Das Entwicklerstudio Traveller’s Tales hat mit den LEGO-Spielen einen dermaßen großen Erfolg, dass sie seit fast zehn Jahren ausschließlich an den Abenteuern mit den Blöcken arbeiten. Die Welt von DC Comics haben sie bereits mehrfach besucht, bislang stand jedoch Batman sowie die Justice League im Fokus. In „LEGO DC Super-Villains“ werden die Bösewichte zu den Protagonisten. Ob die gewohnte Qualität bestehen bleibt, haben wir für euch herausgefunden.

Die Stunde der Schurken

Das Spiel startet mit einem klassischen Gefängnisausbruch von Lex Luthor, der ein Hilfsgesuch von Jim Gordon ablehnt. Wie in jedem LEGO-Spiel der letzten Jahre darf sich der Spieler auch einen eigenen Avatar erstellen. Diesmal spielt er jedoch eine zentrale Rolle in der Geschichte und schließt sich Luthor beim Ausbruch an. Das hat auch spielerische Vorteile, denn im Laufe des Abenteuers kann der stille Bösewicht neue Fähigkeiten erlernen. Schon im Editor zeigen die Macher, dass sie ihre Formel kontinuierlich erweitern, weshalb es so viele Anpassungsmöglichkeiten gibt wie noch nie zuvor. 

Auch abseits der eigenen Kreationen sind so gut wie alle Schurken vorhanden, die man sich vorstellen kann. Während der Joker, Captain Cold, Reverse Flash und Gorilla Grodd prominente Rollen haben, lassen sich Calendar Man und sogar Granny Goodness freischalten, inklusive Rollator. Kaum ein anderes Studio kann blockigen Charakteren so viel Leben einhauchen und die Details und Anspielungen, die mitunter nur Fans der Vorlage verstehen, sind derart zahlreich, dass man das Abenteuer ohne viel Gelächter nicht beenden kann.

Ein weiteres LEGO-Spiel

Eine große Neuerung sollen die Überarbeitungen am Kampfsystem sein. Finisher, weitere Angriffe beim Greifen sowie die allgemein bessere Dynamik werden angepriesen, um mehr Abwechslung zu bringen. In Wirklichkeit entpuppt sich das alles aber als überhaupt nicht notwendig, denn die Kämpfe sind so simpel wie immer, sehen nur noch rasanter und spannender aus. Die „LEGO“-Spiele sollen zugänglich bleiben, und das ist auch hier der Fall.

Ansonsten sind wieder viele Rätsel dabei, die in der angespielten Demo-Version angenehm geraten sind. Vor allem ein kleines Minispiel, in dem man als Reverse Flash in die Speedforce eintaucht, lockert das Geschehen auf. Die restlichen Mechaniken beschränken sich derweil auf kleine Puzzle, in denen man Objekte zerstören und zusammensetzen muss. Die Fähigkeiten der Schurken sehen wie immer wunderbar spektakulär und kreativ aus, sodass es nie langweilig wird, sie einzusetzen. 

Ist das alles?

Viel lässt sich sonst gar nicht zum Ausflug in die Schattenseiten der DC-Welt sagen. Wer die vorherigen „LEGO“-Titel gespielt hat, weiß, was auf einen zukommt. Die Entwickler schaffen es immer wieder, kleine Verbesserungen einzuführen, die das Spiel nicht auf den Kopf stellen, jedoch angenehmer machen. Der Ablauf bleibt allerdings gleich und lediglich die Einbindung des eigenen Avatars in die Geschichte lässt sich als gravierende Neuerung ansehen, die sich möglicherweise auf das Gameplay auswirkt. Optisch sieht auch alles fantastisch aus, die Bildrate bleibt stabil und das Leveldesign überzeugt. Leider fallen die Spiele aber oft durch nervige Bugs, Glitches und andere technische Probleme auf, an die sich Fans leider gewöhnen mussten. Die Nintendo-Switch-Version konnten wir noch nicht ausprobieren, hierbei wird jedoch sowohl die Auflösung als auch die Bildqualität sowie die Bildrate ähnlich enttäuschend sein, wie in den vorherigen Portierungen. Wer einen Blick auf die PlayStation-4-Fassung werfen möchte, darf dies im anschließenden Gameplay tun.