Ein häufiger Kritikpunkt an der PlayStation Vita ist wohl das Softwareaufgebot. Selbst fast zwei Jahre nach dem Europalaunch von Sonys aktuellem Handheld gibt es im Vergleich zur Konkurrenz aus dem Hause Nintendo keine wirklich große Auswahl an qualitativ guten Spielen. Zwar bietet die Vita durchaus gute Exklusivtitel wie Uncharted: The Golden Abyss, Gravity Rush, Killzone: Mercenary oder das am Freitag erscheinende Tearaway, doch reicht die Auswahl an Spielen nicht aus, um die Verkaufszahlen spürbar anzukurbeln.

Und wo keine spürbar besseren Hardwareverkaufszahlen auftauchen, da wird es auch weiterhin keinen überragenden Drittherstellersupport geben. Ohne diese Titel wird es aber weiterhin schwierig, die Verkaufszahlen der Vita zu steigern. Ein Teufelskreis also, den Sony dringend durchbrechen muss.

Adam Boyes, welcher unter anderem den Weg für Borderlands 2 auf die Vita geebnet hat, hat nun in einem Interview mit Kotaku erklärt, wie man diesen Kreislauf durchbrechen will. So habe man drei Punkte, an denen man arbeiten wolle und die man als letzten Rettungsplan für die PlayStation Vita ansehe.

Die ersten beiden Punkte haben mit dem Thema Remote Play zu tun. Wie wir alle wissen, bietet Remote Play die Möglichkeit, PlayStation 4-Spiele ohne größere Verzögerungen auf dem Handheld weiterzuspielen. Auch wenn viele daran zweifeln mögen, dass dieses Feature der Vita zum Durchbruch verhilft, so denkt Boyes, dass es dennoch durchaus einige Leute zum Kauf des Handhelds bewegen könnte. Als Beispiel führte er hierbei die Plünderermissionen aus strong>Assassin's Creed IV: Black Flag an:

So you have this amazing sort of triple-A experience when you're in bed knocking out a couple scavenger missions in Assassin's Creed IV right before you go to bed. I think with Remote Play that I'm gonna be playing very little mobile games at home now within the house.

Zusätzlich sehe man Remote Play als die Chance, um den Publishern zu zeigen das auch bekannte Spielereihen gut auf dem Display und mit der Technik der Vita funktionieren, ohne dabei größere Abstriche machen zu müssen. Zwar haben viele größere Publisher wie Electronic Arts oder Activision in der Vergangenheit Spiele wie Need for Speed: Most Wanted oder Call of Duty: Black Ops Declassified für die Vita veröffentlicht, aber waren sie doch eher lieblose Portierungen. Durch die besseren Verkaufszahlen, welche man sich durch Remote Play erhofft, soll sich dies aber ändern. Statt liebloser Portierungen erhofft man sich so Spiele mit mehr Substanz:

I do think that the Remote Play aspect of PS4 is gonna help the amount of Vitas that are out in the wild. And then that will start informing more publishers to build that bigger, meatier content.

Als dritten Rettungsanker für die PlayStation Vita sieht man Indie-Spiele wie Spelunky oder Hotline Miami an. Wenn man diese Spiele auf der Vita spiele, entsteht laut Boyes ein anderen Erlebnis als wenn man sie auf der PlayStation 3 spielt. Dieses andere Spielgefühl soll inklusive der vielen weiteren Indie-Titel, die bislang angekündigt wurden, der Vita zum Aufschwung verhelfen.

When I play Spelunky or when I play Hotline Miami on my Vita, I play differently than when I play on my PS3, It feels like it's at home. And that's why I think you see a lot of focus on getting great content for the Vita. And we had a ton of announcements at Gamescom for great content like that on the Vita.

Wie man sieht, bemüht sich Sony also nach wie vor um einen stärkeren Software-Support. Ob dieser Support auch wie erwartet eintritt und dauerhaft bleibt, wird die nahe Zukunft zeigen.

Wie steht ihr persönlich zu den drei Punkten, die die Vita retten sollen? Haltet ihr Sonys Rettungsplan für realistisch? Oder seht ihr andere Möglichkeiten um die Vita am Markt zu etablieren?