Es ist nicht ungewöhnlich, wenn von einem Prügelspiel ein Jahr später eine erweiterte Version erscheint. Doch fünf Jahre nach der eigentlichen Veröffentlichung folgt nun eine neue Fassung von „Arcana Heart 3”. Ob sich die Anschaffung des überarbeiteten Mädchen-Prügelei lohnt, lest ihr in den folgenden Zeilen.

Japan am Rande der Zerstörung

Die Geschichte setzt direkt an die Ereignisse aus „Arcana Heart 2” an. Japan wird von dem Drexler-Institut bedroht, das versucht die Insel zu zerstören. Dafür bedienen sie sich einer Maschine, die von sogenannten Celestialstones angefeuert wird. Scharlachrot, ein Klon kreiert von diesem Institut, sucht nach diesen Steinen und will Japan vernichten, damit sie mit Weiss, einem anderen Klon, im Tod vereint ist. Das hört sich vielleicht interessant an, verläuft sich aber schnell in Belanglosigkeit und die Geschichte kann man getrost links liegen.

Wer also gehofft hat, dass er dieses Mal von der Geschichte eines Kampfspiels schwärmen kann, der muss leider enttäuscht werden. Der Story-Modus ist schon nach den ersten zwei bis drei Charakteren komplett uninteressant, da begrüßt man doch die Funktion, die Dialoge einfach überspringen zu können. Doch die Belanglosigkeit wird noch einmal übertroffen mit der neuen After Story. In dieser geht es lediglich darum, dass alle Mädchen versuchen zu einer geheimnisvollen heißen Quelle in der Nähe vom Mt. Fuji zu reisen, die ewige Jugend verspricht, aber bis zu einem Fernsehreport unbekannt war. Die Geschichte ist hier sogar noch einmal ein Stück belangloser und langweilt schon im Prolog.

Ein Kampf mit den Elementen

Die Geschichte wird natürlich immer von dem eigentlichen Spiel unterbrochen, den Kämpfen. Genau bei diesen hat Examu etwas Neues probiert. Jeder Charakter ist einem sogenannten Arcana zugeteilt, die aber auch frei ausgewählt werden können. Dadurch können neben den typischen Spezialattacken, die durch die allseits bewährten Tastenkombinationen ausgelöst werden, auch noch weitere Angriffe basierend auf dem gewählten Arcana benutzt werden. Das können Projektile, Traps oder auch Buffs für normale Angriffe sein, dadurch bekommt man als Spieler eine neue Ebene für die verschiedenen Taktiken, um seinen Gegner zu überraschen. Jeder Arcana hat zudem noch Attribute wie Stärke oder Verteidigung, wodurch sie sich noch einmal unterscheiden.

Neu in „Arcana Heart 3: LOVE MAX!!!!!” ist das sogenannte Extend Force, eine neue Möglichkeit, mit seinem Arcana Schaden anzurichten. Denn nicht nur die normalen Attacken sind stärker, sondern auch zwei bildschirmfüllende Angriffe sind möglich. Insgesamt ist vor allem der Einstieg verwirrend, da das Spiel mit den Arcanas ein neues System einführt, welches man erst einmal erlernen muss. Doch dann bietet das Spiel genug Techniken sowie Taktiken, um sowohl Profis am Ball zu halten als auch Neulinge zu erfreuen. Zudem unterscheiden sich die 23 Charaktere so stark voneinander, dass wirklich für jeden etwas dabei sein sollte.

Wenig für Einzelspieler

Weitere Neuerungen in „Arcana Heart 3: LOVE MAX!!!!!” beschränken sich auf typische Einzelspieler-Modi, nämlich Time Attack- sowie Survival-Modus. Ansonsten kann natürlich auch online gespielt werden, aber schon jetzt waren die Server wie ausgestorben und wir konnten im Rahmen des Tests nur selten einen Gegner finden. Zudem muss darauf hingewiesen werden, dass man höchstwahrscheinlich zuerst ein wenig mit der Steuerung zu kämpfen haben wird, da es sich um einen kampfspiel mit fünf Standardknöpfen handelt. Aus diesem Grund wird man sicherlich am Anfang einige Zeit damit verbringen, die Knöpfe so zu belegen, dass sie gut zu erreichen sind. Danach kann der richtige Kampf aber losgehen.

Retro-Optik durch Sprites und einem 4:3-Seitenverhältnis

Die Optik besticht vor allem durch die Sprite-Grafiken, die einen gewissen Retro-Charme versprühen. Diese sehen auf der PlayStation Vita knackig aus, weisen keine Treppchenstufen auf und auch die Hintergründe können überzeugen. Der Stil weiß also zu gefallen und das Spielgeschehen läuft zu jeder Zeit flüssig. Doch auch unterwegs muss man mit dem 4:3-Seitenverhältnis vorlieb nehmen, was aber sicherlich der Optik zu Gute kommt. Dafür bekommt man dynamische Balken der Kämpferinnen geboten, die erstens hübsch anzusehen sind und auch das Geschehen durch die verschiedensten Animationen widerspiegeln. Der Soundtrack hingegen hat zwar keine Höhen, aber ist auch zu keinem Moment nervig - wirklich im Kopf bleibt er aber trotzdem nicht hängen.