„SteamWorld Dig” erschien vor einigen Jahren und war für das schwedische Studio Image & Form der Hit, der sie auf die Bildschirme der Spieler brachten. Nach etlichen Portierungen und einem Strategie-Spiel namens SteamWorld Heist, kehren sie jetzt zu ihrem Erfolg zurück. Mit „SteamWorld Dig 2” werden nicht nur die Stärken des Vorgängers noch einmal weiter ausgearbeitet sondern auch neue Wege für die Reihe bestritten. Ob diese auch ein weiteres Mal zünden können, zeigt die folgende Review. 

Auf der Suche nach Rusty

Nachdem man im Vorgänger mit Rusty die Vectrons besiegt hat, scheint der Roboter-Minenarbeiter nicht mehr er selbst zu sein. Seit einiger Zeit ist er verschwunden und manche sagen, dass er der Auslöser ist für merkwürdige Phänomene, die derzeit auftauchen. Deshalb sucht seine Freundin Dorothy nach ihm und landet in der Wüstenstadt El Machino, wo ihr Abenteuer beginnt. Die Geschichte ist zwar nur mit Textboxen erzählt aber der Stil des Spiels an sich macht das Ganze von der Präsentation her sehr ansprechend. Mit einigen Wendungen sowie guten Dialogen wird man durch die knapp sechs bis achtstündige Geschichte durchweg gut unterhalten sein.

Eine Welt von Hand geschaffen

Doch das Hauptaugenmerk liegt auf dem Gameplay, das runderneuert wird. Die größte Neuerung ist dabei die von den Entwicklern selbst kreierte Welt. Im Vorgänger war diese noch beim Start einmal komplett zufällig generiert und beinhaltete nicht ansatzweise die Geheimnisse, die man jetzt finden kann. Überall befinden sich Höhlen, die extra Rätselräume und kniffligere Sprungpassagen bieten sowie am Ende einen immer mit Artefakten und Upgrade-Zahnrädern belohnen. Dazu gibt es immer wieder interessante Gegenden, die so zufällig generiert nicht annähernd den gleichen Effekt gehabt hätten. Es war definitiv die beste Entscheidung von einer zufälligen Generierung im Nachfolger abzusehen, da so die Welt, wie aus einem Guss wirkt.

Ein sich wiederholender Zyklus

Im Herzen ist „SteamWorld Dig 2” aber immer noch „SteamWorld Dig”, weshalb man auch wieder ganz viel graben muss. Wer die Art von Spielprinzip, wie ein „Boulder Dash”, überhaupt nicht mag, der wird hier auch trotz dem gut umgesetzten Metroidvania-Stil überhaupt nicht glücklich. Denn man muss sich immer wieder minutenlang durch dunkle Höhlen bahnen, indem man mehrfach auf die Blöcke haut. Dabei findet man Loot, den man wieder an die Oberfläche bringen kann für Geld, das man widerum für Upgrades ausgibt, die man dann mit den Zahnrädern letztlich freischalten kann. Dadurch kommt das Spiel sehr sehr schnell in eine Rotation, die man bis zum Ende wiederholt. Man schlägt sich durch die Blöcke, sammelt die Materialien, hüpft durch einige der Platformer-Passagen und hat zwischendurch noch einen Gegner, auf den man ebenfalls hauen muss.

Etwas aufgebrochen wird dieser Zyklus immerhin durch den Metroidvania-Aspekt, wodurch man in einem angenehmen Zeitabstand neue Fähigkeiten bekommt, die einen typischerweise an neue Orte gelangen lassen. Dadurch hat man dann doch wieder einen Anreiz besuchte Orte noch einmal zu erkunden sowie die Fähigkeiten auszutesten. Vor allem letztere sind so unterschiedlich, dass man sich immer wieder freut, wenn was neues hinzugefügt wird. Man muss aber insgesamt Lust auf den Grund-Zyklus haben, da man ansonsten gelangweilt zurück bleiben könnte.

Harte Western-Klänge

Wie bereits gesagt, wird die Geschichte nett präsentiert, was auch am Grafikstil liegt. Dieser ist wieder einmal perfekt gelungen und läuft auch technisch jederzeit flüssig. Dazu kommt ein Soundtrack von El Huervo, den die meisten durch „Hotline Miami” kennen sollten. Er zaubert härtere Klänge, die man von einem solchen Spiel nicht erwartet, aber letzten Endes wirklich gut zur Atmosphäre passen. Auch Anspielungen an Musik aus alten Western-Filmen dürfen natürlich nicht fehlen und komplementiert den Gesamteindruck perfekt.