinden. Jedoch kann man nur dabei zuschauen und nicht direkt am Spielgeschehen teilnehmen. Für diesen Modus ist die Karte vorausgesetzt, die der Retail-Version beiliegt, für die digitale Fassung kann man aber im Internet Abhilfen finden. Das Kernargument für „Hatsune Miku: Project Diva F 2nd” ist nun mal das Musikspiel und das bleibt genauso wie beim Vorgänger gut.

Poppig

Grafisch hat sich nicht allzu viel getan. Die 3D-Modelle und die Musikvideos glänzen regelrecht mit Lichteffekten und sorgen für ein poppiges Gefühl. Vor allem unterwegs fühlen sich die Modelle runder an, als zuvor und sehen noch einmal ein Stück besser, als ihre Gegenstücke auf der PlayStation 3. Gelegentliche Ruckler können das Spielgefühl ein wenig schmählern, aber man wird keinen Song deshalb nicht absolvieren. Auch die verschiedenen Kostüme können wieder überzeugen, die immer perfekt an die Lieder angepasst sind. Zudem können dieses Mal auch viele Module aus dem ersten Teil freigeschaltet werden, wodurch die Auswahl noch einmal größer wird. Zusätzlich gibt es auch Skins für die HUD, wodurch ein wenig mehr Farbe ins sowieso schon bunte Spiel gezaubert wird. Leider geht dadurch aber auch manchmal ein wenig der Überblick verloren.

Abwechslungsreich

Insgesamt bietet das Spiel 40 Songs, die von verschiedenen Vocaloids gesungen werden. Denn neben Miku gibt es auch noch Lin, Ren, Luka, KAITO und MEIKO. Sie unterscheiden sich aber neben dem Aussehen am meisten von der Stimmlage her. Schnell wird man seinen Favoriten unter den Liedern finden, da sie sich oft stark voneinander unterscheiden und viele Geschmäcker ansprechen. Egal ob Pop, Rock oder Ballade, der Vocaloid kann es. Wem das noch nicht reicht, der kann für 25 Euro bei dem Songclub zugreifen und erhält somit noch einmal Zugriff auf weitere Songs. Bisher sind zehn geplant, jedoch könnte die Zahl sich auch noch erhöhen, wodurch der Preis bei jedem weiteren Lied immer gerechter wird.